DSA Sonnenstraße

Das Löwenschwert

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Das Löwenschwert
Arivor, Horasreich

Alawin besucht die Waffenschmieden von Arivor und erwirbt einen einfachen Anderthalbhänder sowie ein klassisches Kettenhemd mit Wattierter Unterkleidung.
Auf den Wunsch des Kriegers hin versieht Tejeran die Wattierte Unterkleidung mit einem Zauberzeichen um sie gegen Stiche und Schläge widerstandsfähiger zu machen.
Dariyon verbringt den Tag lesend im Hotelzimmer der Gruppe in Arivor’s bestem Hotel dem Hause Siebenstreich.
Abends bemerkt Tejeran, dass der Almanach der Wandlungen wieder verschwunden ist. In der Tasche in die er das Buch gepackt hat findet er nur ein dickes Bündel trockenen Laubes. Verärgert vermutet der Magier dass ihm die Schelmin wohl einen Streich gespielt hat.

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Das Löwenschwert
Arivor, Horasreich

Alawin begibt sich zum Rondratempel um zu beten. Nach einem Gespräch mit einem Priester kommt er zu der Überzeugung, dass die Visionen von der Heldentat der Heiligen Thalionmel ein Fingerzeig Rondra’s sind sich auf die Pilgerreise nach Neetha zu begeben wo Thalionmel, die Löwin von Neetha, sich opferte um das Heer der Novadis aufzuhalten. Wie er erfährt ziehen jedes Jahr viele Gläubige nach Neetha um sich im Wasser des Chabab zu waschen, den Tempel zu besuchen und vielleicht das Legendäre Schwert Thalionmels zu finden.
Dariyon verbringt auch diesen Tag mit dem Studium.
Tejeran begibt sich zur Schenke „Zum Schreyen“ um die Schelmin Lorea zu treffen. Sie ist zwar nicht anwesend, der Wirt meint aber dass sie hier häufig anzutreffen sei. Der Zauberer bezahlt den Wirt dafür ihm einen Laufbruschen ins Hotel Siebenstreich zu schicken sobald sie auftaucht.

Gegen Abend wird Tejeran schließlich vom Sohn des Wirten aufgesucht und so begibt er sich zur Schenke um mit der Schelmin zu sprechen. Er erklärt Lorea, dass das von ihm gesuchte Zauberbuch immer noch verschwunden ist und, dass er ihr den “Scherz” mit den Laubbündeln zuschreibt, was er für einen Zaubertrick der Schelmin hält.
Lorea lädt ihn auf ein Glas Wein ein und gibt zu, dass sie sich einen Spaß erlaubt hat. Das echte Buch wäre jedoch leider verschwunden … im “Limbus” wie der Zauberer die Worte der Schelmin korrigiert. Sie behauptet, dass es eines aufwändigen Rituales bedürfe um den verlorenen Almanach der Wandlungen wieder zurück zu holen. Der Zauberer durchschaut schnell den erneuten Schwindel der Schelmin, spielt jedoch vorerst einmal mit. Lorea erklärt ihm das Ritual, welches einen Beschwörungskreis aus Schweineblut – oder zumindest roter Farbe – benötigt, sowie Beschwörungskerzen, rituelle Beschwörungsformeln, ein leeres Buch sowie Schreibutensilien. Auszuführen sei das Ritual genau dort wo das Buch verschwand, der Schelmin zufolge passierte dies am Schwerterfeld während des Festes des Hochheiligen Geron. Um die Macht Mada’s zu nutzen sollte das Ritual auch idealerweise Nachts durchgeführt werden, am besten von zwei Magiern.
Wohl wissend was auf ihn zukommt erklärt sich Tejeran bereit mitzumachen und seinen Kollegen Dariyon zu überreden ihnen zu helfen.

