DSA Sonnenstraße

Böse Omen

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1015 BF
Böse Omen
Gareth, Garetien, Mittelreich

Praiala wird von ihrer Vorgesetzten, Gilbyra Steinhauer, zu einer Sitzung im Inquisitionsgebäude in die Stadt des Lichts geladen.
Als sie eintritt trifft sie ebenfalls auf ihren alten Bekannten, Praidan von Luring und dessen Ehefrau, Halva Selissa von Luring, eine Mystikerin der Praios-Kirche der die Gabe des prophetischen Traums nachgesagt wird.
Sie berichtet von einem Traum, einer Vision, die auch von anderen Mystikern verschiedener Kirchen wahrgenommen wurden, in unterschiedlicher Form.
Halva Selissa sah in ihren Visionen einen prächtigen Kirschbaum der in Flammen stand. Sie erinnert sich an eine Stimme, die in Versen sprach:

Die Stimme im Traum

Wenn der Diener jenseits des Todes den Meister außerhalb des Todes ruft.
Wenn die Verderberin der Leiber einen Leib dem Verderber der Welten verschafft.
Wenn die verlorenen Scharen der Gestaltlosen annehmen die Gestalt der Schar der Verlorenen.
Wenn aus kristallenem Herz der geraubte Schlangenfürst spricht.
Wenn die Bäume auf der See wurzeln, die Festungen über Land wandeln, und die Belagerungstürme über den Himmel ziehen.

Sie glaubt im Hintergrund die Berge der Schwarzen Sichel und den Neunaugensee gesehen zu haben.

Gilbyra Steinhauer erklärt, dass aufgrund dieser Visionen von der Kirche eine Schar Bannstrahler und Sonnenlegionäre nach Weiden entsandt wurden. Sie selbst wurde (vermutlich aufgrund der Tatsache, dass sie sich vor der Kirchenspaltung für die Lehren Hilberians vom Großen Fluss aussprach) in dieser Sache außen vor gelassen.
Aus diesem Grund entsendet sie Praiala mit dem Auftrag herauszufinden, was jene Erschütterung des Weltengefüges verursacht hat, die dazu führte, dass so viele Geweihte sie in ihren Visionen wahrgenommen haben.
Sie merkt noch an, dass die Bannstrahler in Richtung Baliho, einer Grafenstadt im Herzogtum Weiden, aufgebrochen sind. Baliho ist südlich des Neunaugensees und westlich der Schwarzen Sichel gelegen.

Nach der Unterredung bei der Inquisition trifft sich Praiala mit ihren Gefährten. Diese sind sofort gewillt sie zu begleiten.
Idra erwähnt, dass die Verse aus den Alanfanischen Prophezeiungen des Nostria Thamos stammen. Sagarta, der Tempelvorsteherin des Borontempels von Havena, rezitierte den Helden diese Verse und erklärte ihnen deren Herkunft.
Von der Vogtvikarin des Tempels der Sterne erfährt Idra, dass auch sie die Vision sehr deutlich wahrgenommen hat und wird mit der Aufgabe betraut das Vorgehen der Praioskirche zu beobachten und Informationen zu sammeln. In anbetracht der Fährlichkeit der Mission erwirbt Idra im Tempel noch einen Beutel mit Mondstaub.
Alawin wird ebenfalls vom Rondratempel nach Baliho geschickt. Er erfährt zudem, dass die Erzgeweihte Ayla Eiridias von Schattengrund ebenfalls dorthin unterwegs sei.

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1015 BF
Böse Omen
Baliho, Weiden, Mittelreich

Das Wetter ist warm und schwül. Immer wieder kommt es zu kleineren Sommergewittern. Die Helden erreichen Baliho, das Zentrum der Weidener Viehzucht.

Wie sie herausfinden findet hier zur Zeit die Balihoher Warenschau statt.
Die Gruppe quartiert sich im Kaiserstolz und Orkentod ein und bewundert die 1000-jährige Eiche. Hier am Marktplatz wird alles für die Hinrichtung von zwei Viehdieben vorbereitet.

