DSA Sonnenstraße

Der Siebente Schleier

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Der Siebente Schleier
Leila-al-Mhânash, die Nacht der Tradition
Khunchom, Mhanadistan

Rakorium und Khadil Okharim sind in ihre Arbeit vertieft. Unterstützt von Tejeran und Dariyon sowie einigen ausgewählten Adepten der Dracheneiakademie versuchen sie seit Tagen dem Ring des Satinav die Geheimnisse zu entringen.
Diesen Nachmittag gönnen sich die Helden eine Pause und machen einen Spaziergang in der Stadt.

Durch das Stimmengewirr und den Straßenlärm vernehmen die Helden plötzlich das ängstliche Wimmern einer Kinderstimme. Es führt sie in eine dunkle Sackgasse, an deren Ende ein kleiner Junge mit dem Rücken zur Wand steht. Zwischen den Dächern gespannte Sonnensegel tauchen den Ort in diffuses Halbdunkel.
Zwei wolfsgroße Bestien, die den Jungen bedrohlich anknurren, haben ihn bis zur Wand zurückgedrängt.

Als Tejeran die Situation erkennt zögert er nicht sondern versteinert die aggressiven Tiere mit einem spontan beschleunigten PARALYSIS.
Nun da die Gefahr gebannt ist und die Helden nah genug herangekommen sind erkennen sie, dass es sich um großgewachsene, struppige Straßenköter handelt die dem Jungen ein blutiges Bündel entreißen wollten – ein in Leinen eingeschlagenes Stück Ziegenleber.
Der siebenjährige Junge, er nennt sich Mezzek, bedankt sich überschwänglich und springt in einem wilden Freudentanz um die Helden herum. Nur für die Behandlung seines verletzten rechten Armes lässt er sich kurzzeitig beruhigen.
Ohne auf Widerworte zu achten, fordert Mezzek die Helden auf, ihm zu seinem Freund Ismeth al’Mhanach (tul. der Altehrwürdige), “dem berühmtesten Haimamud überhaupt”, zu folgen. Er reist viel durch alle Lande und erzählt einmal in jedem Gottesnamen, nämlich in jeder Laila-al-Mhânash, der “Nacht der Tradition”, einem der neun Wochentage des novadischen Kalenders.
Die Helden willigen ein und so folgen sie Mezzek zu einem kleinen, nur spärlich erhellten Innenhof inmitten eines Badehauses. Der Haimamud ist ein greiser Mann mit sonnenverbrannter Pergamenthaut und schütterem Silberbart, doch aus seinen leuchtenden grauen Augen sprechen Begeisterung und jugendlicher Übermut. Als Mezzek die Helden hinter sich herzieht, um zu seinem Freund Ismeth zu gelangen, macht die Menge ihnen nur murrend Platz; doch der Haimamud begrüßt ihn freudig und lädt ihn samt seiner Begleiter ein, am Rande seines Teppichs Platz zu nehmen.

“Die Freunde des jungen Mezzek hier an meiner Seite, der sicherlich auch bald in die Geschichten der Haimamudim eingehen wird, sind auch meine Freunde. Nehmt Platz und seid meine Gäste in diesem Land, in dem ihr ebenso fremd zu sein scheint wie jene Heldin, von der ich euch zu Ehren nun erzählen will”, beginnt Ismeth zu erzählen.

“In einer Zeit, die gerade eben so weit zurückliegt, dass ein heute ausgewachsenes Kamel damals seine Mutter verließ, begab es sich, dass der zaubermächtige Sultan Hasrabal ben Yakuban von Gorien einen finsteren Plan ersann, der seine Macht nach Norden ausdehnen sollte. Um den entscheidungsschwachen Kalifen Abu Dhelrumun zu einem Feldzug gegen das erstarkende Aranien zu zwingen, entführte er Nedime, die Tochter des Kalifen, und verschleppte sie in seinen Palast.”

Die Helden müssen schmunzeln als sie die Worte des ehrwürdigen Geschichtenerzählers hören, denn sie wissen, dass es ihre Gefährtin Idra war, die die Kalifentochter befreite.

“Es begab sich also zu jener Zeit”, setzt Ismeth seine Geschichte fort, “dass der Herrscher aller Rechtgläubigen, Kalif Abu Dhelrumun, welcher der Sohn war von Chamallah al-Gatar, in allen Landen nach einem Helden suchen ließ, der den Mut aufbringen wollte, seine einzige Tochter aus dem Palast des Sultan Hasrabal zu befreien. Unzählige versuchten ihr Glück, doch keiner vermochte den Sultan und seine Wächter zu überlisten — und den wenigen, die zumindest dem Kerker Hasrabals entkamen und erfolglos zurückzukehren wagten, ließ der zornige Kalif den Kopf abschlagen.
So kam es, dass kein Rechtgläubiger mehr sein Leben leichtfertig hingeben wollte in einem Spiel gegen derart übermächtige Gegner.
Es flossen die Tage und Nächte dahin, und ebenso wie der Mhanadi stets das gleiche Wasser zu führen scheint, brachten auch sie dem Kalifen keine neue Hoffnung. Schließlich war ein ganzes Jahr ins Land gezogen, und endlich spülte das Schicksal eine Heldin heran: Von weither kam sie, und die Sitten und Bräuche unseres Landes waren ihr fremd. Auch hatte sie noch nichts von des Sultans Zaubermacht oder der Grausamkeit des Kalifen erfahren, und so ließ sie sich leichthin vom Leid des trauernden Vaters und dem Versprechen von Ruhm und Reichtum dazu verleiten, sich in das ungewisse Abenteuer zu begeben. Mutig zog diese Tochter der Furchtlosigkeit aus und drang während der Mittagszeit, als alle Wächter schliefen, in den Palast des Sultans ein. Dort lauerten ihrer viele Gefahren: Mit katzengleicher Gewandtheit musste sie sich an Wächtern und Wölfen vorbei — schleichen, und von Hasrabal in Mäuseriche verwandelte Diebe wollten sie gar mit einem Zaubertanz zu ihresgleichen machen. Doch da viele von Hasrabals Dienern den Sultan zwar fürchteten, aber auch hassten, konnte sie unter ihnen manchen Mitstreiter gewinnen: So half sie etwa dem glücklosen zwergischen Koch, der die herrschaftliche Pastete nicht mehr zuzubereiten wusste, und befreite den gefangenen Flaschengeist Efrit Omar.
Selbst mit dem berühmten Meister des Bades Baradarasch, der heimlich in Prinzessin Nedime verliebt gewesen sein soll, sprach sie. Worum sie jeder Mann aber wohl am meisten beneidet, ist das Glück, die unbeschreibliche Nahema, die Hauptfrau des Sultans, bei ihrem Tanz der sieben Schleier beobachtet zu haben. Manche behaupten gar, sie hätte den sagenumwobenen Siebenten Schleier noch fallen sehen, und wollte ihn greifen, doch er löste sich in silbernes Licht auf.
Nedime aber wurde von einem leibhaftigen Mantikor bewacht, der Löwe und Skorpion zugleich ist. Neider behaupten, es sei ein friedfertiges Tier gewesen, das der Kalifentochter Lieder gesungen hätte, doch muss es wohl ein gewaltiger Kampf gewesen sein, in dem Nedimes Befreierin mit Efrit Omar den Mantikor bezwang und die Prinzessin befreite.
Schnell machte sie sich da mit Nedime auf, dem Sultan aus den Augen zu kommen und die Geraubte ihrem Vater wiederzubringen. Dieser war so gerührt vom Anblick seiner einzigen Tochter, dass er ihrer Retterin in übermäßiger Vaterliebe einen Wunsch frei stellte. Und was erbat sich die Nordländerin wohl? Ihr habt es sicher schon erraten, und so bekam die fremde Heldin Nedime, die Blume des Kalifats, zur Frau.”