Die Magier treiben rasch noch die fehlenden Hilfsmittel auf und treffen sich danach mitten in der Nacht mit Lorea auf dem Schwerterfeld. Hier bereiten sie den Beschwörungskreis vor, die beiden Magier bemühen sich dabei dass dieser zwar beeindruckend aussieht, jedoch völlig wirkungslos ist. Im schwachen Licht der Beschwörungskerzen beginnen die Magier auf Bosparano die “Beschwörungsformel” zu singen, welche sie absichtlich aus frei erfundenen Sätzen bilden. Schlussendlich werden Passanten auf die unheimlichen Vorgänge aufmerksam, die Stadtwache wird gerufen und eine Schar von verängstigten Schaulustigen bildet sich um die Helden. Als die Stadtwache mit einigen Priestern des Rondratempels auftaucht beginnt bereits schwarzer Rauch aus dem Beschwörungskreis aufzusteigen. Das leere Buch in der Mitte des Kreises erhebt sich von selbst in die Luft wo der Wind durch die Seiten streicht und schließlich beginnt die Feder des ebenfalls wie aus Geisterhand schwebenden Schreibzeuges darin zu schreiben. Schließlich versuchen die Priester einzugreifen doch der Rauch ist zu dicht geworden um die Magier gut sehen zu können und so schlagen sie blind auf die vermeintlichen Schwarzmagier ein. Im selben Augenblick rutscht den beiden Magier ihre gesamte Kleidung und Ausrüstung vom Leibe, die Gegner erblicken die splitternackt vor ihnen stehenden Zauberer und ein schweres Buch fällt scheinbar aus dem Nichts auf Tejerans Kopf. Geistesgegenwärtig packt Tejeran das Buch und nur einem beherzen Teleportationszauber Dariyon’s ist es zu verdanken, dass der Rondrakamm eines der Geweihten Tejeran nicht den Kopf von den Schultern holt.
Vom rabiaten Transport durch den Limbus zu Boden geworfen rappeln sich die Magier erst einmal etwas desorientiert auf und finden sich im Hotelzimmer wieder, verwirrt angestarrt von ihren Begleitern. Sie erklären die Vorkommnisse, bitten die Gruppe möglichst gleich aufzubrechen und sich mit ihnen bei ihrem letzten Lagerplatz an der Straße nach Kuslik zu treffen. Die Magier kleiden sich an, packen schnell noch ihr restliches Habe ein, und verschwinden mit einem weiteren Transversalis. Unterdessen machen sich auch die restlichen Helden zum Aufbruch bereit, während sie überlegen welche Begründung sie am Stadttor für ihre nächtliche Abreise angeben wollen.

Noch vor Anbruch des Tages treffen sie schließlich am ausgemachten Lagerplatz ein wo die beiden Zauberer sie schon erwarten und die Gruppe setzt den Weg nach Kuslik fort.

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Das Löwenschwert
Arivor, Horasreich

Abends erreichen die Helden schließlich die Stadt Kuslik wo sie sich eine Unterkunft suchen.

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Das Löwenschwert
Kuslik, Horasreich

Alawin findet im Hafen ein Schiff das am 10. Efferd Richtung Süden ausläuft. Der Schnellsegler Arconta unter Kapitänin Leonore Nauta wird Neetha anlaufen und diese Strecke bei gutem Wind in weniger als zwei Tagen zurücklegen. Der Krieger spricht daraufhin mit dem Zahlmeister und bucht der Gruppe für 30 Dukaten eine Passage nach Neetha.
Tejeran nutzt die Ruhe an diesem Tag um das Zauberzeichen das er auf Alawin’s Wattierte Unterkleidung gemalt hat fertigzustellen. Dabei passiert ihm jedoch ein grauenhaftes Missgeschick und der Zauber entfaltet seine elementar-affine Aura in einem Maße das die Rüstung nicht nur großteils stock steif macht sondern auch noch Mindergeister anzieht welche die magische Wirkung unberechenbar beeinflussen. Wohl oder übel müssen die Helden ein neues Set von Wattierter Unterkleidung einkaufen. Tejeran schenkt das missratene Zauberwerk dem Institut der Arkanen Analysen und beginnt damit ein neues Zauberzeichen auf der neu erstandenen Rüstung zu konstruieren.

