DSA Sonnenstraße

Die Schwarze Feste

BOR
22
590 BF
Die Schwarze Feste
In der Gorischen Wüste, Gorien, Mhanadistan

Die Helden treten in den roten Sand und sinken bis zu den Knöcheln ein, Staubfahnen wehen auf. Es ist bitterkalt. Vor ihnen erstreckt sich eine Geröllwüste aus rotem Sandstein, bis zum Horizont, der von Staubfahnen blutrot und verschwommen wirkt. Dazwischen ragen skurrile Formationen aus schwarzem Basalt auf: Rippen, sechseckige Prismen. die teilweise turmhoch sind.
Sie blicken wohl nach Süden. Selbst Praios’ Antlitz ist kaum sichtbar. Am düstergrauen Bleihimmel steht zu ihrer Linken blutrot Mada, der Vollmond. Von hinten, aus Norden, bläst, leise heulend wie Aranisches Winselgras, ein steter Wind.
Als sie sich nun umwenden, sehen sie im Norden, eine Meile entfernt, ein domartiges, rötliches Gebilde – Steinformation oder Bauwerk? Ein runder Hügel, rings umher einige Türme. Das ganze Gebilde ist weitläufig umgeben von roten Steinsäulen. Die nächste steht auf halbem Weg zwischen ihnen und der Formation.
Als sie nun nordwärts blicken, stellen sie fest, daß der Wind schräg von oben kommt, so als entspränge er über dem mächtigen Sandsteindom.

Der Boden ist knöchelhoch mit feinem, fließendem Staub bedeckt, darunter verbergen sich massive Rippen, Schwellen und – wie zu befürchten – manches Trichterloch. Weiter draußen scheinen Asphalttümpel voll Pech und echte Staubsümpfe zu lauern.

Einige Schritt entfernt entdecken die Helden einen merkwürdig polierten Schädel. Er stammt wohl von einem Kamel, hat aber einen Spalt wie von einem mächtigen Schnabelhieb.

Zögernd orientieren sich die Helden, doch schließlich entdeckt Idra am Horizont im Westen eine Basaltformation, die wie eine aus dem Boden ragende Kralle aussieht. Sie erinnern sich an das Tal des Liscom von Fasar und Idra ist sich sicher, dass sich die Ruinen der Schwarzen Feste Nord-Östlich der Basaltkralle befanden. Die Helden entschließen sich daher auf den Felsendom im Norden zuzuwandern.

Aufgrund des trügerischen Bodens kommt die Gruppe nur langsam voran, immer wieder müssen sie sich um verborgene Krater, Felsspalten und Schwefelseen herumtasten.

Plötzlich entdecken sie die Knochen eines mindestens Ochsengroßen Tieres im Staub. Der Schädel gleicht dem eines übergroßen katzenartigen Raubtiers mit zwei steinbockartigen Hörnern. Rippen und Wirbelsäule ähneln einem rinderartigen Tier, Beckenschalen und Schwanz gleichen dem einer großen Echse.

Dann erreichen die Helden den Ring aus roten Monolithen. Er dürfte wohl eine Meile Durchmesser haben. In seiner Mitte befindet sich das Gebilde, dass die Helden für die Schwarze Feste halten. Die Magier untersuchen vorsichtig den Monolithen, er ist aus dem lokalen Sandstein und über und über mit völlig unbekannten Symbolen bedeckt, wobei besonders oft Spiralen und konzentrische Kreise erscheinen. Hellsichtmagie enthüllt die stehenden Steine als Teile sphärischer Beschwörungen und Bannformeln.

Die Helden marschieren weiter geradeaus, vorsichtig bemüht, in kein verborgenes Staubloch unter dem trügerischen, fließenden Bodensand zu treten. Zu ihrer Rechten wirbelt der Wind nahe dem Steinkreis baumhoch rote Staubfahnen auf. Alawin, der vorneweg den Boden erkundet, stößt plötzlich mit dem Fuß ins Leere: eine Senke, vielleicht sogar ein Abgrund! Als die anderen Helden neben ihn treten können sie auch links und rechts von ihm das Bodenlose unter dem Sand ertasten. Als sie wieder aufblicken sehen sie, dass der rote Staubwirbel zu ihrer Rechten nur noch hundert Schritt entfernt ist. Eine walzenartige Strömung scheint den Wirbel anzutreiben, ja fast scheint es als würde er auf die Helden zustürmen.

Während die Gruppe sich erneut in Bewegung setzt um den Abgrund zu umgehen und Schutz zu suchen schälen sich gedrungene Gestalten aus den roten Wirbeln.
Vorneweg taumeln zwei Zwerge in blankpolierten Kettenhemden. Als die ersten Ausläufer roten Sandes den Helden ins Gesicht wehen, können sie weitere Wanderer sehen, drei, fünf, acht, ein ganzes Dutzend.
Ein blondbezopfter Hüne hebt grüßend die Hand. Seine linke Gesichtshälfte ist ein grinsender Totenschädel! Auch der Troll, der ganz hinten erscheint, ist ein einziger Brocken rohen Fleisches. Und der stämmige Totschläger auf dem Kamel ganz rechts hat nicht einmal einen Kopf. Der widerliche Geruch trockener Verwesung weht den Helden entgegen.
Entschlossen heben sie ihr Waffen. Auch wenn diese Untoten überraschend schnell aufgetaucht sind — mit so etwas haben die Helden Erfahrung.

Alawin, der sich dem Troll entgegenstellt muss einiges einstecken bevor er einen entscheidenden Schlag landet. Dariyon wappnet sich mit ARMATRUTZ und Flammenschwert während sich Tejeran mit AXXELERATUS und ADLERSCHWINGE in der Gestalt des großen Firunsbären in den Kampf wirft.
Als sie erkennen, dass sie der Übermacht wahrscheinlich nicht gewachsen sind versucht Dariyon mittels eines FORTIFEX eine Brücke über den Abgrund zu spannen, stellt jedoch fest, dass dieser zu breit ist. Mit einem Hieb des Hammer des Magus wirft er seinen Gegner in die staubige Tiefe, und erblickt dabei, dass der Abgrund gefüllt ist voller wimmelnder Untoter, die übereinander klettern um die Helden zu erreichen. Es scheint nur mehr eine Frage der Zeit bis sie von der Überzahl an untoten Angreifern überwältigt werden. Verzweifelt erwehren sich die Helden gegen ihre gnadenlosen Feinden.
Als Praiala von einem der wandelnden Leichnahme so schwer getroffen wird, dass sie kampfunfähig zu Boden geht gelingt es Tejeran gerade noch rechtzeitig sie vor dem Tod zu bewahren, doch Aussicht auf einen Sieg ist nicht in Sicht.
Dann steigt langsam eine riesenhafte, schlanke Gestalt aus einer staubbedeckten Senke die sich auf der anderen Seite des Abgrunds befindet. Das mit sechs Hörnern an Schläfen und Kiefern geschmückte Gesicht ist faltig und warzenübersät und zwei auffällige, lange Augenstiele beobachten jede Bewegung der Helden. Das Wesen ist in eine enge Robe gehüllt deren Kragen schier aberwitzig groß und weit ausladend erscheint. In gänzlich unnatürlicher Weise läuft der Kragen an seinen beiden unteren Enden in je einen Haken mit einem daran befestigten Strick aus, an dem jeweils ein menschliches, stranguliertes Wesen baumelt.
Während die Untoten die Helden immer mehr an den Rand des Abgrunds drängen aus dem sich immer mehr Skelettarme und blanke Schädel emporziehen, dröhnt die Stimme des Dämonen über den Abgrund. Er scheint vieles über die Helden zu wissen, besonders aus den dunkelsten Momenten ihrer Vergangenheit. Besonders Praiala verurteilt er scharf.
Dariyon, der vermutet, dass der Dämon vielleicht Zauberei einsetzt, erkennt mit einem ODEM ARCANUM, dass die Lage wesentlich weniger schlimm ist als befürchtet. Viele der weiteren Untote stellen sich als Illusionen heraus und durch strategische Positionierung und eine reine Verteidigungstaktik gelingt es der Gruppe der Geweihten genug Zeit zu verschaffen den Dämon zu exorzieren und den Kampf schlussendlich zu gewinnen.