Auf dem Festgelände vor der Stadt ist das Volksfest in vollem Gange, mit Viehauftrieb, Marktständen und fahrendem Volk.
Xolame gewinnt das Turnier der Bogenschützen und das Wettsaufen. Als Zwergische Zauberschützin gewinnt sie einen Bolzen dessen rote Befiederung aus der Hand des sagenumwobenen Roten Pfeils stammt. Und als Bärentod-Vernicherin erhält sie ein Preisgeld und eine Urkunde.

Das Fahrende Volk wirbt für eine Tanzdarbietung der Tänzerin Seraya da Merinal die im Spielhaus Nordstern auftritt. Idra und Alawin erinnern sich, dass sie die Gauklerfamilie da Merinal aus Khunchom kennen. Auf den Khunchomer Gauklertagen vor drei Jahren lernten sie sie kennen und retteten Colon da Merinal aus den Klauen des Borbaradianers Liscom von Fasar in der Gorischen Wüste.

Als die Helden sich auf der Festwiese etwas zu Essen besorgen fallen ihnen die Ofenkartoffeln auf welche kurioserweise außergewöhnlich dick und mindestens genauso geschmacklos zu sein scheinen. Als sie neugierig nachfragen woher die Kartoffeln stammen erklärt der Koch, dass er sie von einem fahrenden Händler namens Lares Ehrwald gekauft habe. Diesen finden die Helden in einer Taverne und er erzählt, dass er sie von den Bauern des Dorfes Dragenfeld erstanden hat. Der fehlende Geschmack der Kartoffen scheint ihm nicht aufgefallen zu sein, aber die Größe der Feldfrüchte und der Einkaufspreis waren ein wahres Geschenk Phexens.

Auf dem Marktplatz wird schließlich das Todesurteil der Viehdiebe Alrik und Kaija ausgeführt. Sie werden an der 1000-jährigen Eiche für ihre Vergehen erhängt.

Die Helden suchen das Lager der Praiosgeweihten vor der Stadt auf. Ein Sonnenlegionär bewacht den Eingang und weist die Helden ab. Er darf weder Details über die kirchliche Mission noch das Ziel der Reise preisgeben. Den Helden fallen zwei Kutschen auf, eine mit dem Wappen der Akademie der magischen Rüstung zu Gareth und eine zweite mit dem Wappen der Schule der Austreibung zu Perricum. Dass die Kirche mit diesen beiden weißen Reichs-Akademien zusammenarbeitet verheißt nichts Gutes.
Ohne weitere informationen begeben sich die Helden zum Praios-Tempel. Auch hier hält man sich bedeckt und berichtet nur erneut von den Visionen.
Der Hochgeweihte sah in seiner Vision ein Greifen-Ei aus dem eine Eidechse schlüpfte. Diese verwandelte sich in eine riesige schwarze Schlange welche die Greifen-Eltern auffraß.

Idra unterhält sich mit verschiedenen Personen im Spielhaus Nordstern und erhält Hinweisen zum Schleierhaus, dem Balihoer Phex-Tempel. Sie findet das Gebäude schließlich anhand der Fuchs-Zinken und berichtet dem Hochgeweihten, Vogtvikar Nescor Erfold, von ihrer Mission. Leider scheint auch er nicht mehr über den Plan der Praiosgeweihten zu wissen.