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An Bord der Arconta, Kuslik, Horasreich

Die Arconta läuft bei gutem Wind aus und steuert gen Süden.

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Das Löwenschwert
Neetha, Chababien, Horasreich

Mittags erreicht die Arconta Neetha und die Helden gehen von Bord. Sie durchqueren Efferdiana, den Hafenbezirk, und kommen über den Großen Markt. Da Praiala mehrere Jahre in Neetha gelebt hat führt sie die Gruppe durch die Stadt. Der erste Anlaufpunkt der Helden sind der Rondratempel und die Ordensburg der Ardariten welche aus dem hier häufig verwendeten rosa Marmor gehauen sind der aus dem nahe gelegenen Gebirge, den Hohen Eternen, stammt. Vom Tempel aus kann man die felsigen Ufer des Chabab überblicken, einige Ruinenreste deuten darauf hin wo sich einstmals die Brücke befunden hat auf der die Heilige Thalionmel sich der Übermacht stellte. Ein ganzes Stück Flußaufwärts befindet sich die Thalionmel-Furt wo sich Pilger im angeblich heilkräftigen Wasser des Chabab baden und den Uferschlamm nach dem verloren gegangenen Löwenschwert absuchen.

Die Helden durchqueren die Furt wobei sie Flussabwärts einen Kran erblicken der über die steilen Uferfelsen hinausragt. Ein dickes Seil läuft über ein Umlenkrolle hinunter ins Wasser. Nahe des Seils erkennen sie ein Floss das von zwei Männern mit langen Stangen gestakt wird.

Auf der anderen Seite der Furt erreichen die Helden schließlich das Pilgerlager. Die Helden wandern zwischen den Zelten hindurch und werden schließlich von einem hochgewachsenen Mann angesprochen. Er stellt sich als Rondrian Donnerhall von Donnerbach vor, einem Rondrageweihten aus dem Norden. Er hat bereits von den Heldentaten der Gruppe gehört, freut sich sie zu sehen und lädt sie in sein Zelt ein. Wie die Helden herausfinden war er lange Zeit auf einer Mission im hohen Norden des Kontinentes, als er jedoch vor einem Jahr nach Gareth kam und sah was die Orks im Mittelreich angerichtet haben, schwor er im Tempel der Heiligen Ardare er werde das Löwenschwert finden und es seinem Heimattempel stiften, auf dass es in Kriegszeiten gegen den Feind geführt werde. Seitdem sucht er hier in Neetha nach dem Schwert, bisher jedoch erfolglos.
Wie er selbst sagt grämt es ihn sehr dass Ungläubige ebenfalls nach dem Schwert suchen. Besonders die professionelle Schatzsucherin Chalandria Huttenar aus Havena ist ihm ein Dorn im Auge. Gerüchten zufolge drang sie mehrmals in die versunkene Unterstadt Havenas vor, plünderte in unwegsamen Gebirgen verlassene Drachenhorte und raubte die Schatztruhen tulamidischer Grabmäler.
Als die Helden das Zelt verlassen und ihr Blick auf einen Überwurf neben dem Eingang fällt, sehen sie dass um die Schultern des Rondrianischen Ornats ein Löwenfell gelegt ist.

Tejeran, neugierig was es mit dem Kran auf sich hat, sucht die Handwerker auf die dort ihren Dienst versehen. Er erfährt, dass der Kran der Schatzsucherin Chalandria Huttenar gehört. Sie habe eine Konstruktion des berühmten Mechanicus Leonardo von Havena erworben die es ihr erlaubt auf den Grund des Chabab hinabzusteigen und über längere Zeit unter Wasser zu verweilen. Ein Blick über die Klippe zeigt eine Mischung aus Schildkrötenpanzer und Glocke die sich unter Wasser befindet.