Die Helden versorgen ihre Wunden, nehmen Tränke zu sich und setzen ihren anstrengenden Marsch durch die Gorische Wüste fort.
Schließlich sind sie nur noch etwa eine halbe Meile entfernt, als sie eine kurze Pause einlegen und das Bauwerk aus der Ferne betrachten.

Borbarads Schwarze Feste ist eindeutig nicht schwarz. sondern so rot wie die Wüste! Das monumentale und gleichzeitig grazile Bauwerk scheint Sumu zu spotten. Es besteht aus einer kolossalen, domartigen Kuppel mit einer Wehrkrone und einem spitzen Zentralturm, umgeben von fünf Türmen, auf denen jeweils ein kugelförmiger Kopf ruht, ebenfalls von einer Spitze gekrönt.
Keiner der Helden hat je ein vergleichbares Bauwerk gesehen, aber fast jedem fällt nun eines der Märchen ein, mit denen viele Aventurier aufwachsen, von Borbarads hundert Kammern, von den Gewölben des Schreckens, von denen jedes folgende grauenerregender sein soll als das Vorhergehende, von den sieben unsichtbaren Dämonen, die Borbarad ständig begleiten sollen …
Wie auch immer: Die Helden sind sich sicher, daß keiner der Erzähler dieser Märchen die Schwarze Feste je gesehen hat.
Natürlich haben sich die Helden, wie fast alle Aventurier, sich die Feste des Borbarad als schwarze Zwingburg vorgestellt, und so überrascht sie der Anblick dieses urtulamidischen Palasts im Herzen der lebensfeindlichen Gor.
Aus dieser Entfernung können sie noch keine genauen Details erkennen, glauben aber ein zentrales Portal an der ihnen zugewandten Südseite zu erahnen.
Neugierig zaubern Tejeran und Dariyon einen OCULUS ASTRALIS um vielleicht einen magisch versteckten Eingang zu entdecken. Der Hellsichtzauber aus dieser Distanz liefert ein faszinierendes Abbild und dürfte die beeindruckendste Anwendung dieses Zaubers überhaupt sein. Die Silhouette der Feste im Nebel, umwabert von einem ungewöhnlich dichten Geflecht rötlicher und leuchtender Fäden, das sich an der Südseite bei einem Portal und in Form eines unsichtbaren Einganges verdichtet, im Zentrum, etwa in zehn Schritt Höhe, eine Präsenz, die trotz der mächtigen Mauern als pulsierender, menschengroßer Schatten erscheint, und am Himmel feine, sternförmige Linien, wie ein Sprung im Eis, hinter denen unverkennbar der Limbus selbst lauert.
Innerhalb der Wüste sind insgesamt sieben fein verästelte Linien aus astraler Kraft zu sehen, die sich genau bei der Feste schneiden; die drei stärksten verlaufen etwa nördlich nach Tobrien, südwestlich nach Selem und östlich zur Maraskankette. Den Zauberern ist klar, solche magische Linien sind bekannt, aber es gibt kaum einen Punkt, wo man mehrere auf einmal sehen kann.

Vorsichtig nähern sich die Helden weiter an und beobachten dabei den Schlüssel zur Schwarzen Feste, der ihnen den Weg weisen sollte.
Als sie sich dem im Prinzip kreisförmig angelegten Bauwerk nähern, haben die Helden den Eindruck, daß es völlig massiv und ohne Öffnungen jeder Art gebaut ist. Alle Fenster scheinen in Wahrheit nur steinerne Vertiefungen im Mauerwerk zu sein. Die unteren Bereiche sind wie von Pockennarben übersät, weiter oben scheinen Gestalten und Fortsätze aus den Wänden zu ragen. Zuweilen scheinen sich nahe der Mauern Lichter, Luftwirbel und rötliche Staubwolken zu bilden.
Auch bei genauester Beobachtung können die Helden keine echten Fenster sehen. Die merkwürdigen Pockennarben erweisen sich als Gesichter, die Gestalten oben als Gargylenarchitektur, ähnlich der auf alten Festungen. Die Manifestationen in der Umgebung halten die Helden für Irrlichter und andere Geisterscheinungen.
An der Südseite können sie nun das mächtige Portal klar erkennen, doch halten sie lieber auf den Südöstlichen Turm zu. Bestrebt das offensichtliche Portal zu meiden und dort nach einem geheimen Eingang zu suchen wo die Zauberer mit magischer Wahrnehmung einen unsichtbaren Eingang gesehen haben wollen.
Schließlich erreicht die Gruppe die roten Mauern der Feste die sich nun vor ihnen in den bleigrauen Himmel recken.
An vielen Stellen sind sie von mysteriösen blauschwarzen Schriftzeichen bedeckt. Die unheimlichen Gesichter ragen im Abstand von selten mehr als drei Schritt aus der Wand, bis in eine Höhe von etwa acht Schritt. Zwar sind sie aus Sandstein geformt, aber zugleich von beängstigender Lebendigkeit – und das Grauenhafteste daran ist der schmerzerfüllte Ausdruck ewiger Agonie in diesen Gesichtern.
Verwundert stellt Xolame fest, dass die Mauern auf ihrer gesamten Fläche nicht eine einzige Fuge aufweisen, als wäre die Festung gar nicht klassisch aus einzelnen Steinen erbaut worden. Auch erkennt Tejeran, dass das Bauwerk sich deutlich von der gewachsenen Dschinnen-Architektur, wie er sie in Al’Ahabad gesehen hat, unterscheidet – viel mehr scheint sie in ihrer Gesamtheit aus einem Stück gegossen worden zu sein!