Ismeth schließt mit der rituellen Schlussfloskel aller novadischer Märchen: “Rastullah ist ewig und weise, möge er uns erleuchten!”
Dabei stößt er einen tiefen Seufzer aus, und bedrücktes Schweigen senkt sich über den ganzen Hof. Diese seltsame Stimmung verwundert die Helden gehörig, denn schließlich nahm die Geschichte doch ein erbauliches Ende.
Verwundert blicken die Gefährten ob der letzten Sätze der Geschichte auf Idra, dann jedoch bricht Klein-Mezzek das Schweigen und drängt seinen Freund Ismeth mit quengelnder Kinderstimme: “Nun erzähl schon, Ismeth, was ist dann mit Nedime passiert?”

Als der Geschichtenerzähler nicht sofort antwortet erklärt Idra: “Nedime vertraute sich der fremden Heldin an und erzählte ihr, dass sie ein Leben in Freiheit dem goldenen Käfig ihrer Heimat vorziehen würde. So erbat sich die Heldin vom Kalifen Nedime’s Hand und das Recht die Hochzeit in ihrer Heimat feiern zu dürfen. Sie brach mit Nedime und einigen Leibdienern der Prinzessin nach Norden auf, welche sie noch bis zur Grenze des Kalifats begleiteten.
Nedime begleitete die Heldin noch eine Weile, ging dann aber ihre eigenen Wege und sucht seitdem ihr Glück in einem freien Leben. Sie gibt sich im Norden als Haimamuda oder sogar Sharisad aus und verleugnet ihr Erbe.
Für den Kalifen und das Kalifat nimmt die Geschichte von Nedimes Befreiuung freilich kein ungetrübt glückliches Ende: Nicht nur, dass der damalige Kalif die Hand seiner einzigen Tochter einer Ungläubigen schenken musste sie wurde ihm sogar vollends entrissen.”

An die versammelte Zuhörerschaft gerichtet fügt Idra noch hinzu: “Vermutlich fragt ihr euch woher ich dies weiß. Nun, jene nordländische Fremde die Prinzessin Nedime befreite bin ich.”
Ein Raunen des Erstaunens geht durch die Menge, nur die Augen des Geschichtenerzählers wirken seelenruhig.
Voller Bewunderung und Neugier bedrängt die versammelte Zuhörerschaft Idra ihre Geschichte der Befreiung der Kalifentochter zu erzählen.

“Unvergesslich”, schließt Idra ihre Erzählung ab, “blieb mir der Tanz der sieben Schleier im Harem des Sultans in Erinnerung.”

Ismeth lächelt besonnen. “Ja, Nahema war eine Frau von altersloser Schönheit und betörender Sinnlichkeit. Kaum jemand im Kalifat kannte sie, bevor Sultan Hasrabal sie zu seiner Hauptfrau machte. Doch alle seine (männlichen) Gäste, die Zeuge einer von Nahemas seltenen Darbietungen wurden, schworen “bei Rastullahs Lockenpracht”, dass sie nie eine Sharisad bewundert hätten, von deren Tänzen größerer Zauber ausging.”

Staunend fragt einer der Zuhörer: “Mutige Heldin, weiser Al’Mhanach, ist es denn wahr, dass Nahema den Sultan verzaubert hat, auf dass er sie zur Frau nehme?”

“Nicht der Tänzerin”, antwortet Ismeth, “sondern nur ihrem siebenten Schleier alleine gelang es, den zu bezaubern, dessen starker Geist über Djinnim und Menschen gebietet. Doch wisset, dass es eine Kraft unter den Augen Rastullahs gibt, die sich niemals der Ashtarra (tul.: Sternenkraft, magische Macht) beugen wird — und das ist die Liebe! Sie mag ihn bezaubert und seinen Geist verschleiert haben, geliebt aber hat der Sultan sie allein aus der Kraft seines eigenen Herzens heraus.”

“Der siebente Schleier Nahemas”, so erklärt Ismeth, “ist jedoch nicht nur sagenumwoben. Es heißt, er sei aus keinem irdischen Garn, sondern vielmehr aus den Träumen und Hoffnungen der Menschen gewirkt, die nachts zum Himmel schweben und als Mondlicht wieder herabfließen.
Ihr Tanz der sieben Schleier erlangte seinerzeit nicht nur im Kalifat Berühmtheit. Sie zog die Zuschauer damit völlig in ihren Bann und wirkte angeblich mit jedem der nach der Reihe fallenden Schleier einen eigenen Zauber. Dem letzten, siebenten Schleier Nahemas aber sagt man nach, er habe besondere Zauberkräfte.
Und von Nahema selbst erzählt man, dass ein Blick von ihr genügte, um über den Leib eines Mannes zu gebieten, und ein einziger Tanz bezwang seinen Geist. Mit dem siebenten Schleier jedoch umschlang sie sogar seine Seele und nahm sie in seinem seidenen Gespinst gefangen.
Nahemas Ruhm wurde dabei nur wenig von dem Vorwurf anderer Tänzerinnen geschmälert, dass sie nie bei einer bekannten novadischen Sharisad gelernt habe. Angeblich sei sie also nie in die letzten Feinheiten rastullahgefälliger Tanzkunst eingeweiht worden, mit welcher sie in ihren eigenwilligen Tänzen oft gebrochen habe.”

“Und was geschah mit ihr?”, fragt einer der Zuhörer, “Schon seit Jahren hat man nichts mehr von ihr gehört.”

“Nahema verstarb vor acht Jahren”, antwortet Ismeth, “Sultan Hasrabal trauerte fünf lange Jahre um sie.”

“Und ihr Schleier?”, fragen die Helden.

“Seit Nahemas Tod”, antwortet der Haimamud, “ist der Schleier verschwunden.
Viele Sharisadim haben nach ihm gesucht, doch keiner von ihnen hat Rastullah Glück beschieden.
Es heißt, dass sogar Hasrabal selbst vergeblich nach dem Schleier geforscht habe.”

Aufmerksam haben die Helden den Geschichten über Nedimes Schicksal, Nahema und den Siebenten Schleier gelauscht. Und obwohl es dabei vor allem um verflossene Freuden, Verlust und Tod ging, scheinen sie doch nicht für die Niedergeschlagenheit des Publikums nach der Erzählung von Nedimes Befreiung verantwortlich gewesen zu sein.