Da Alawin unsicher ist was seine nächsten Schritte angeht suchen die Helden den Rondratempel auf und sprechen mit einem Geweihten. Als Alawin ihm von seinen Träumen berichtet schlägt der Geweihte vor dass die Gruppe ihre Zelte im Pilgerlager aufschlägt und bittet Alawin daran zu denken, dass es die Rondrakirche begrüßen würde wenn im Falle des Fundes des Löwenschwertes diese Reliquie dem Tempel zukommen würde. Scheinbar eine Phrase die der Geweihte gewöhnt ist für jeden Neuankömmling zu wiederholen.

Zurück im Pilgerlager besuchen die Helden das Zelt der Schatzsucherin welche sich selbst eine Händlerin nennt. Sie wirkt ob der Fragen der Helden misstrauisch und will nichts über ihre Arbeit oder deren bisherigen Fortschritt berichten, auf die Frage nach früheren Funden vertröstet sie die Helden auf einen anderen Tag.

Auf ihrer Suche nach dem Schwert tauchen die Helden in den kühlen Fluten des Chabab, meditieren über Rondras Gaben und die Heldentaten der Löwin von Neetha, oder üben sich im Kampf.
Im Zeltlager der Pilger finden die Helden aber auch weitere interessante Gesprächspartner.

Beispielsweise trifft die Gruppe auf eine freundliche Südländerin namens Dulacia Lanera. Die attraktive, götterfürchtige Mengbillanerin wirkt Kampferfahren und als die Helden sie danach befragen erklärt sie, dass sie an der Kriegerschule Rabenschnabel in Mengbilla das Kämpfen lernte. Sie warnt die Helden vor Rondrian Donnerhall. Nicht nur, dass es sich für einen Geweihten der Rondra wohl nicht gehöre, sich mit dem Fell eines erlegten Löwen zu schmücken, noch dazu habe er keinen Schatten, ein mögliches Zeichen das er mit dem Namenlosen im Bunde sei.

Die Helden treffen auf einen in weite, weiße Gewänder gekleideten Elfen namens Firlionel Nachtschatten. Im Gespräch mit den Magiern Dariyon und Tejeran erzählt er von der “Vereinheitlichten Kräftetheorie”, von der die Beiden schon einmal gehört haben. Firlionel behauptet der Schöpfer der Theorie zu sein und diskutiert gerne mit den Magiern über seine Forschungen. Als Elf lehnt er die Vorstellung allmächtiger Götter ab und lehrt, die Zwölf seien nur die Ausprägungen bestimmter magischer Teilgebiete – Praios beispielsweise die Verkörperung der Antimagie. Firlionel erklärt er suche nun hier nach dem Löwenschwert, weil er hofft, mit Hilfe dieses Artefaktes beweisen zu können, dass die “Göttin Rondra” nicht mehr als die personifizierte Kampfmagie ist.

Unter den sonst sehr Rondragläubigen Pilgern treffen die Helden auf einen weiteren Exoten, Karsham Thamar al-Rikk ibn Thufir, einen Novadi. Von ihm erfahren die Helden dass Abu Dhelrumun ibn Chamallah, der Kalif und Oberhaupt aller Novadis, in den Wirren des Khômkrieges verstarb. Statt ihm regiert nun Malkillah III. Mustafa ibn Khalid ibn Rusaimi von Unau. Idra spricht ihm sein Beileid aus, da sie den Kalifen kannte, hatte sie doch dessen Tochter aus der Gewalt des Sultans Hasrabal von Gorien befreit. Karsham berichtet, dass er ebenfalls nach dem Schwert suche denn, so seine Logik, eine Waffe, die Hunderte von Novadis töten konnte, muss bei den ungläubigen Al’Anfanern erst recht verheerenden Schaden anrichten.