Während die Helden entlang der Mauern auf den südöstlichen Turm zuwandern hören sie plötzlich eine Stimme: “Ich täth’ Euch abrathen, hiero einzutreten!”
Vier Schritt weiter an die Mauer gelehnt, hockt da ein magerer Kerl, unrasiert, mit wirrem Haar, und starrt zum Horizont.
Dariyon zaubert sogleich einen ODEM ARCANUM, doch der Fremde scheint vor ihren Augen in Sekunden zu vergehen. Der Kopf sinkt vornüber, Kleidung, Haare, Haut und Fleisch verwittern und zerfallen zu Staub während er langsam umkippt und zerbröckelt. Nur die blanken Knochen bleiben im roten Staub der Wüste liegen.
Dahinter erkennt der zyklopäische Zauberer die magischen Auren der Gesichter in der Wand, die er als Seelensplitter und Persönlichkeitsfragmente gefesselter Seelen identifiziert, die in ewiger Verdammnis und bodenloser Verzweiflung in die magischen Mauern zementiert sind.

Nahe des angepeilten Eckturms im Südosten der Feste beginnt der große Mindoriumschlüssel zu leuchten, immer stärker je näher sie ihm kommen.
Als Dariyon damit die südliche Turmmauer berührt beginnt diese sich aufzulösen, gerade so als wäre sie aus zu Erz erstarrter Luft und Staub geschaffen und würde sich vor ihnen wieder in ihre wahre Form verwandeln.
Hinter diesem Durchgang, groß genug als, dass eine Kutsche hindurch fahren könnte, ist es stockdunkel.

Gerade als die Zauberer an ihren Zauberstäben die Ewige Flamme entfachen und in die Festung eindringen wollen, hält Praiala sie zurück.
“Der Tod ist bei Weitem das Harmloseste, das einem Sterblichen hier droht”, warnt sie ihre Gefährten, “Borbarads Schwarze Feste, erbaut an einer Stelle, die vielleicht seit der Schöpfung verflucht ist, ist sie ein Ort, an dem seit mehr als hundert Jahren die übelsten Bewohner der Niederhöllen ein und ausgehen, an dem tausende von Kreaturen unter grauenhaftesten Umständen ums Leben gekommen sind.
Seid vorsichtig. Dies ist mit nichts vergleichbar, dem wir je gegenüber standen.”

Vorsichtig setzen die Helden ihre Erkundung fort, hinter dem Durchgang erkennen sie im flackernden Licht ihrer magischen Fackeln einen dunklen Turmraum. Als sie das magische Tor durchschreiten schlägt ihnen nach der Eiseskälte der Wüste nun miffig-warme Luft entgegen, staubtrocken und mit dem Geruch von Blut, Asche und etwas unbestimmbar Abstoßendem.
Ein einziger Durchgang liegt im Nordwesen und führt in einen dunklen Korridor.
Die Luft knistert förmlich vor Astralenergie. Plötzlich hört man Schreie und Stöhnen aus der nördlichen Wand.
Als die Helden vorsichtig den Korridor betreten knirscht irgend etwas unter ihren Füßen wie Kies oder Muschelschalen. Da spüren sie kribbelnde Bewegungen an den Knöchen. Alawin fährt zurück, stützt sich an der Wand ab – und greift mitten in zuckend-krabbelnde Bewegungen. Dann fällt ihm etwas in den Nacken …
Die Helden erinnern sich an die magische Bannzone bei ihrer Expedition durch den maraskanischen Dschungel – eine Zauberei die eine Halluzination von tausenden von Insekten die über ihre Haut krabbeln erzeugte.
Die Magier scheinen als einzige nicht befallen zu sein und da sie kein Getier erkennen können versuchen sie das Gefühl zu ignorieren. Als Alawin jedoch etwas über das Gesicht klettert und eklig-krabbelnd versucht sich in seine Nase zu schieben bekommt der albernische Krieger plötzliche Atemnot und beginnt zu würgen.
Dariyon der mit einem ODEM herauszufinden versucht ob ein Zauberer auf ihm wirkt, kann plötzlich erkennen, dass Boden und Wände mit tausenden von rötlichen Kakerlaken, Wanzen, Schaben, Spinnen, Skorpionen, Krabben und Aaskäfern bedeckt sind. Sie winden sich in zuckenden klumpen, bröckeln von den Wänden, fallen wie krätzige Schuppen von der Decke, und drängen in knisternden Wellen auf die Helden zu!
Vor astraler Macht scheint das Ungeziefer jedoch zurückzuweichen und auf die Magier nicht weiter als auf Armeslänge heranzukrabbeln. Schweifende Bewegungen mit dem Zauberstab lassen die Insekten in panischer Flucht zurückweichen oder sogar zu rötlichem Staub zerfallen.
Schnell reagieren die Helden und drängen sich aneinander um sich vor dem unsichtbaren Ungeziefer innerhalb der astralen Aura der Magier zu schützen.
Als sie sich so schleichend weiter vorwärts bewegen erkennt Dariyon mit seinem Hellsichtszauber wie sich das Krabbelgetier am Rand des um ihn gebildeten Kreises zurückweicht, ja sich überschlägt, aber auch nachdrängt, je nachdem wohin er sich mit seinen Gefährten bewegt.

Eng zusammengedrängt, langsam voranschleichend, erreichen die Helden eine Art Ringkorridor, von dem aus viele Durchgänge und Türen abgehen und folgen ihm vorsichtig im Uhrzeigersinn.
Dabei entdecken sie einen Abstellraum mit magischen Utensilien für Expeditionen, eine Kammer mit einem Dutzend hölzerner Golems, eine Gießerei zur Herstellung von Artefakten aus Mindorium, einem Abstellraum mit einem ausgestopften Schlangenmenschen, einen Raum voller Käfige und einem eingesperrten Riesenspinnendaimoniden, einer Ritualkammer zur Herstellung von Chimären, einer Gruft mit hunderten indizierter Leichnahme, einen Operationsraum zur Durchführung von Vivisektionen und einen Kerker. Immer wieder formen sich geisterhafte, klauenbewehrte Scheinarme die aus der Wand zu greifen scheinen und Tejeran glaubt von einem großen, schwarzen Hund verfolgt zu werden.