Dann endlich enthüllt Ismeth den Grund für die sorgenvolle Stimmung. Nach einer wortreichen Klage über die Unvernunft der Menschen erklärt er den Helden, dass sich das Schicksal Nedimes wiederholt habe: “Wieder wurde dem Kalifat eine seiner schönsten Blumen geraubt, und wieder eingeschlossen im Palast von Al’Ahabad. Sherizeth saba Nereida ist es, die Sahiba al’Sharisadim (tul. etwa: Königin der Tänzerinnen), welche von Nijar ben Hasrabal, dem zweiten Sohn des Sultans, verschleppt wurde. Und erneut findet sich kein Held, sie zu befreien”, setzt Ismeth lamentierend fort.

Da springt auch schon der kleine Mezzek auf und fragt Idra und ihre Gefährten ob nicht sie, die Retterin Nedimes, erneut wagen würde in die Palast des Zaubersultans einzudringen und die entführte Schönheit zu retten.
Das Publikum beobachtet die Helden reserviert, immerhin ist man fantastische Märchen und Übertreibungen gewohnt und wer kann schon sagen ob Idras Geschichte der Wahrheit entspricht oder sie sich nicht doch als “Tochter des Hasenfußes” herausstellt.

Da müssen die Helden nicht lange überlegen, und so planen Alawin, Tejeran und Idra ihren baldigen Aufbruch.

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Khunchom, Mhanadistan

Am nächsten Morgen schlägt Idra vor erst einmal am Basar Vorräte für die Reise einzukaufen und Erkundigungen einzuholen bevor sie sich ins Abenteuer stürzen.
Dabei erfahren sie, dass man sich über Sherizeth erzählt sie lebe nur für den Tanz allein und interessiere sich nicht für Politik und Intrigen. Unzähligen Freiern, auch aus den Reihen der Mächtigen des Landes, hat sie bereits die kalte Schulter gezeigt.

Al’Ahabad, die Palaststadt des Sultans, deren Name sinngemäß “Inbegriff der wundersamen Stadt” bedeutet, liegt im Westen, etwa drei Tagesreisen den Mhanadi hinauf, nahe der Gorischen Wüste. Angeblich wird Al’Ahabad zur Hälfte von Dschinnen bewohnt, welche dem Sultan dienen.

Sultan Hasrabal ben Yukaban von Gorien, ist Nachfahre der langen Dynastie der Yakubanim, Zaubersultane die das Arkane Geheimnis des Sahib al’Sitta, des Meisters der sechs Elemente, hüten und über große magische Macht verfügen.
Der älteste Sohn Hasrabals, Shochan ben Hasrabal wird von den größten Elementaristen des Reiches in den arkanen Künsten geschult und wird einst in die Fußstapfen seines Vaters treten.
Nijar, der jüngere Bruder, ist ebenfalls ein brillanter Magier, doch lässt ihn sein Vater nur das Amt des Wesirs der Stadt Al’Ahabad bekleiden. Ein Amt das recht wenig bedeutet, bedenkt man, dass die mächtigen Djinnim der Stadt doch allein dem Sahib al’Sitta gehorchen.

Nachdem Alawin, Tejeran und Idra sich mit Proviant eingedeckt haben kehren sie zum Palast der Sinnenfreuden zurück.

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Von Khunchom über Chefe und Temphis nach Al'Ahabad, Mhanadistan

Früh morgens brechen sie zu Pferd auf. Ihre Gefährten bleiben in Khunchom bei Rakorium und unterstützen ihn.

Ihr Weg führt die Helden von Khunchom entlang der Sultansstraße nach Chefe und von dort durch das fruchtbare Schwemmland des Mhanadi nach Temphis.
Dort erfahren sie von Reisenden dass der Wesir Nijar ben Hasrabal den Willen der Tänzerin bereits gebrochen haben soll und sie in der kommenden Laila-ash-Sharisa, der “Nacht des Tanzes”, zur Frau nehmen wird.
Als sie mit der Fähre über den Mhanadi übersetzen unterhalten sie sich mit einem Händler. Dieser bestätigt zwar das Datum der Hochzeit, behauptet aber, dass die Entführung nur ein Gerücht und Sherizeth aus freien Stücken angereist sei (was andere wiederum als Propaganda des Wesirs abtun).

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Palaststadt Al'Ahabad, Sultanat Gorien, Mhanadistan

Die Helden legen das letzte Stück ihrer Reise durch das karge Hochland der Gorischen Steppe zur Zeit der größten Hitze zurück. Im Norden erheben sich roten Felswände, das Plateau der tödlichen Gorischen Wüste, dessen Grauen die Helden noch zu gut in Erinnerung haben.

Im Flirren der größter Mittagshitze wollen die Helden zuerst nicht glauben, was ihre Sinne ihnen vorgaukeln. Als ob es Staub und Steppe gar nicht gäbe, erhebt sich vor ihnen ein Felssockel von gut drei dutzend Schritt Höhe inmitten eines herrlichen Gartens und darauf ein gigantischer Palast. Vor den mächtigen Toren der Stadt empfängt sie ein sprechender Sandsteingolemid von riesenhafter Gestalt. Mit gedrechselten Worten heißt er sie willkommen, worauf die Tore wie von Geisterhand bewegt zur Seite gleiten. Und dahinter liegt vor den Helden die Palastallee mit ihren Schatten spendenden Palmen. Das bunte Treiben des Basars, der sich über die gesamte Länge der Allee bis hinauf zum Palast erstreckt zeugt bereits von der kommenden Hochzeit. Ein Zug lachender Tänzerinnen und Musikanten probt ihren Auftritt, während links und rechts sicher hundert Säbelschwinger Spalier stehen!
In der Karawanserei direkt am Tor stellen die Helden ihre Pferde ein und hinterlegen ihre Ausrüstung bevor sie sich aufmachen die Wunder der Palaststadt zu erkunden.

Als sie über den Basar schlendern bieten ihnen Kinder eisgekühlte Getränke an und als die Helden verwundert beobachten woher das Eis stammt sehen sie, dass die Bewohner der Stadt es aus einem Brunnen holen, der von einem Frostgeist bewohnt wird. Sie sehen Erzdschinne die schwere Lasten schleppen, wandernde Wolken waschen die Paläste von den Mauern bis zu den Teppichen, die von Wirbelwinden getrocknet werden. In den Gebäuden sorgen Feuergeister für Beleuchtung, die je nach Laune als tanzende Flämmchen herumschwärmen oder als leuchtende Lampions von der Decke hängen.
Voller Staunen wandern die Helden umher und bekommen immer mehr das Gefühl von den Zauberwesen beobachtet und belauscht zu werden.
Von den Menschen in Al’Ahabad werden sie mit gehörigem Respekt bedacht, sonst aber wie kauzige Nachbarn behandelt. Dabei fällt ihnen auf, dass offensichtlich Sultan Hasrabal als ihr Gebieter angesehen wird, nicht aber der die Stadt regierende Wesir.

Als die Helden nach einer Herberge fragen verweist man sie auf den Palast, denn Reisende die nach Al’Ahabad kommen sind entweder Händler die in der Karawanserei am Bab-el-masa, dem “Tor des Abends”, absteigen, oder Gäste des Sultans.