Alawin begibt sich schließlich erneut in den Rondratempel und betet in Stille zu Rondra. Dabei vernimmt er die Stimme mit der die Göttin in Schattengrund zu ihm sprach. “Stehe an Meinem Tage auf dem Pfeiler Meiner Zahl und harre dessen, was Ich dir sende.”
Da sich Alawin aus seiner Zeit bei den Amazonen daran erinnert, dass diese den Praiostag Rondratag nennen, und Praiala ihm erklärt, dass dies in Neetha ebenso ist, rechnet sich Alawin aus, dass der nächste Rondratag am 12. Efferd, d.h. morgen ist. Da Rondra die zweite unter den Götter ist schliesst Alawin, dass ihr Zahl die Zwei sei.

Als die Nacht hereinbricht schlagen die Helden ihre Zelte im Pilgerlager auf.

Von der Behauptung der Mengbillanerin neugierig gemacht fordert Alawin den Rondrianer Abends zu einem Trainingskampf heraus. Im Licht der Fackelt erkennt der Krieger eindeutig, dass sein Gegner tatsächlich keinen Schatten zu haben scheint. Alawin verliert den Trainingskampf gegen den scheinbar übermächtigen Rondrian Donnerhall in nur wenigen Schlägen.

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Das Löwenschwert
Neetha, Chababien, Horasreich

Während sich die Pilger am Rondratag zum besonders groß begangenen Gottestdienst vor dem Tempel versammeln steigt Alawin, relativ unbeobachtet, in den Fluss und schwimmt zu den Überresten des zweiten Brückenpfeilers. Der ehemalige Stützpfeiler der zerstörten Chababbrücke ist erfreulicherweise nur wenig durch Satinavs Hörner beschädigt und reicht bis etwa dreiviertel Schritt unter der Wasseroberfläche, so dass der Krieger hier gut stehen kann.

Kaum hat Alawin den Stützpfeiler erreicht verdunkelt sich der Himmel auffallend rasch: Von Osten her treibt aufkommender Wind schwarze Gewitterwolken stürmisch auf Neetha zu und die Wellen des Chabab beginnen heftiger zu werden. In der Feme zucken bereits die ersten Blitze.
Starke Böen schlagen dem Krieger entgegen, schäumende Wogen prallen gegen seine Brust, immer näher kommen die vom Himmel herabzuckenden Blitze. Der Wind treibt erregt kreischende
Möven vor sich her, alle anderen Tiere haben sich wohl schon angstvoll verkrochen.
Dann fallen die ersten Regentropfen herab: Erst einige wenige, die mit unangenehm lautem Geräusch gegen die nahen Felsen platschen und in ungezählte Partikel verspritzen, danach immer mehr, wie ein dichter Vorhang. Schließlich öffnen sich die Schleusen des Himmels ganz, und der Regen stürzt fassweise hinab – das Wasser rings um ihn scheint zu kochen, so wird es durch Wind und Regen aufgewühlt. In Kürze ist Alawin nass bis auf die Haut, Haare und Kleider mit Wasser vollgesogen. Regentropfen prallen fast schon schmerzhaft in sein Gesicht und rauben ihm beinahe die Sicht – doch die um ihn herum niederfahrenden Bitze erhellen immer wieder grell die Sicht auf die stürmischen Fluten und die gefährlichen Uferfelsen.
Unheimlich schnell sind die Wellen des Chabab gestiegen. Die Gischt spritzt jetzt manchmal bis über den Kopf und das Stehenbleiben wird immer schwieriger. Im Licht eines Blitzes glaubt Alawin einen ertrinkenden Tralloper Riesen vorbeitreiben zu sehen …

Nur unter Aufbietung all seines Mutes und bedingungslosem Gottvertrauen gelingt es Alawin auszuharren und nicht die Flucht zum vermeintlich rettenden Ufer anzutreten.
Schließlich tobt das Unwetter direkt über der Furt. Die am Ufer verbliebenen Helden beobachten wie der Gottesdienst der unter freiem Himmel stattfand in den Tempel der Göttin Rondra verlegt wird.