Im Kerker finden die Helden einen an der Wand auf Haken aufgespießten Gefangenen. Es ist ein kleiner, muskulöser Mann mit südländischen Zügen und wirren, ergrauten Haaren. Er ist halbnackt bis auf eine zerfetzte und besudelte schwarze Hose. Ehedem wohl drahtig und sehr stark, scheint er von Jahrzehnten Kerker gezeichnet. Das Grauenhafteste sind zwei eiserne Haken, die in die Wand hinter ihm getrieben wurden – durch sein rechtes Handgelenk und seinen linken Unterschenkel.
Die Haken scheinen mit der Wand verwachsen und Widerhaken verhindern eine Befreiung.
Eine Untersuchung der Haken mit Hellsichtmagie bestätigt die Vermutung, dass sie mit einer Kombination von INFINITUM, BALSAM SALABUNDE und ZAUBERNAHRUNG HUNGERBANN so verzaubert sind, dass sie den gepfählten Gefangenen bei großen Schmerzen am Leben halten.
Tejeran überlegt und verwandelt ihn mit einem beschleunigten SALANDER in eine Riesenamöbe. In der Gestalt dieses Gallertwesens ist es ein leichtes ihn von den Haken zu befreien und danach zurückzuverwandeln.
Der Gefangene ist anfangs zu keiner menschlichen Kommunikation in der Lage, krümmt sich zusammen und wirkt apatisch. Praiala spricht ihn vorsichtig an, dieser versucht dann jedoch erfolglos sie als vermeintliches Gespenster zu verjagen. Erst nach einer ganzen Zeit ist er in der Lage sich den Helden mitzuteilen und legt ihnen mühsam nahe, im eigenen Interesse zu verschwinden.
Erst auf intensives Befragen beginnt er stockend zu erzählen.
“Narren – wir waren Narren! Dachte mir, ist auch nur ein Mensch. So ich einmal seinen Rücken sehe …
Aber so weit gelangten wir nicht. Seine Dämonen. Ein Sturmwind warf mich nieder. Den Zauberer hörte ich brennen.
Dann kam ER. Ein großer Herr. Sah meine Dolche dann, kam in Zorn.
Sein Erzerner zwang mich zur Wand. Trieb Pfähle in meine Glieder.”
Er bricht ab, krümmt sich und röchelt.
Es braucht noch viel Zuwendung und Praialas Kenntnis in der Seelenheilkunst, ehe er fortfahren kann.
“Die Schwarze Witwe ward mein Name. Ich war gut. Hab Boron manchen Prinzen gesandt.
Dann kam dieser Khunchomer Zauberer. Was für ein Auftrag. IHN hier aufspüren und töten. Der Magicker wollte nur seine Macht. Aber ich – Boron und Phex leibhaftig hätten mich aufgenommen. Wenn’s gelungen – wenn’s gelungen …
Und sonst? Mehr als Sterben gibt es nicht. So dacht ich!
Weiß der Namenlose, was er vollbracht, der Dämonenmeister.
Der Magicker hatte noch Odem, da ihn der Dämon brachte. Dann legte ER seine Hand auf ihn und auf mich. Weiß nicht, was er vollbracht. Sagte nur ein Wort: Immerdar.
Danach hat’s nimmermehr geblutet – aber die Schmerzen. Oh Boron, hab Erbarmen, die Schmerzen …”
Alawin, der die Wunden des Gefangenen versorgt, stellt fest, dass der Mann ein hervorragender Kämpfer gewesen sein dürfte – vor etwa dreißig Jahren. Das völlig vernarbte Gewebe um die Wunden zeigt, dass er unzählige Male versucht haben muss sich zu befreien.

Die Helden legen eine Rast ein, immerhin sind sie seit mehr als dreißig Stunden auf den Beinen, haben einen Gewaltmarsch durch die Gorische Wüste hinter sich und die ständige Anspannung bei der Erkundung der Schwarzen Feste bringt sie an den Rand der vollkommenen Erschöpfung.
Besonders Praiala fühlt sich so Überanstrengt, dass sie zu einer Rast drängt.
Während der Rast wird Praiala von Albträumen geplagt, sie wirft sich hin und her wie unter großen Schmerzen. Als ihre Gefährten sie wecken stammelt sie im erwachen schmerzerfüllt: “Bitte, bitte hört auf zu schneiden! Ihr werdet es nicht finden!”
Sie kann sich wenig an den Traum erinnern und vermutet, dass der Albtraum von den Operationstischen und Skeletten im grauenerregenden Vivisektionsraum herrührt.
Dariyon, der mit einem ODEM eine fremde Präsenz erspürt hat, warnt die Helden, denn mit all den gefesselten Seelen wäre die Gegenwart eines Nachtalps nicht auszuschließen.

Nach einer ausgiebigen Rast untersuchen die Helden eine Treppe in der Gießerei, die sie gestern übergangen haben. Diese führt hinab in einen Gang der sowohl in Richtung des Südwestturmes als auch in das Zentrum der Feste führt. Die Gruppe wendet sich zunächst dem Zentrum zu, in der Hoffnung dort das Herz zu finden.
In der zentralen Kammer finden sie jedoch nur einen Sarkophag aus Kosch-Basalt und zwei steinerne Statuen, eine davon trägt ein Pergamentschleife mit der Aufschrift: ‘Conjuratorius Sephrasto Aviani, affect. duglumspesto, auf eig. Wunsch transform. petrificc., bis Heilung possibl.’
Idra, die sich am Deckel des Sarkophag zu schaffen macht zuckt plötzlich zurück als hohe, geisterhafte Stimmchen zu hören sind: “Menschenhände, Menschenhände!”“Nimm mich!”“Einen zu zwingen, einen zu zwingen …”
Schnell wenden sich die Helden ab und folgen dem Gang in die andere Richtung, zum Südwestturm. Dort folgen sie einer Rampe abwärts in die Kellergewölbe.

Die Helden erreichen die unterirdischen Räume der Schwarzen Feste. Vor ihnen liegt, wie aus sich selbst heraus strahlend, ein Labyrinth aus weiß schimmerndem Glas. Zwischen den gleißenden Vitrinen verlaufen, wie es scheint, kreuz und quer zwei Ring- und fünf Speichenkorridore von gut drei Schritt Breite. Die Luft ist erfüllt von whispernden, lockenden Stimmen. In den unterschiedlich großen Vitrinen sitzen die unterschiedlichsten Kreaturen eingesperrt. Es muss eine gigantische Sammlung von vielen hundert lebenden Kreaturen sein. Jede Vitrine trägt die Borbarad-Glyphe aus dem Zahjad-Alphabet.
Die Helden kennen wahrscheinlich mehr Kreaturen Aventuriens von Angesicht zu Angesicht als jeder andere, aber dennoch geraten sie immer wieder ins Staunen.
Ein Aquarium voll Wasser und nachgebauten Korallen, mit hundertfärbigen Schmetterlingsfischen, Gauklern und Fächerfischen. Ein Chimärenmensch mit dem Unterleib eines Riesenskorpions. Eine ziemlich attraktive Werwölfin. Ein Grolm. Ein fuchsartiges Tier wie aus grünem Alabaster, halb durchscheinend und aus sich heraus leuchtend. Ein massives, gepanzertes Tier, halb Echse, halb Nagetier, das drei Schritt groß ist und aussieht als wäre es eben geboren. Eine Plakette an der Vitrine trägt den Namen “Zitadellenechse”.
Eine andere Vitrine beinhaltet, in einem Eisblock eingfroren, eine Kreatur, die wie ein humanoider Drache wirkt. “Mantra’ke”, eine humanoide, von den Großen Drachen im Dritten Zeitalter erschaffene Dienerspezies.
In wieder einer anderen liegt ein “Khartariak”, ein schwarz befellter Gryphone mit verwesendem Löwenkopf und fledermausartigen Schwingen.
Ein “Gestaltloser”, ein großes, schlankes, humanoides Wesen mit einer silbrigen Haut, einem formlosen Gesicht und ohne Geschlechtsmerkmale.
Ein “Schwarzoger”, ein “Schneelaurer”, ein “Wendigo” und sogar ein “Basilaminenwaldschrat” sind hier verzaubert und hinter Glas eingesperrt.