Als den Helden klar wird, dass sie wohl nur als Hochzeitsgäste Einlass finden werden, überlegen sie, dass es der korrekten Ettikette entspräche ein Geschenk mitzubringen.
Sie fragen auf dem Basar herum was denn ein geeignetes Geschenk wäre worauf verschiedene Händler mit den Worten “Zabânû ghulsach!” antworten.
Diese Phrase des tulamidya die wörtlich übersetzt “das spricht/weiß der Geier!” bedeutet erscheint den Helden seltsam und als sie nachfragen von welchem Geier die Rede sei antwortet man ihnen, dass dies der Abu’l Ghulshachim sei, ein Titel der auch für “Herr der bösen Geister” stehen könnte, in diesem Fall aber mit “Vater der Geier” einen geachteten Wahrsager bezeichnet. Diesen Meister der Vogelflugdeutung, der seine Kunst auch mit dem Handlesen und der Kababyloth verbindet, finden die Helden hinter der Rechtsschule nahe der Stadtmauer.
Der bescheiden und zurückgezogen lebende kauzige alte Mann, freut sich über den Besuch der Fremden und führt sie über enge Treppen auf einen der Ecktürme der Stadtmauer. Eine durchscheinende Luftbrücke führt von dort aus zu einer dünnen Felsnadel, die sich außerhalb der Stadtmauern erhebt und diese weit überragt.
Der dünne Turm schwankt stark im Wind, und nur Tejeran und Idra fühlen sich schwindelfrei genug um mit ihrem Führer die letzten geländerlosen Stufen zu seiner Plattform emporzusteigen.
Oben angekommen können sie die Ehrfurcht gebietende Gegenwart höherer Mächte deutlich spüren und eine leibhaftige Windbraut, hebt sie empor um mit ihnen zu tanzen.

“Das Beît al’Hawa, erklärt ihnen der Vater der Geier, “ist eines der sechs elementaren Heiligtümer von Al’Ahabad.
An diese besonderen Orte kommen die Elementarwesen, um die Verbindung zu ihrem Ursprung zu suchen. Die Beîtim gelten ihnen als unantastbar, niemals würden sie hier einen menschlichen Wunsch annehmen oder ausführen.
Aus diesem Grund habe ich auch hierher geführt, denn der Sultan hat seine Augen und Ohren überall, denn seine elementaren Diener berichten ihm von jeder Kleinigkeit, die in Al’Ahabad vorgeht. In den Elementarheiligtümern sind sie dem Dienst an ihm jedoch nicht verpflichtet und so können wir uns unbelauscht unterhalten.”

Die Helden erzählen dem Alten den wahren Grund ihres Besuches und erfahren, dass zwischen Sultan Hasrabal und seinem Sohn, dem Wesir Nijar, starke Spannungen herrschen. Hasrabal regiert von Al’Ahabad aus über das Sultanat Gorien, nutzt die wundersame Stadt jedoch hauptsächlich für prunkvolle Audienzen. Die elementaren Diener hören dabei angeblich auch nur auf sein Wort allein was dem Amt des Wesirs der Stadt einen rein formellen Charakter verleiht. Man munkelt zudem vom Aram al’Sitta, einem geheimen Ort in der Stadt, den nur der Sahib al’Sitta betreten kann und der seit Urzeiten die Kontrolle über die Djinnim Al’Ahabads verleiht.
Sherizeth saba Nereida, erklärt der Wahrsager, wurde vor etwa zwei Gottesnamen unter großem Pomp von Wesir Nijar auf seinem fliegenden Teppich in den Palast gebracht, gefolgt von einigen Dienern der Tänzerin. Seitdem wurde sie nur zwei Mal gesehen — bei Spaziergängen mit Nijar im Palastgarten. Der schöne Wesir hat die abweisende Schönheit offenbar mit seinem Charme bezaubert, denn die Hochzeit steht kurz bevor. Sie soll in der nächsten Laila-ash-Sharisa stattfinden und es sind auch schon einige Gäste aus dem Kalifat eingetroffen. Eine angebliche Entführung Sherizeths kann er weder bestätigen noch dementieren. In jedem Fall “wohnt” sie im selben Palast wie einst Nedime.
Als Geschenk empfielt ihnen der Abu’l Ghulshachim ein Geschmeide das ihrem eigenen Stand entspricht.

Die Helden bedanken sich und steigen in die Stadt hinunter um am Basar eine mit einem Adamant besetzte Gemme zur Zier des Turbans des Wesirs zu erstehen.
Danach begeben sie sich zum Bab-es-sabah, dem “Tor des Morgens”, dem Eingang zum Serail, dem Palastbezirk.
Wie sich herausstellt werden sie bereits erwartet denn der Serailik Pascha, der Haushofmeister des Palastes, begrüßt die Helden mit Namen und zählt so manche ihrer Heldentaten auf.
Eine ganze Schar lieblich lächelnder Dienerinnen führt sie zunächst in das duftende Dampfbad des Bab-el-bir, das “Tor der Quelle”, in dem sie von den Palastdienerinnen gewaschen und gepflegt werden.
Als sie fertig sind geleitet sie der Haushofmeister zu ihren prunkvollen Gemächern im Gästeflügel des Alten Palasts und verabschiedet sich mit den Worten “Es ist Wesir Nijar eine besondere Ehre, euch zum inneren Kreis seiner Hochzeitsgäste zählen zu dürfen. Ihr möget die Annehmlichkeiten des Serail und der Stadt Al’Ahabad genießen und euch bei Anbruch der Laila-ash-Sharisa zum Bab-el-masa begeben.”

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Palaststadt Al'Ahabad, Sultanat Gorien, Mhanadistan

Die Helden verbringen den Tag in der Stadt mit dem Besuch der verschiedenen Elementarheiligtümer.

Das Beît al’Zumuh, ein Ring aus an Ästen und Wurzeln zusammengewachsener Bäume, steht inmitten eines kleinen Parks, in dem Blumen, Bäume und Strauchwerk aus vieler Herren Länder wachsen. Seine Erde lässt wie durch Zauberhand in wenigen Minuten Samen gedeihen, die Reisende aus ihrer Heimat mitgebracht haben. Was wohl passieren würde wenn Dariyon hier wäre und den Samen des Blutulmenschrates Mandla Nebelschreiter hier einpflanzen würde.
Im Inneren des Rings herrschen Ausgelassenheit und Lebensfreude, manchmal sogar Feste zu Ehren einer Geburt oder der Fruchtbarkeit im Allgemeinen.

Das Beît al’Djalid ist im Gegensatz dazu ein in Grabesstille gehüllter Ort ehrfürchtiger Andacht. Die eisige Kuppel des größten Turmes der Palastbibliothek, der zugleich ein Teil der Stadtmauer ist und auch von der Stadt aus betreten werden kann ist nahezu kugelförmig und besteht aus unzähligen gleichen Seitenflächen. Viele dieser Flächen im Inneren sind von Schriftzeichen verschiedenster Sprachen übersät, die von Jahrhunderten flüsternder Andacht künden. Jedes ehrfürchtig gehauchte Wort wird in diesen grabesstillen Hallen wie von Geisterhand für die Ewigkeit festgehalten.

Das Beît al’Haz ist ein überdachter, nach allen Seiten offener Tempel im Garten des Palastes. In seinem Innneren zeugt alles von den formenden und vernichtenden Kräften des Feuers. Opfergaben zerfallen noch vor den Augen des Betrachters zu Asche.