Plötzlich fährt ein Blitz direkt neben Alawin nieder – und auf einmal steht vor ihm die leuchtende Erscheinung einer schönen und majestätischen Kriegerin in einer altertümlichen Rüstung: Thalionmel die Löwin von Neetha.
Sie scheint in einem inneren Feuer zu strahlen, ihr Körper zeigt besonders helles Licht an Linien, die kreuz und quer über ihr Gesicht und die nackten Arme laufen – die einzige Erinnerung an ihre Zerstückelung durch die gegnerische Übermacht.
Die “Löwin” spricht mit der Eindringlichkeit und Majestät einer Heiligen, ihre Lippen umspielt ein gütiges Lächeln: “Mein Freund, sei mir gegrüßt im Namen der Göttin. Du bist jener große und rondragefallige Recke, der von Ihr auserwählt wurde, und du hast deinen Mut bewiesen – so soll Deine Suche erfolgreich sein. Doch dazu musst du einen anderen Ort aufsuchen – Du glaubtest doch wohl nicht, das Löwenschwert sei zu finden, indem man nur tüchtig im Schlamm wühlt? Oh nein, es ist nicht hier – um es zu bekommen, musst du meinem Beispiel folgen und dich der Garde des Tugruk Pascha stellen – zu Füßen seines Thrones …
Rondra sei an deiner Seite!”

Danach verschwindet die Heilige wieder. Als Alawin sich umsieht stellen er erstaunt fest, dass das Gewitter fast ganz abgeklungen ist. Von einem Gefühl der Ehrfurcht und nie gekannter Zuversicht bewegt, kehrt er wieder ans Festland zurück.

Aus der Legende der Heiligen Thalionmel ist Alawin wohl bekannt, dass Tugruk Pascha, der Sultan war der die Wüstenkrieger gegen Neetha führte. Aus seinem Traum erinnert er sich an das Banner das das Signal zum Pfeilhagel gab und seine Kriegskunst verrät ihm das dies sicherlich vom Feldherrenhügel aus gegeben wurde, welcher sich südlich des Chabab befand.

Praiala, welche die Gegend um Neetha kennt, erklärt Alawin, dass sie weiß von welchem Platz die Rede ist. Der Überlieferung nach war ein kleine Hügel im Südwesten der ehemaligen Brücke der Platz von wo aus Tugruk Pascha die Schlacht beobachtete. Noch heute ist der Hügel deshalb verrufen und wird von den Neethanern gemieden. Er liegt etwas abseits der Karawanenstraße nach
Drôl inmitten einer von Krautstreifen, Sträuchern und vereinzelten Bäumen geprägten offenen Heidelandschaft und ist die höchste Erhebung im Umkreis.
Am Fuße des Hügels sind verwitterte Pfähle zu erkennen, welche Finsternis bannende Symbole des Praios tragen und den unheiligen Einfluß des Ortes von der Straße abwenden sollen. Praiala berichtet dass der Neethaner Praiostempel sich alljährlich um deren Erneuerung kümmere.

Als die Helden den Hügel erreichen stellen sie fest, dass sie von der Hügelkuppe aus einen guten Rundblick über das Umland haben: Im Osten und Süden die Straße, im Westen das Meer, im Norden der nahe Chabab und dahinter die Stadt Neetha.

Während die Helden auf dem Hügel warten, beginnt im nahe gelegenen Fluss das Wasser zu schäumen – zuerst sieht es aus der Ferne wie eine Nachwirkung des Unwetters aus, doch dann wird der Ursprung der Erscheinung deutlich: Direkt aus den brodelnden Wogen reitet eine Gestalt auf die Helden zu, der neun weitere Berittene folgen. Als sie näherkommen, sind sie deutlich als Untote erkennbar: Aus vermoderten Turbanen und Gewändern trieft das Wasser, ihre Gesichter sind fahlgrau und aufgedunsen, ihre Waffen fleckig, die Pferde gehen mit staksigen Schritten.
Den Helden, die sich an den Horror der Schlacht auf den Silkwiesen erinnern, als die Toten sich vom Schlachtfeld erhoben, kriecht das Grauen in die Glieder.