Staunend wandeln die Helden durch das Vivarium und finden Abzweigungen in lange Stollen mit Bezeichnungen wie “Schwefelsee” und “Mindoritmine”. Immer wieder glauben sie von dem geisterhaften, schwarzen Hund verfolgt zu werden, bekommen ihn aber nie ganz zu Gesicht.
Im Zentrum des Gewölbes finden die Helden einen pavillionartigen Raum mit offenen Wänden. Wo die Hauptkorridore heranführen, treffen sie jeweils auf milchig-gläserne Wände, dazwischen liegen jedoch fünf mannsgroße Spitzbögen.
Im Inneren befindet sich eine Art Zisterne, in Kupfer gefasst, mit abnehmbarem Deckel. Darüber hängt von der Decke ein bequemer Stuhl an einer Kette, die zu einer Winde führt.
Tejeran fällt auf, dass die Kette an der Winde recht lang ist und vermutet, dass man den Deckel anheben kann und so den Stuhl tief in die Zisterne hinablassen kann. Neugierig öffnet er den Deckel. Spiralen und Lichtflecken eines mystisch lebendigen Lichtes huschen den Helden entgegen.
“Könntest du mich mit der Winde hinablassen?”, fragt der maraskanische Magier den Krieger Alawin. “Ich würde mir das gerne genauer ansehen. Ich glaube das muss so etwas wie ein Astralstrudel sein.”
Alawin lässt Tejeran hinab. Als er ihm zuruft ihn hochzuziehen wirkt er erschöpft und ausgelaugt. “Das müsst ihr euch ansehen. Ich glaube der Strudel führt direkt zum Geist des Ewigen Los, der den Limbus erfüllt.”
Auch Dariyon und dann Idra lassen sich hinab.
Idra die sich am längsten im Astralstrudel aufgehalten hat braucht eine Weile um sich nach dem Erlebten zu sammeln. Dann jedoch berichtet sie ihren Gefährten.

“Erst war da so ein merkwürdig schwebener Klang der mich umgab.
Dann wurde mir plötzlich gewahr, dass ich in hundert Jahren tot sein werde, nicht allgemein, sondern ganz klar so als wäre es passiert und ich hätte es erlebt. Ich werde verlöschen wie alle vor mir, denn der Tod macht vor niemandem halt.
Obwohl sie alle, die in den Äonen des Derealters gestorben sind, entschwunden sind, konnte ich sie dennoch um mich wirbeln hören.
Ich blickte zurück und sah Helden die sich dem Ausbruch der dunklen Zeiten entgegenstemmten, vergeblich, und sich erschöpft in ihr Schicksal fügten.
Dann blickte ich voraus und sah in der Gegenwart aus der wir kommen ein noch dunkleres Zeitalter drohen. Alles, was wir und unseresgleichen aufgebaut haben droht unterzugehen.
Es war als wäre unser Kampf für das Gute ein Kampf gegen Giganten und ich begann mich sterbensmüde zu fühlen.
Ich blickte erneut zurück, noch weiter, und konnte sehen wie im Zeitalter der Echsen Unsterbliche und Kaltblüter in erbarmungslosem Ringen lagen – nicht ahnend, daß der Sturz des Besiegten auch die Sieger ins Vergessen reißen wird.
Voraus lag im kommenden Zeitalter eine Zukunft in der fremdartige Völkerscharen aufeinanderprallten. Schwertzauberer und Riesenhafte stampften über zerfallene Ruinen, die einst ein Menschreich waren.
Der unbarmherzige Fluss der Zeit begann mich körperlich an meine Grenzen zu bringen, als wäre ich uralt, eine Greisin und kaum mehr fähig mich ohne fremde Hilfe zu erheben.”

Tejeran und Dariyon nicken. “Das war auch was wir gesehen haben. Und hier ließen wir uns zurückholen.”
Idra, die noch länger im Astralstrudel geblieben war, erzählt weiter: “Wie erstarrt harrte ich aus und blickte noch weiter zurück in ein längst vergessenes Zeitalter. Zottige Urmenschen mit mächtigen Hauern kämpften um einen glühenden Baumstumpf, den der Blitz gefällt hatte. Oder kämpften sie gegen ihre Angst und den Fremden Gott, der den Blitz geschleudert hatte?
In einer fernen Zukunft sah ich die Götter auf Dere wandeln, die Elemente und Sphären lagen ihnen zu Füßen. Doch Furcht erfüllte sie, denn sie sind unsterblich und dennoch endlich.
Diese Erkenntnis ließ mich bis ins Innerste erbeben.
Immer schneller dehnte sich mein Geist aus und ich sah den Anbeginn allen Seins. Ein Urriese, aus dessen verwundetem Leib Licht und Wasser sickerten, entließ den noch warmen Leichnam seiner gigantischen Gegnerin aus seiner Umklammerung. Überwältigende Verwunderung, Trauer und das Ende einer Ewigkeit schlugen mir entgegen.
Dann erblickte ich das Ende Deres, das Urfeuer, alt geworden über die Maßen, umhüllte den Leichnahm von allem, was ist. Wohltuende Wärme, erfüllte Zufriedenheit und der Beginn einer Ewigkeit wehten mir entgegen.
Ich begann mich aufzulösen und mit allerletzter Kraft gab ich das Zeichen mich empor zu ziehen. Hätte ich noch länger dort verbracht, wäre mein Geist jenseits der Ewigkeit vorgedrungen und dabei wohl vergangen.”

Erfahrungen durch den Kontakt mit dem Nayrakis, dem Geist des Ewigen Los

Schrecken der Dunkle Zeiten: Mut (SE), Totenangst +2
Ringen der Echsen mit den Göttern: Klugheit (SE), Neugier +2
Furcht der Götter vor der Endlichkeit: Charisma (SE), Aberglaube +2
Das Wesen des Urfeuers: Intuition (SE), Jähzorn -2

[Einklappen]

Nach einer kurzen Rast beschließen die Helden nach einem weiteren Ausgang zu suchen und finden einen Gang der nach Norden führt. An seinem Ende können sie eine breite, gewendelte Treppe sehen die wohl in den Nordturm hinauf führt.
Als sie den Gang betreten, können sie von dort oben das Summen von Insekten hören. Plötzlich brechen mehrere Dutzend schwarzer Krallenhände aus Boden, Wand und Decke, dazwischen ringeln sich widerliche Tentakeln, und da und dort bricht sogar ein dämonisches Maul wie das eines Zant hervor. Eine Welle eiskalter Luft legt sich als Reif auf die Haut, und der Gestank der Niederhöllen drängt ihnen würgend entgegen …
Die vordersten Helden können sich gerade noch retten um nicht von den Tentakeln und Krallenhänden ergriffen zu werden.
Erschrocken erkennen sie, dass jeder Versuch das gewaltige PANDAEMONIUM vor ihnen mit Waffengewalt zu durchdringen aussichtlos wäre. Ein ODEM enthüllt, dass die dämonische Beschwörung von solch großer Kraft erfüllt ist, dass sie wohl für Tage anhalten wird.
Dariyon zeichnet schließlich ein Pentagramm auf den Boden und wirkt einen PENTAGRAMMA. Der Exorzismus hat Erfolg und schleudert die dämonische Präsenz zurück in die siebte Sphäre.