Das Beît al’Mayy ist ein kleiner See direkt an der Stadtmauer, von deren Zinnen sich aus über zehn Schritt Höhe ein nie versiegender Wasserfall ergießt.

Der Eingang zum Beît al’Khor liegt in einem unscheinbaren Lehmhaus, von dem eine lange, steile und kerzengerade Treppe in die Tiefe führt. Nach über hundert Stufen gelangt man in eine Kammer, deren rohe Felswände jeden Laut und jedes Licht ersticken (auch wenn es magischen Ursprungs ist). In völliger Stille und Dunkelheit wird jede Wahrnehmung auf den Tastsinn, jedes Sein auf die Körperlichkeit reduziert.

Gegen Abend besuchen die Helden schließlich das Rastullah Bethaus, das sich in einem eigenen Bezirk befindet. Besucher betreten es durch das Hammam, das Badehaus, in dem sie sich zuvor rituell reinigen bevor sie die heiligen Hallen betreten.
Hier erfahren sie über den Glauben der Novadis und die 99 Gesetze ihres Gottes um deren Auslegung sich die verschiedenen Rechtsschulen des Kalifats streiten.

In der Nacht dringen die Helden heimlich in den Kleinen Palast ein, in dem einst Nedime gefangengehalten wurde und wo sich nun die Königin der Sharisad befinden soll.
Palastwachen und Dienern zum Trotz erreichen sie ungesehen das Prunkgemach.
Sherizeth ist überrascht und entrüstet und will sogleich nach den Wachen rufen doch es gelingt den Helden dies zu verhindern.
Wie sich herausstellt wurde sie keineswegs entführt. Dass dieses Gerücht auf so fruchtbaren Boden fiel, hängt wohl mit dem schlechten Ruf von Hasrabals Sippe zusammen.
Sie sagt sie sei aus freien Stücken hier, werde den Wesir aber ohnehin nicht ehelichen. Denn dazu müsste er sich vor der Hochzeitszeremonie dem Zauber ihres Tanzes widersetzen, das sei ihre Bedingung — “aber auch sein Blick wird sich trüben wie der des Verdurstenden in der Wüste, und lachend werde ich ihn abweisen wie einen gemeinen Wüstling, der nach meinem Fleische trachtet.”
Die Helden erwiedern ihr, dass sie entweder ihre eigenen Kräfte über- oder aber die des Wesirs unterschätzt. Derartige Bedenken fegt die Sharisad jedoch mit einem undeutbaren Glitzern in den Augen beiseite, denn sie habe “einen ganz besonderen Tanz für den guten Nijar” ausgewählt — mehr will sie dazu nicht sagen. Einzig der Hinweis der Helden, dass der unberechenbar Sultan selbst angeblich bei der Hochzeit anwesend sein wird lässt sie nachdenklich werden.
Daher bittet sie die Helden, bei der Hochzeitsfeier ein Auge auf Hasrabal und seinen Sohn zu werfen, auf dass alles mit rechten Dingen und ohne seine Einmischung von statten gehe. Dazu verspricht sie den Helden, sie als Einzige vom Zauber ihres Tanzes auszunehmen. Sie erwähnt, dass es eine Ehre sei, einen Schleier fangen zu dürfen, und dass die Helden ruhig versuchen sollten, die ersten sechs Schleier zu ergattern. Danach ersucht Sherizeth sie höflich zu gehen, um sich wieder ihren Übungen widmen zu können.

Die Helden ziehen sich auf ihre Gemächer zurück und beratschlagen.
Der Wunsch Sherizeths, den Wesir zu demütigen, erscheint den Helden nach allem, was sie bisher über die Sharisad gehört haben seltsam. Sie vermuten, dass der wahre Grund, weshalb sie sich auf die Heiratspläne einlässt, eher in der Bestätigung ihrer Vollendung in der Kunst der Zaubertänze der Sharisad liegt. Um jedoch kaltblütig eine ungewollte Hochzeit auf die Verzauberung eines sicherlich über einen Eisernen Willen verfügenden Magier aus der Blutlinie der Yakubanim zu wagen, muss sie schon über irgend etwas ganz besonderes verfügen.

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Leila-ash-Sharisa, die Nacht des Tanzes
Palaststadt Al'Ahabad, Sultanat Gorien, Mhanadistan

Tagsüber besuchen die Helden die alte Bibliothek des Palastes die mit Büchern, Schriftrollen, Tafeln und Artefakten angefüllt ist, die bis auf die Zeit der Kophtanim zurückgehen.

Die Hochzeitszeremonie beginnt zu Sonnenuntergang am Bab-el-masa, wo sich bereits eine große Menschenmenge versammelt hat. Das weit geöffnete “Tor des Abends” macht seinem Namen zu dieser Stunde alle Ehre: Flirrend legen sich die Strahlen der sinkenden Sonne auf den Rand der Al’Mahammadat, der “Ehrwürdigsten Hochebene”, und tauchen die Gorische Wüste in blutrotes Glühen. Noch fehlen mit Nijar, Hasrabal und Sherizeth die Ehrengäste der Nacht, doch an Prunk fehlt es der Prozession nicht, die nun — flankiert von säbelbewehrten Wachen und umtanzt von plätschernden, glühenden und säuselnden Zauberwesen — die Palastallee hinaufzieht.
Während die meisten der Prozession nur bis zum Bab-es-sabah folgen und sich dann in den Straßen der Unterstadt zu eigenen Festlichkeiten zerstreuen, gehören die Helden zu jenen Auserwählten, die zunächst ein beruhigendes Bad im Bab-el-bir nehmen dürfen und hernach in den Audienzsaal geführt werden. Der Prunkraum ist an diesem Abend gänzlich mit dunklen Teppich und Vorhängen ausgekleidet‚ nur von wenigen Öllampen erleuchtet und in dicke Schwaden schweren Räucherwerks gehüllt. Eifrige (menschliche) Diener nehmen die Geschenke in Empfang, legen sie zu Füßen der beiden größten Sitzkissen am Kopfende der Halle und führen die Gäste zu ihren Plätzen, die in einem großen Rechteck angeordnet sind. Noch bevor sich alle niedergelassen haben, werden schon einige der erlesensten Vorspeisen gereicht.
Die meisten der Hochzeitsgäste sind Hairans oder Scheichs des Sultanats Gorien oder Oberhäupter wohlhabender Familien Al’Ahabads.

Als die Vorspeisen gerade zur Neige gehen, schenken die Diener ein letztes Mal nach.
Dann ertönt von draußen ein zarter, heller Gongschlag. Plötzlich herrscht Stille. Ein Vorhang wird beiseitegeschoben, und herein tritt ein großgewachsener Novadi von makellosem Äußeren, der die Dreißig gerade überschritten haben mag und in der Blüte seines Lebens steht. Ein schmales Gesicht und eine feine Nase vereinen sich mit glutvollen Augen und wohlgepflegtem Bart zu einem Antlitz, das sicherlich die Träume vieler Frauen bewohnt. Da teilt sich auf der anderen Seite ein weiteres Mal der Vorhang, und die Helden meinen, dieselben Gesichtszüge wiederzuerkennen — oder vielmehr einen Schatten derselben: Alt und weise wirken sie, und auch die wachen grauen Augen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Mann leicht doppelt so viele Sommer gesehen haben mag (wenn es in Al’Ahabad denn Jahreszeiten gäbe…) wie der Mann neben ihm. Das also sind der von Frauen umschwärmte Wesir Nijar und sein Vater, der sagenumwobene Zaubersultan Hasrabal. Doch kaum hat sich auch der Sultan auf seinem Sitzkissen niedergelassen, ist das Interesse an den beiden Potentaten wie weggeblasen. Stattdessen starren die Gäste nun gebannt auf den Polsterberg in der Mitte der Halle, der sich zum rhythmischen Drängen einer Dabla zu regen beginnt. Fast scheint es, als würden die Kissen zu den Klängen zucken und heben, doch als sirrend eine Bandurria einsetzt, entpuppen sie sich, als weibliche Kurven, die sich unter sieben vielfarbigen Schleiern räkeln.