Abends treffen die Helden im Kaiserstolz und Orkentod auf Delian von Wiedbrück, den Agenten der KGIA, den sie in Warunk kennenlernten als er ihnen Fragen zu dem Nekromanten Korobar stellte. Er berichtet, was er über Korobar, den Schrecken der Tobimora, weiß. Über dessen schwere Verbrechen, seine langjährige Jagd auf den Nekromanten und wie er ihn vor sieben Jahren mittels eines speziellen Bannstaubs ausbrannte, er ihm aber dennoch entkam. Seitdem hat es sich Delian von Wiedbrück zur Lebensaufgabe gemacht, den finsteren Totenbeschwörer zu finden und festzunehmen.
Dalian vermutet, dass sich Korobar über die Schwarze Sichel ins Weidensche abgesetzt hatte, wenngleich sein Weg ohne Spuren blieb. Vor wenigen Monden haben sich jedoch Berichte der Landbevölkerung gemehrt, ein schwarzer Schrecken schleiche durch ihre Lande. Sie beschrieben einen großgewachsenen, bärtigen Mann in dunkler Kleidung, der Unheil und Verderben unter die Leute bringe. Mindestens fünf Reisende sind seit diesen Tagen in der Drachenpforte, dem Land zwischen den Sichelgebirgen, verschwunden.
Daher rüstet Delian von Wiedbrück nun eine Gruppe von Personen aus, welche Korobar mit ihm finden und stellen sollen. Die Helden wollen ihre Hilfe anbieten, doch Delian von Wiedbrück winkt ab, denn er hat bereits eine andere Gruppe angeheuert und ist zuversichtlich, daß sie den Auftrag erledigen werden.

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1015 BF
Böse Omen
Baliho, Weiden, Mittelreich

Morgens begeben sich die Helden auf die Grafenburg Räuharsch im Rotwasser, dem Grafensitz. Dort erfahren sie von Landvogt Angrist von Baliho, dass dieser wegen der Visionen der Geweihten ebenso besorgt ist. Da die Helden einen Zusammenhang mit der Göttin Tsa sehen (brennender Kirschbaum, Eidechse die aus einem Ei schlüpft) fragen sie nach lokalen Legenden oder Geschichten im Zusammenhang mit dem Tsa-Kult. Der Vogt verweist die Helden auf die Gräfliche Bibliothek der Klugen Undra in der Grafenstadt, dem besseren Viertel Balihos. Er lässt den Helden ein Empfehlungsschreiben ausstellen und empfiehlt sich.

Die Gruppe begibt sich zur Bibliothek wo sie vielerlei Bücher mit Sagen und Legenden des Weidener Landes finden. Darunter vielerlei Schauergeschichten über Goblinüberfälle, Drachenerscheinungen, die Schrecken der Acheburg, den Blautann und seine Hexen, das berüchtigten Nebelmoor und den Neunaugensee.
Idra liest sich in diese Lektüre ein um möglichst viel über das Herzogtum Weiden zu lernen und vielleicht eine Sage oder Prophezeiung zu finden die mit dem Tsa-Kult und den Visionen zu tun haben könnte.

Unterdessen liest Praiala im Wappen- und Adelsregister, dass die Drachenpforte zur Baronie Dragenfeld gehört, aus der auch die seltsamen Kartoffeln stammen. Jenes Lehen wird von einem Baron Fenn Weitenberg von Drôlenhorst verwaltet, der wegen seiner ruchlosen Taten allerdings in proscriptione ist – ein gesetzloser Räuberbaron, der nur deswegen noch nicht der Gerichtsbarkeit überantwortet wurde, weil dies einen mittelgroßen Heerzug inklusive Belagerungsgerät erfordert.
Zudem findet Praiala eine Abschrift des Census Waldemariensis, eine Volks- und Steuerzählung. Daraus ist ersichtlich, daß Dragenfeld vor 6 Jahren, im Jahre 16 Hal, 287 Einwohner hatte und wegen besagtem Räuberbaron keine Steuern einbringt. Die Burg Turm Drachentodt ist unbewohnt, die ehemaligen Wehranlagen sind nicht gepflegt.

Tejeran fragt den Bibliothekar nach magischen Werken und erfährt, dass die Bibliothek nur ein einziges solches Werk besitzt, das ein Reisender vor Jahrzehnten einmal aus Tobrien mitgebracht haben soll. Bedauerlicherweise steht das Buch wegen seines eindeutig götterlästerlichen Inhalts auf dem Index.
Die Helden überreden den Bibliothekar ihnen das Werk dennoch zu zeigen.
Das Buch hat keinen Titel, ist in dunkles Leder eingebunden und handschriftlich in veraltetem Tulamidya verfasst. Es handelt von den Zeiten der Echsenherrscher und Tejeran erkennt, dass es eine Kompilation von Teilabschriften verschiedener anderen Werke ist. Dabei dürfte es sich um Exzerpte aus dem Arcanum, dem Codex Sauris und dem Folianten handeln.
Der Magier stutzt als er erkennt, dass einige Seiten fehlen. Sie wurden wohl mit einem scharfen Federmesser aus dem Buch getrennt. Die fehlenden Seiten scheinen den Großteil eines Kapitels darzustellen, von dem das Deckblatt und die erste Seite noch enthalten sind. Dies sind die Orakelsprüche von Fasar. Nur der erste ist noch auf der ersten Seite vorhanden:

Orakelsprüche von Fasar, 1. Spruch

… Dies ist die Nachricht aus einer Zeit, in der alles anders wird …

– Als das Tier seinen Stein nicht findet, erzählt man von IHM in der Zuftunft, und SEIN Freund wird sterben oder nicht …
– Wenn ein Vogel-Sohn von einer Schlangen-Tochter ermordet wird, strahlt alles auf der Welt und der König der Welt wird einen dritten Namen tragen …
– Wenn der König aus Borons Land in ein Goldland geschickt wird, werden viele blutende Götter ihre Herzen dem Vogel hineinstoßen, und ein Fuchs wird so heißen wie ein Verwandter und eine Verwandte …
– Wenn der Tod beschworen wird, wird der Himmel zusammenstürzen, und es wird ein Krach und Sturm geben unter den Menschen und anderen und den Licht-Menschen …
– Dann wird einer mit siebzig Taten erscheinen und sein Funkeln wird sein der Name von IHM …

Als Tejeran den Bibliothekar auf das Buch und die fehlenden Seiten anspricht berichtet dieser, daß das Buch vor drei Jahren das letzte mal ausgeliehen wurden. Der damalige Entleiher, ein gewisser Hamid ben Seyshaban, war ein seltsamer Tulamide mit Augenklappe und schwarzen Handschuhen der stark nach Duftwässern stank.

Schließlich verlassen die Helden die Bibliothek wieder und gehen Abends in das Spielhaus Nordstern und sich den Auftritt der Sharisad Seraya da Merinal anzusehen.
Mutter Linai, eine Traviageweihte, die die Helden bereits auf der Festwiese getroffen haben, lädt sie ein sich an ihren Tisch zu setzen.
Der Tanz der Sharisad ist beeindruckend und auf Mutter Linai ist begeistert von der Tanzdarbietung. Das ganze Publikum wird in den Bann des magischen Tanzes gezogen.

Plötzlich fällt den Helden auf, dass Mutter Linais Augen starr und glasig wurden, ihr steht Schweiß auf der Stirn und ihr Atem geht schwer.
Die Geweihte scheint große Schmerzen zu leiden. Ihre Haut rötet sich zusehends, es scheint fast, als würden sich Brandblasen bilden. Sie windet sich auf ihrem Stuhl, ihre Robe ist schweißgetränkt. Und dann beginnt sie zu murmeln. Kaum vernehmbar inmitten des verzauberten Saals, eher röchelnd: “Feuer. Eine große Menschenmenge. Flammen, die Kleidung und Haut verzehren. Eidechse. Scheiterhaufen. Schmerzen. Dunkelheit.”
Dann sackt sie in sich zusammen, urplötzlich bleich wie Boron selbst. Im gleichen Moment endet auch die Darbietung der Sharisad in einem schwindelerrgenden Tanz um die eigene Achse. Mit einem Schlag aber endet die Musik, Seraya da Merinal sinkt wie tödlich getroffen auf den Boden. Der Vorhang fällt unrer dem begeisterten Applaus der Gäste, das Licht wird wieder entzündet – und Mutter Linai schlägt ihre Augen auf.
Mutter Linai scheint bis in Innerste von ihrer Vision getroffen worden zu sein. Von ihrer ansteckend guten Laune ist nichts mehr zu spüren. Erst, nachdem die fragenden Gesichter eine Zeit lang auf ihr ruhen, gibt sie entkräftet von sich: “Sie haben in Dragenfeld eine Dienerin der Jungen Göttin verbrannt, Schwester Laniare. Ich habe ihre letzten Augenblicke miterlebt.”

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