Das Summen der Insekten macht die Helden nervös, immerhin haben sie vieles über die gefährlichen Borbarad-Moskitos gehört.
Raidri, der das Gleiche denkt, erzählt den Helden: “Auf Maraskan war ich einmal in einen Schwarm Borbarad-Moskitos geraten, summende Quälgeister, die einem mit dem Blut gleich auch die Seele aus dem Leib saugen. Zu meinem Glück hatte ich einen echten Erzmagier an meiner Seite, sonst stünde ich heute nicht so klug und weise herum.”
Nach dieser Warnung schützt sich Dariyon mit einem Armatrutz und steigt alleine die gewundene Treppe empor um die gefährlichen Insekten mit einer Welle der Reinigung, einem flächenwirksamen FULMINICTUS, zu eliminieren.
Im unsteten Licht seiner Ewigen Flamme erkennt der Magier inmitten des typischen Turmgewölbes ein bis zur Decke reichendes, groteskes Ungeheuer mit Tentakelbeinen, Krabbenscheren, Hörnern, alles jedoch aus wirbelnden Wolken von Moskitos.
Dariyon erstarrt und macht sofort kehrt, ein Angriff trifft ihn in den Rücken und brennt wie Khunchomer Pfeffer. Er spürt wie die Berührung ihm einen Teil seiner Erinnerungen raubt, jedoch mit der Kraft hunderter Borbarad-Moskitos zugleich.
Taumelnd erreicht er seine Gefährten und sie beschließen einen anderen Weg zu suchen. Konsterniert verlassen sie das Gewölbe und errichten in der Gießerei ein Lager.

Tejeran, der hinter der nordöstlichen Wand der Gießerei einen Hohlraum vermutet, wird von Xolame bestätigt und so beginnt Idra die Wand nach einem Geheimgang abzusuchen, jedoch ohne Erfolg.
Während seine Gefährten rasten beginnt der maraskanische Magier ein Zauberzeichen, die Zähne des Feuers, an die Wand zu malen.
Unterdessen wird Praiala erneut von Albträumen geschüttelt. Schließlich erhebt sie sich, stößte den Wache haltenden Dariyon mit den Worten, “Nein! Nicht mehr! Er muss aufhören zu schneiden!” beiseite und schlafwandelt in den Rundgang.
Die Helden folgen ihr und finden sie in der Gruft wo sie mit einem wirren Gesichtsausdruck auf dem Boden hockt und mit den bloßen Fingern versucht eine der unzähligen Grabplatten zu öffnen.
Dariyon, der erkennt, dass sie erneut von einem Geist besessen ist, wirkt einen REVERSALIS GEISTERRUF. Von wehklagendem Geheul begleitet verschwindet die gefesselte Seele und Praiala erwacht und wirkt gänzlich entrückt.
Dariyon erklärt ihr vorsichtig was passiert ist während Alawin sich die Grabplatte ansieht an der sie sich zu Schaffen gemacht hatte. Die Indexnummer auf der Platte schlägt er in einem Buch nach das in einer Nische liegt und den Titel ‘Inventarium’ trägt. Dort liest er: “Specimen 65.1: Homine, sacerdos Praioti, Gilborn v. Punin, Cerebrum et Cordia extractum, exsangue.”
In den Notizen im Vivisektionsraum findet Idra Berichte über zahlreiche Operationen an Speciment 65.1 mit dem Ziel die Quelle der karmalen Kraft im Körper des Geweihten zu finden. Als Tag seines Todes ist der 29. Travia des letzten Jahres niedergeschrieben. Solche Operationen, sogenannte Vivisektionen, also operative Untersuchungen an lebenden Wesen, wurden später durch den Ersten Klugen Kaiser und nochmals durch Edikt Rohals verboten. Borbarad setzt seinen Wissendurst ganz offensichtlich über jegliche moralische Bedenken derartig qualvolle Methoden einzusetzen. Hier an diesem Ort soll er hunderte von Zwergen auf diese Weise zu Tode gefoltert haben um das Geheimnis ihrer Magieresistenz zu ergründen.
Schließlich führen die Helden Praiala zurück in die Gießerei wo Tejeran seine Arbeit an der Wand fortsetzt.

Als die Zähne des Feuers schließlich vollendet sind, brennt das Zeichen ein großes Loch in den Stein, durch das die Helden in den verborgenen Korridor dahinter blicken können.
Sie steigen hindurch und folgen dem Gang in Richtung des Westturms.

An der Gegenwand führt eine breite, gewendelte Treppe aufwärts. Das Licht der Helden bricht sich im gehämmerten Silberdraht eines im Boden eingelegten Heptagrammes.
Die Zauberer können gerade noch die Zeichen für Wache und Schutz und den Dämonennamen Balkha’bul erkennen, als sich selbiger auch schon manifestiert. Ein feister Leib eines goldglänzenden Drachen dessen Haupt von sechs Hörnern gekrönt wird, drei davon sind jedoch nur als abgeschlagene Stümpfe zu erahnen.
Die Helden schrecken zurück denn vor ihnen steht der sechsgehörnte ‘Wächter der unermesslichen Schätze’, der legendäre Schatzwächterdämon aus dem Gefolge des ‘Seelenfressenden Vermehrers des blutbefleckten Goldes’, der nur ein einziges mal in der Geschichte besiegt wurde – und zwar von Ilkhold Zottelhaar, dem ersten aventurischen Helden, mit Hilfe des verschollenen Zauberschwertes Gnor’a’khir womit er dem Dämon drei seiner sechs Hörner abschlug. Balkha’bul gilt als unbesiegbarer Wächter über die gehorteten Schätze des Erzdämons und seiner höchsten Paktierer.
Feixend öffnet der Dämon sein Maul, durch das sich widerliche Speichelfäden ziehen. Dann dröhnt seine Donnerstimme: “Er hat mich mit einem dieser widerwärtigen güldenländischen Rituale gebannt. Und er hat die dreizehn Worte gut gewählt: ‘Verhindere, daß jemand durch dieses Tor gelangt, sofern nicht ich es freiwillig erlaube.’ Aber, so euch ein Weg gelänge, den Pakt zu umgehen – es wäre mir ein niederhöllisches Vergnügen.”

Die Helden sind vom Anblick des Dämonen erst vor Furcht gelähmt, dann flüchten sie zurück in die Gießerei. Obwohl der Schatzwächterdämon sich nicht aggressiv verhielt zwingt seine furchterregende Gestalt sie dennoch zum Rückzug.