Der Tanz der Sieben Schleier der Königin der Sharisad hat begonnen.

Tejeran, der sein Wort gegenüber der Sharisad sehr ernst nimmt wirkt einen OCULUS ASTRALIS bei dem er auf gesprochene Formel und Gesten verzichtet um nicht allzusehr aufzufallen.
Während er versucht zu erkennen ob sich der Wesir mittels eines Zaubers gegen die Bezauberung durch die Sharisad gewappnet hat wird seine Aufmerksamkeit jedoch immer mehr vom einem der Schleier der Tänzerin eingenommen in dem er so viel ungebundene rohe Astralkraft erkennt, dass es dem maraskanischen Magier an ein Wunder grenzt, dass diese sich in dieser ursprünglichen Form überhaupt im Schleier halten kann.

Unterdessen wird auch die Aufmerksamkeit von Alawin und Idra immer mehr vom Tanz der Sharisad eingenommen bei dem sie einen Schleier nach dem Anderen vom Körper löst, ihn im Tanz damit umspielt und schließlich zu Boden gleiten lässt.
Alawin, der sowohl Geschick wie auch Willenstärke beweist, gelingt es die ersten sechs Schleier aufzufangen auf denen die Helden die elementaren Glyphen der verschiedenen Elemente erkennen.

Die Bandurria sirrt in Ekstase, die Dabla galoppiert und Sherizeths Körper biegt sich in akrobatischen Verrenkungen, als sie endlich den letzten, siebenten Schleier lüftet. Selbst die Standhaftesten unter den Zusehern riskieren einen kurzen Blick auf ihre unverhüllte Weiblichkeit. Doch nicht der verlockende Frauenkörper ist es, der eure Augen nun fesselt, sondern der silberne Schleier, der um die Sharisad tanzt. Wie ein Wirbelwind fliegt er mal hierhin, mal dorthin. Sein schimmernder Stoff spiegelt das Silberlicht des Vollmonds wieder — seltsam, war doch bisher zwischen all den Vorhängen gar kein offenes Fenster zu sehen gewesen. Fast scheint der Schleier es in sich aufzunehmen, und während sein Tanz einen Kreis beschreibt, wirkt er selbst wie das vom Himmel gefallene Rad der Mada. Den Helden scheint es, dass sie die Einzigen sind, die den Blick von der Sharisad abwenden können. Alle anderen starren sie an wie betrunkene Kamele, und jeder ist in eine schwache Aura aus Silberlicht getaucht. Nun endlich kommt Sherizeth zum Ende ihres Tanzes, nähert sich dem ebenso von ihr faszinierten Nijar und wirft, als ihr Körper schon fast den seinen berührt, den Schleier über sein Haupt. Vor Erschöpfung bebend, lässt sie sich kraftlos zu Boden gleiten, das Ende des Schleiers fest in ihrer Hand. Er gleitet sanft vom Haupt des Wesirs herunter, und mit ihm der silberne Glanz, der ihn wie alle anderen umgab. Die Helden trauen ihren Augen kaum, doch Nijar sitzt offenbar als Einziger im Schatten, während der Schleier umso mehr leuchtet.

Plötzlich scheint sich Alles wie die Teile eines Puzzles zusammenzufügen. Bei Sherizeths Schleier handelt es sich also um Nahemas Siebenten Schleier und dieser hat offenbar seinen sagenhaften Kräften entsprechend die Seele (oder eher die Ashtarra, die Zauberkraft) des Wesirs in sich aufgenommen.

Noch bevor die Helden reagieren können, tritt ein Mann der dem Wesir Nijar ben Hasrabal zum Verwechseln ähnlich sieht hinter einigen Vorhängen hervor. Er trägt ein rein weißes Gewand mit silbernem Gürtel und weder Schuhe noch Kopfbedeckung, als wäre er für die Beschwörung elementarer Wesenheiten gewandet.
Zudem bemerken die Helden, dass Sultan Hasrabal offenbar spurlos verschwunden ist.

Als Alawin aufsteht und nach einer Erklärung fragt flieht Nijar ohne einen weiteren Blick zu verschwenden mit dem Schleier. Von draußen sind noch seine Worte zu vernehmen: “Nehmt diese anmaßenden Fremden in Gewahrsam. Sie haben meine Hochzeit gestört!”

Die Helden setzen sofort zur Verfolgung an und Sherizeth — obgleich nach dem Tanz stark erschöpft — folgt ihnen auf dem Fuß.
Vor dem Audienzsaal müssen sich die Helden mehreren Palastwachen stellen, doch es gelingt Tejeran sie mit einem BLITZ DICH FIND kurzzeitig zu blenden, Zeit genug durch ihre Reihen zu schlüpfen und dem fliehenden Wesir zu folgen.

Anhand einer achtlos weggeworfenen Glasphiole mit der Aufschrift El’Iksir (tul. Zaubertrank) und einer in der Eile offen stehen gelassenen Tür können die Helden dem Wesir bis in den Palast der Yakubanim, der Sultansfamilie, folgen. Durch ein Fenster können sie Nijar über die Brücke eilen sehen die den Palast mit der nahen Rechtsschule verbindet.
Dank Idras Geschick mit den Dietrichen erreichen die Helden die oberen Stockwerke über gewundene Treppen und Gänge und erreichen die Brücke die sie zum Eckturm des Bezirks der Rechtsschule führt. Von Nijar fehlt jedoch jede Spur.
Bereits in den Tagen vor der Hochzeit fiel den Helden auf, dass sich die gedachten Verbindungslinien zwischen den Elementaren Heiligtümer der Stadt innerhalb dieses Bezirks kreuzen, und zwar in etwa da wo sich ein prächtiger Prunkbau befindet.
Der sechseckige Bau mit seiner gewaltigen, freitragenden Kuppel hat einen Durchmesser von über 20 Schritt. Seine Wände werden gänzlich von Darstellungen der Elemente als schöpferische Urkräfte eingenommen, die schon fast an personifizierte Gottheiten erinnern.
Über eine weitere Brücke die vom Eckturm zu einem Durchgang in das Gebäude führt erreichen die Helden das Innere des sechseckigen Gebäudes.
Tejeran wirkt einen weitere OCULUS und erkennt ein UNGESEHENES ZEICHEN in der Raummitte das einen Abgang mit einer Treppe verbirgt.