Wenig später folgen dem novadischen General seine gesamten Truppen – all seine Krieger tauchen aus den Fluten auf und reiten an Land. Die Helden sehen sich jetzt wohl ungefähr 650 bewaffneten Leichen auf untoten Pferden gegenüber, die schweigend auf sie zukommen.
Die Untoten sind in ziemlich fortgeschrittenen Stadium des Verfalls: die Kleider hängen in Fetzen herab, die Gesichter sind kaum zu erkennen, zum Teil liegen die Knochen bloß. Das Sonnenlicht vermag die matten Helme nicht zum Glänzen zu bringen, Gras und Kräuter scheinen unter dem Huftritt der toten Pferde zu verdorren, der Wald von Reiterlanzen ragt hoch in den Himmel.

Ob der Übermacht ist den Helden klar, dass sie nur durch eine rasche Flucht ihr Leben retten können. Dariyon mahnt die Helden zur Flucht, wendet sich ab und eilt den Hügel in entgegengesetzter Richtung hinab. Alawin jedoch weicht nicht zurück sondern harrt der Dinge die da kommen würden. Wolle die Donnernde ihn nun zu sich rufen so wäre er jetzt bereit dazu. Tejeran, Xolame, Praiala und Idra verharren auch, unsicher doch willens ihrem Freund in einen aussichtslosen Kampf und falls nötig schlussendlich in den Tod zu folgen.

Schließlich ist der Anführer der Untoten am Fuße des Hügels angekommen. Trotz seines Zustandes lässt sich noch erahnen, dass er einst ein gutaussehender und kühnblickender Wüstensohn gewesen sein muss – heute allerdings trägt sein Gesicht neben Zeichen des Verfalls auch Spuren eines großen Schmerzes.
Gekleidet ist der Reiter in ehemals kostbare Gewänder, unter deren Löchern ein verrostetes Kettenhemd durchschimmert. Vor ihm liegen zwei Schwerter quer über den fleckigen Sattel: Das eine ist ein Doppelkhunchomer voller Rostflecken, das zweite ein makelloses, noch blitzendes Schwert mit langer Klinge und kostbar verziertem Griff. Nach einigen Momenten Stille beginnt er mit knarrender, aber recht gut verständlicher Stimme zu sprechen: “Ich bin Tugruk Pascha, unseliger und verdammter Anführer der Wüstensöhne. Groß war meine Gier nach Macht und Ruhm, tief war mein Sturz – ich verstieß gegen die Gebote der Ritterlichkeit, ließ meine Mannen gegen eine Einzelne fechten – und Rastullah übergab sie Rondra zur Vernichtung. Ich wagte nicht, meine Niederlage einzugestehen und flüchtete in den Tod – doch er ward mir nicht vergönnt – seit Jahrhunderten muss ich das Löwenschwert hüten, dessen Berührung mir unsägliche Qualen bereitete. Wie habe ich gelitten und bereut!
Nun endlich scheint die Zeit gekommen, wo ich es weiterreichen kann. Rastullah und Rondra sind mir wieder gewogen, der Löwe und die Löwin wenden mir ihr gnädiges Gesicht zu – meine Krieger und ich können endlich Ruhe finden. Nehmt das Schwert, o Fremdlinge, hütet und führt es wohl im Namen und Sinne der Unsterblichen.
Möge Rastullah mit Euch sein!”

Mutig steigt Alawin den Hügel hinab und nähert sich der Schlachtreihe der Untoten. Als er neben Tugruk Pascha ankommt überreicht dieser ihm das Löwenschwert. Bei der Berührung durchfließt Alawin einen Moment lang die Kraft der Göttin.

Nach einem Moment der Stille gibt Tugruk Pascha einen stummen Befehl und wortlos wenden die Novadis ihre Pferde und bilden eine Gasse, durch die ihr Anführer zurückreiten kann in den Fluss – und direkt weiter in die lang ersehnte Erlösung. Seine Mannen folgen ihm. Zurück bleiben die Helden, die nun das von so vielen sehnlichst gesuchte heilige Artefakt in Händen halten.

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