Idra schlägt vor einen anderen Weg ins erste Stockwerk zu suchen. Die Helden überlegen ob es ihnen gelingen könnte mit dem Lederseil den Müllschacht im Kerker hinaufzuklettern. Während Xolame in der Gießerei einen provisorischen Wurfhaken anfertigt zaubert Dariyon einen TRANSVERSALIS um sich über das Gitter zu teleportieren.
Als der Teleportationszauber ihn in den Limbus versetzt erkennt der Magier, dass der Limbus sich im Bereich der Schwarzen Feste wie ein gewaltiger Strudel dreht und trotz seiner Bemühungen seinen Zielort zu erreichen wird er von der kreisenden Strömung davongerissen. Entsetzt erkennt er, dass sich in den grauen Weiten der Äthers Legionen von Dämonen sammeln, die Aufmarschroute von Borbarads Dämonenheer.
Der zyklopäische Magier wird vom wirbelnden Astralstrudel in einer spiralförmigen Bahn immer näher zum Zentrum der Schwarzen Feste gezogen. Plötzlich taucht aus den grauen Nebeln voraus ein vier Schritt großer Dämon auf, katzenartig, fledermausgeflügelt und gehörnt. Einer rettenden Limbusströmung hat der Zauberer es zu verdanken, dass es nur zu einer kurzen Kollision kommt die ein GARDIANUM abschwächt und ihn vor einer Konfrontation bewahrt. Sekunden später hat Dariyon das Zentrum des Strudels erreicht und der Teleportationszauber versetzt ihn zurück in die dritte Sphäre.

Aus der ihn umgebenden Finsternis vernimmt der Magier Geräusche die nur aus den tiefsten Abgründen der Niederhöllen stammen können. Er hadert erst mit sich selbst doch dann entfacht er die Ewige Flamme seines Zauberstabes.
Sein Geist kann kaum erfassen was sein Auge erblickt, denn vor ihm erhebt sich eine Rauchsäule durch die er direkt in die Niederhöllen blickt. Umgeben von einer alles durchdringenden, dämonischen Macht, die jedes Leben verzehrt und zu grauenhaften, untoten Kreaturen entstellt erhebt sich die Zitadelle Thargunitoth’s, die erzdämonische Herrin der Untoten. Der Magier fühlt wie ihr Blick dem Seinen begegnet und seine Seele erschüttert.
Von Panik erfasst wendet er sich ab und blickt in eine zweite Säule. Umgeben von einer unbeschreiblichen, alles Leben verformenden Macht, in der nichts besteht sondern ständig unter Qualen in andere noch monströsere Formen verschmilzt, erhebt sich die erzdämonische Zitadelle Asfaloth’s, der Herrin des wimmelnden Chaos. Auch hier zieht sein Blick die Aufmerksamkeit der Herrin der Chimären auf sich und erneut wendet er sich ab auf der Suche nach einem Ausweg.
Die dritte der drei Säulen die ihn umgeben zeigt einen mit brennenden Lettern beschriebenen gläsernen Wall hinter dem sich die Spiegelhallen Amazeroth’s erstrecken, dem erzdämonischen Herzog der Dunklen Weisheit. Diesmal tritt der Zauberer zur Seite eher er auch noch die Aufmerksamkeit des Herren des verbotenen Wissens auf sich zieht und entfernt sich aus dem Zentrum des dunklen Raumes.
Dariyon befürchtet, das dies wohl ein Mittel des Dämonenmeisters ist um mit den Erzdämonen in Diskurs zu treten und ist fassungslos über welch unglaubliche Willensstärke dieser verfügen muß um sich gegen die Einflüsterungen solcher Mächte zu behaupten.
Suchend blickt er sich um.
Der Raum ist kreisrund, in seiner Mitte erheben sich die drei Rauchsäulen. Außen führen fünf Korridore mit einem merkwürdig grauen Schimmern in verschiedene Richtungen. Am Rand des Raumes stehen Tische, teils mit alchemischem und magischem Gerät, ein verhängter Lehnstuhl, Wandbilder. Die Bilder sind offenbar apotropäische, unheilabwehrende, Darstellungen Heskatets (Frau mit Waage), Azamir des Verfolgers (Augen in Flammensäule) und des Wanderers zwischen den Sphären (Kapuzengestalt) – den drei schlimmsten Dämonen, die einem erfahrenen Beschwörer überraschend begegnen können.
In fein geschreinerten Blutulmenregalen lagern tausende Paraphernalia zur Beschwichtigung von Dämonen, fein säuberlich in Kisten mit den Namen in Zahjad.
An einem Waffenständer hängt ein Beschwörungsschwert in einer Echsenlederscheide.
‘Wo bin ich hier?’, fragt sich der Zauberer während er sich vorsichtig am Rand des Raumes entlang bewegt.
‘Das Dämonaion’, antwortet die telepatische Stimme des Schlüssels zur Schwarzen Feste in seinem Geist.
Dariyon betritt einen der Korridore, genau wie bei ihrer Ankunft in der Vergangenheit führt auch dieser Korridor in den Limbus. Der Zauberer beginnt durch den Limbus vorwärts zu fallen, immer schneller und schneller. Plötzlich leuchtet der Schlüssel auf und ein PLANASTRALE ANDERWELT öffnet ein mannsgroßes Portal, durch das der Zauberer in den roten Sand der Gorischen Wüste versetzt wird.
Mittels GEDANKENBILDER verständigt Dariyon seine Gefährten über seine Situation und versucht erneut einen TRANSVERSALIS, diesmal jedoch vor den versteckten Eingang im Südostturm anstatt in das Innere der Schwarzen Feste.
Tatsächlich erreicht er unbeschadet sein Ziel und kann mit Hilfe des Schlüssels den geheimen Zugang öffnen und zu seinen Gefährten zurückkehren.

Xolame hat inzwischen den provisorischen Wurfhaken vollendet und die Helden beschließen Idra mit dem Lederseil zu versuchen zum Gitter des Müllschachts im Kerker hinaufzuklettern. Sie werfen das Seil über das Gitter und ziehen Dariyon hinauf so, dass dieser einige der Gitterstäbe mit einem REVERSALIS ADAMANTIUM verrosten lassen kann. Sie brechen die verrosteten Stäbe heraus und schaffen ein Loch durch das sie ins erste Stockwerk klettern können.

Wie sich herausstellt befinden sich dort die Privaträume des Dämonenmeisters die wahrscheinlich nur von ihm selbst und vielleicht seinen Vertrauten betreten werden.
In einem luxuriösen Schreibzimmer finden die Helden eine Vielzahl von Manuskripten und Briefmappen mit Briefen von Handelskontakten, Anhängern seiner Theorien, Arbeitsberichten Untergebener sowie teils verschlüsselten Spionageberichten.
Dazwischen entdecken sie einige Notizen wie zum Beispiel:

Tejeran vertieft sich in ein unbekanntes Traktat Rohals namens Wie wirckt die Wircklichkeyt?