Weiterhin gefolgt von Sherizeth steigen die Helden die Treppe hinab und erreichen einen Durchgang mit einem Rätselspruch dem sie entnehmen können in welcher Reihenfolge die immensen elementar-magischen Fallen angeordnet sind.
Mit diesem Wissen und mit Hilfe der sechs mit Elementarglyphen versehenen Schleiern gelingt es den Helden unbeschadet die elementaren Sicherungen zu überwinden.

Als endlich ein schwaches Glühen hinter der nächsten Biegung das Ende der Treppe ankündigt, verschlägt es den Helden buchstäblich den Atem. Aus der Tiefe steigt dichter, feucht—warmer Dampf empor, der den Lungen die nötige Luft zu verwehren scheint. Die Kleider kleben wie schweißnass am Körper, und doch friert man, als der Dampf plötzlich von einem eiskalten Luftstrom weggeblasen wird. Doch noch etwas anderes dringt zu den Helden herauf, die ernste, befehlsgewohnte Stimme des Wesirs: “Solshibeth, steinerne Tochter der Wachsamkeit! Beende deine Knechtschaft und diene fortan dem neuen Herrn der Stadt, Nijar ben Hasrabal!”
Dann vernehmen sie das Geräusch splitternden Steins und Worte, die wie von kullernden Kieselsteinen geformt klingen: “Der Wunsch des Sahib al’Sitta ist mir Befehl.”

Die Helden zögern nicht sondern dringen sofort in die Höhle vor aus der die Stimme kam. Die Felskammer am Ende der Treppe ist eine natürliche Höhle. Im Zentrum der Kammer steht ein hüfthoher Felsblock, der vage an einen Altar erinnert. Er besteht aus blasigem, durchlöchertem Obsidian, aus dem beständig glühende Lava quillt. Aus einigen Löchern schießen zudem in unregelmäßigen Abständen Fontänen kochenden Wassers, das die Luft mit Dampfschwaden erfüllt. Durch den bitterkalten Wind aus einigen Deckenlöchern gefrieren die höchsten Wassertropfen zu Eis und regnen in Körnchen fein wie Sand wieder herab, während an den Felswänden der Reif einen ewigen Kampf gegen das Grün von Flechten und Moosen führt.
Wurzelbolde bewohnen mit Moos bewachsene Löcher in der Wand, Windwusel tanzen über den Boden und Feuerlinge baden in der stetig fließenden Lava.

Nijar steht am Felsblock, den er mit beiden Händen berührt. Er hat den immer noch silbern leuchtenden Schleier um seine Schultern gelegt und soeben den nächsten Dschinn gerufen: “Efrit Omar, gefallener Herr der Lüfte, ich rufe dich!”
Als der Wesir die Helden entdeckt, schleudert er ihnen einen BLITZ DICH FIND entgegen und löst mehrere Schutzzauber aus.
Bevor die Helden weiter agieren können, manifestiert sich ein zweieinhalb Schritt großer, breitschultriger Mann mit Glatze, teetassengroßen Ohrringen und bunt bestickten Pantöffelchen vor ihnen. Die ganze Gestalt ist durchscheinend wie flirrende Luft in der Wüstensonne. Seine Stimme dröhnt wie ein Orkan, als er ruft: “Endlich wieder freeeiii!”
Unverzüglich wird er jedoch von Nijar unterbrochen: “Ja, du sollst wieder frei sein, Efrit Omar, und nicht mehr in deine Flasche zurückkehren, wenn du diese Eindringlinge aus dem Aram al’Sitta scheuchst.”

Eine Windböe trifft Alawin der versucht an Efrit Omar vorbeizukommen und reißt ihn zu Boden. Tejeran gelingt es einen Angriff des Dschinns mit einem der Schleier abzuwehren, ähnlich wie sie diese bereits gegen die elementaren Fallen eingesetzt haben.
Als Efrit Omar Idra erblickt hält er verwundert für einen Augenblick inne, geistesgegenwärtig nutzen die Helden den Moment um ihm einen elementaren Angriff aus einem der Schleier entgegenzuwerfen.

Währenddessen ruft Nijar Agrobald, den eifrigen Pflanzer, Danaé, die freudenspendende Mutter der Düfte und Ashzatnar, den züngelnden Meister des Herdes und bindet ihre Dienste an sich.
Als er erkennt, dass die Helden einen Weg gefunden haben mit Efrit Omar fertig zu werden ruft er: “Bey Khalid, Vater der Flammenspiele! Vertreibe diese Eindringlinge aus dem Heiligtum der Sechse!”
Den Helden wird klar, sie müssen sich auf den Wesir konzentrieren, sonst werden seine Diener sie übermannen.

Während Sherizeth mit dem Schleier des Wassers gegen Bey Khalid kämpft und Idra sich mit dem Schleier des Erzes gegen Efrit Omars halbherzige Angriffe wehrt wirft Alawin Nijar ben Hashrabal mit dem Schleier der Luft zu Boden und Tejeran entreißt dem Wesir den Siebenten Schleier mit einem MOTORICUS.

Der Kräfte beraubt die ihm erlaubten die Dschinne Al’Ahabads zu befehligen erkennt Nijar, dass er verloren hat, wirkt mit seiner letzten Kraft einen TRANSVERSALIS und murmelt im Verschwinden noch: “Ihr habt euch euer Grab geschaufelt!”

Tatsächlich erkennen die Helden, dass die sechs elementaren Schleier in jenem Moment ihre Macht verloren als der Siebente Schleier Nijar entrissen wurde.

Nun sitzen die Helden in der Falle, denn der Rückweg durch die elementaren Fallen ist ihnen ohne die Macht der Schleier abgeschnitten.

Glücklicherweise haben sie aber noch die Möglichkeit, die besondere Kraft des Aram al’Sitta zu nutzen und einen Dschinn herbeizurufen. Idra überredet Tejeran es zu versuchen, dazu müsse er ja scheinbar lediglich dessen Namen rufen und die beiden Hände auf den Stein legen.

Der Magier überlegt kurz, dann fällt ihm ein, dass er den Namen eines Dschinns des Erzes kennt, ein Elementarwesen, das über die Kraft verfügt sie aus ihrem steinernen Gegängnis zu befreien. Doch dient dieser Dschinn dem Sahib al’Sitta? Lassen sich im Aram al’Sitta auch Dschinne rufen die nicht an Al’Ahabad gebunden sind?

Kühn wirft sich der maraskanische Zauberer den Siebenten Schleier über, legt die Hände auf den glühenden Altar, überwindet den Schmerz der Hitze und ruft laut: “Doryphoros, Wächter der Elemente, Titan aus Stahl und Stein! Ich rufe dich!”

Zuerst erhebt sich nur ein Flüstern das langsam zu einem Brummen anwächst und bald klingt wie das Knirschen von Zähnen, dann wie das Mahlen eines Mühlsteines und schließlich beinahe so laut wie das Krachen von Fels. Dann kommt Bewegung in den Fels des Heiligtums. Aus dem Stein formt sich ein Wesen, das an die Elefanten des Südens erinnert. Erst wirkte es wie ein zusammengekauerter Felsbrocken, dann erhebt es sich erst auf vier, gleich darauf auf zwei gewaltige Beine. Es türmt sich auf, sein Rücken wird zu einer ehernen Brünne, an seinen Armen formt sich Fels zu stählernen Klingen. Vor den Helden steht das titanenhafte Wesen das Fyrnenbart der Alte, Erzdruide und oberster Sumupriester Tobriens, zum Schutz des Heiligtums auf Sumus Kate herbeirief, und erwartet regungslos die Reaktion der Helden.

“Bringe uns unverletzt aus dem Aram al’Sitta!”, befielt Tejeran dem Titan und das Dröhnen eines Erdbebens antwortet ihm.

Durch die Erschütterung hat sich am Eingang zum Heiligtum ein Felsspalt aufgetan und die Helden folgen dem natürlichen Gang über den sie die Dunkelheit des Beît al’Khor, des Elementarheiligtums des Erzes erreichen. Ein weiteres dröhnendes Beben verrät ihnen, dass sich der Fels hinter ihnen wieder geschlossen hat.
Tastend finden sie den Aufgang und erreichen die Unterstadt, nun ist Eile geboten. Rasch laufe sie durch die nächtlichen Straßen in denen die Feier voll im Gange ist und holen ihre Pferde aus den Stallungen der Karawanserei.
Noch im Schutz der Dunkelheit galoppieren sie durch das weit geöffnete Bab-el-masa und hinab in die Gorische Steppe.
Ein Blick zurück verrät ihnen, dass sie nicht verfolgt werden.

ING
30
1014 BF
Der Siebente Schleier
Von Al'Ahabad über Temphis und Chefe nach Khunchom, Mhanadistan

Während ihrer Rückreise mit Sherizeth nach Khunchom versucht Tejeran den Schleier zu untersuchen. Da jedoch alle magischen Analysen fehlschlagen führt ihr Weg die Helden zurück zu dem weisen Haimamud Ismeth, der mehr über den Schleier zu wissen scheint.

RAH
9
1014 BF
Der Siebente Schleier
Laila-al-Mhânash, die Nacht der Tradition
Khunchom, Mhanadistan

Endlich ist die nächste Laila-al-Mhânash gekommen, und es ist den Helden ein Leichtes, den berühmten Haimamud in Khunchom ausfindig zu machen. Noch bevor er allerdings selbst zu erzählen beginnt, fordert er die Helden auf, von ihrer Queste zu berichten.
Alawin, Tejeran, Idra und Sherizeth erzählen in schillernden Farben von ihren Erlebnissen, während immer mehr Zuhörer sich um sie sammeln. Doch auch ihre Fragen will Ismeth beantworten, und sobald sie ihn nach dem Schleier fragen, bittet er sie, ihn berühren zu dürfen. Dann erzählt er mit glasigen Augen von einer überirdischen Tänzerin, die mit diesem Schleier vor Urzeiten Rastullah selbst in ihren Bann schlug und seinen Palast zerstörte.

“Doch die Zeiten seines Schlafes sind vorüber, seine Wiederkehr naht!”
Die Stimme des alten Ismeth gewinnt plötzlich an Kraft, und seine Augen leuchten wie nie zuvor.
“Und an mir liegt es, seinen Palast wieder aufzubauen. Deswegen habe ich euch ausgesandt, denn nur Fremden konnte es gelingen, die Intrigen meines Sohnes zu durchkreuzen. Zuviel hat er von mir gelernt, doch nicht genug!”
Die Helden wollen ihren Augen kaum trauen, als das Gesicht des Haimamud langsam zerfließt und die ebenso von Alter und Weisheit zerfurchten Züge des Zaubersultans freigibt.
“Ihr werdet also verstehen, dass die Schleier allein mir gebühren (mit etwas Wehmut) schon um mich an meine verflossene Liebe zu erinnern.
Aber Sultan Hasrabal ben Yakuban von Gorien ist kein Sohn von Geiz und Undank. Nehmt diese Flasche zum Lohn, ihr Bewohner ist mir schon lange lästig geworden und wird euch mit Freuden drei Wünsche erfüllen!”

Spricht’s und streicht über die Fransen seines Teppichs, der ihn samt Schleier vor vielen staunenden Augen davonträgt.

Und erneut setzt sich vor dem Inneren Auge der Helden ganz plötzlich ein klares Bild zusammen.
Nijar ben Hasrabal hatte versucht seinen Vater der Macht über die Elementare Al’Ahabads zu berauben. Dazu bediente er sich des verschollen geglaubten Schleiers Nahemas, bei welchem es sich möglicherweise um den legendären Schleier Madas handelt, mit dem diese den Elementarherren der Kraft bezwang und seine Zitadelle zerstörte.
Die Macht des Schleiers ermöglichte es Nijar den Geist und mit ihm die Zauberkraft seines Vaters zu nutzen um so in das Aram al’Sitta zu gelangen und die Elementare Al’Ahabads auf sich selbst zu binden.
Um seinen Vater mit dem Schleier seiner Kräfte zu berauben benötigte es jedoch einer Sharisad deren Tanzkunst sich mit der Nahemas messen kann und so lockte er mit geschickten Versprechungen die berühmteste novadische Sharisad, Sherizeth saba Nereida, die Sahiba al’Sharisadim, nach Al’Ahabad und hielt um ihre Hand an.
Unter gewöhnlichen Umständen hätte Sherizeth, so erzählt sie, dies rund heraus abgelehnt, doch Nijars Mutter wusste die Sharisad geschickt zu umgarnen, indem sie Sorge um die eheliche Zukunft ihres Sohnes vorspielte und ihr den kostbaren Schleier als Hochzeitsgeschenk versprach. So ließ sich Sherizeth auf den Handel ein, vor der Hochzeitszeremonie für Nijar zu tanzen — und ihm nur dann die Hand zu reichen, wenn er ihrem Zauber widerstehen würde. Denn auch wenn sie nach wie vor nicht an Heirat dachte, konnte sie nicht der Verlockung widerstehen, einmal mit Nahemas Schleier zu tanzen — zumal sie glaubte, Nijars Kräfte zu durchschauen und dadurch gegen jede Täuschung gewappnet zu sein.
Nijar täuschte jedoch nicht nur Sherizeth sondern auch die Helden mit einer meisterhaften Illusion die er im Schatten der magischen Strahlung von Nahemas Schleier zudem noch vor magischer Hellsicht verbarg.
Er ließ seinen Vater Sultan Hasrabal als er selbst erscheinen so, dass die Sharisad dessen Ashtarra in den Schleier band an seiner statt.
Doch hatte er dabei seinen Vater unterschätzt der unter der Maske eines berühmten Haimamud fremde Helden anwarb und ihnen vielfach den Weg ebnete auf, dass sie im rechten Augeblick die Pläne seines Sohnes durchkreuzen.

Auch Sherizeth ist überrascht aber froh über den Ausgang der Intrige. Sie verabschiedet sich fröhlich von den Helden um sich wieder ihren Reisen und ihrer Tanzkunst widmen zu können — nicht ohne sie zu bitten, ihr in ein paar Gottesnamen in Unau einen Besuch abzustatten und von ihren bisherigen Abenteuern zu erzählen.

Frohlockend hält Idra die kunstvolle tulamidische Flasche in Händen, deren Bewohner ihr vor vielen Jahren das Leben rettete. “Efrit Omar”, spricht sie, “nie hätte ich gewagt zu hoffen, dass wir uns einmal wieder sehen.”

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