Währenddessen liest Praiala auf einem Schreibpult einen Forschungsbericht von der Vivisektion des Praiosgeweihten Gilborn von Punin. Jener Geweihte, dessen Geist als Gefesselte Seele durch die Schwarze Feste irrt und bereits versuchte mit ihr Kontakt aufzunehmen, ist tatsächlich der Erzheilige der Praioskirche, der von Borbarad zu Tode gefolter wurde. Der Forschungsbericht detailliert die Arbeit des Dämonenmeisters und fasst das Experiment schließlich wie folgt zusammen: “Der Experimentator konnte weder Karmaenergie noch Astralenergie finden. Das Specimen wich weder durch RESPONDAMI-Verhör noch LAST DES ALTERS noch EIGNE ÄNGSTE noch NEKROPATHIA von seiner Darstellung von der überirdischen Quelle seiner Macht ab.”
Schockiert stellen die Helden fest, dass Borbarad den Heiligen nicht etwa aus schnöder Blasphemie, sondern aus eiskaltem Forschungsdrang zu Tode gefoltert hat. Schließlich hat er Gilborns Seele sogar aus dem Totenreich zurückgeholt um ihn noch weiter zu foltern, ein Fluch der ihn zu einem Totengeist, einer Gefesselten Seele, werden ließ.
Die Helden begleiten Praiala zurück ins Ergeschoss wo die Geweihte mit der Hilfe ihrer Gefährten den Geist Gilborns von Punin herbeiruft und mit ihm Kontakt aufnimmt.
Die Seele des Erzheiligen ergreift erneut Besitz von der Geweihten, doch diesmal ist sie vorbereitet und ringt nicht mit ihm um die Kontrolle über ihren Geist sondern nimmt ihn freiwillig auf.
Die beiden Seelen berühren sich doch der Heilige versucht nicht das Bewusstsein der Praiotin zu übernehmen, sondern nimmt sie in eine Traumwelt mit, die von tiefstem Praiosglauben und grauenvollen Höllenqualen erschüttert wird. Praiala steht der Seele Gilborns bei die Schrecken zu ertragen und erfährt dabei viel über dessen tief empfundenen Glauben. Aus dessen fundamentalen religiösen Überzeugungen offenbaren sich ihr bislang unbekannte karmale Wege im Kampf gegen den Missbrauch astraler Kraft.

Karmale Fähigkeiten

Regeltechnisch darf Praiala an dieser Stelle ohne weiteren Zeitaufwand die Liturgien des Heiligen Gilborn zu halben Kosten erwerben.
Liturgien:
– Gilborns heilige Aura (Grad III)
– Sankt Gilborns Bannfluch (Grad V)

Zudem ist es ihr möglich zwei vergessene klerikale Sonderfertigkeiten zu erlernen.

Sonderfertigkeiten:
Karmale Einstimmung (200 AP)
Karmale Kraftquelle (200 AP)

[Einklappen]

Als sich der Geist Gilborns schließlich zurückzieht erklärt Praiala ihren Gefährten, dass seine Seele durch Borbarads Wirken an die Schwarze Feste gebunden ist. Sie kann leider nur mutmaßen, dass allein die Zerstörung der Schwarzen Feste oder des Dämonenmeisters selbst seine Seele von dem Fluch befreien würde der verhindert, daß er seinen Seelenfrieden in Borons Hallen findet oder gar in Praios’ Lichterpalast Einzug hält.
Die Helden beten, dass sie mit ihrem Unterfangen Erfolg haben und Borbarad vernichtet wird, und somit die Seele des Erzheiligen ihren Frieden findet.

Erneut klettern die Helden in den ersten Stock und beginnen die Privaträume des Dämonenmeisters auszukundschaften.
Sie durchqueren die Bibliothek voller hoher Eibenholzregale vollgefüllt mit arkanen Werken. Tejeran bewundert eine Weltkarte die nebst Aventurien auch noch das Güldenland, das Riesland und den Südkontinent Uthuria zeigt. Als die Helden neben hunderter Sternkarten eine Reihe genauer Thesen für etwa vier Dutzend Artefakten erblicken prägt sich der maraskanische Zauberer eine davon mit einem MEMORANS ein. Staunend gleitet der Blick der Magier über die Buchtitel in den Regalen.
Im angrenzenden Nordturm finden sie einen Meditationsraum mit einer Räuchervase und einem versteinerten tulamidischen Magier. Der von den Helden gerettete Gefangene der sich selbst “Die Schwarze Witwe” nennt, erkennt den Magier und erklärt, dass dies sein Gefährte war der ihn anwarb um Borbarad zu töten.
Die Helden überlegen und schließlich schlägt Praiala die Bannende Sonnenscheibe und sprich das Sankt Gilborn ora pro nobis. Dann formt sie das Zeichen des Auges und spricht:
“Im dreifach heiligen Namen Praios’, des Herrn der Sonne, dessen Gleißen den Makel der Welt auslöscht!
Im zweifach heiligen Namen Daradors, des strahlenden Wächters Alverans, dessen feuriger Atem den Frevel hinwegfegt!
Was der Ordnung der Welt spottet, kann in der Ordnung nicht sein!
Was dem Licht der Welt ein Greuel ist, kann im Lichte nicht sein!
Was das Weltengesetz bricht, kann rechtens nicht sein!
Was nicht sein kann – vergehe!”

Die Versteinerung fällt von dem Magier ab, welcher sich als Shaykal von Khunchom vorstellt. Nach einem Gespräch über die Absichten der Helden erklärt er sich bereit sie im Kampf gegen Borbarad zu begleiten. Er berichtet davon als lebende Astralbatterie benutzt und regelmäßig per MAGISCHEM RAUB seiner Astralkraft beraubt worden zu sein. Er zeigt den Helden eine schwebende Platform die als Aufzug in die oberen Stockwerke der Schwarzen Feste dient.

Gemeinsam durchsuchen sie das Schlafzimmer, die Garderobe, den Vorratsraum und die Küche. Im Badezimmer finden sie ein Schwarzes Auge. Schließlich betreten die Helden einen Raum der mit mächtigen Illusionen zu einem paradisischen Ort der Rahjanischen Freuden verwandelt wurde. Als sie eine in Stein verwandelte tulamidische Schönheit entdecken bricht Praiala erneut die sie versteinernde Magie und die Helden finden heraus, dass es sich um Borbarads Jugendliebe, die schöne Semirija saba Hamadi handelt. Die Helden erlauben ihr sich ihrer Schar anzuschließen und wenden sich dem großen Rundgang zu.

PENTAGRAMMA Artefakte von großer Macht die in die Innenwand eingelassen sind zeugen davon, dass sich der Dämonenmeister weniger vor sterblichen Eindringlingen als vor den gehörnten Schergen des Dämonensultans schützt.

Das Innerste dieses Stockwerks ist nur über ein zweiflügeliges Portal zu betreten, dass die Helden nur dank Dariyons ODEM entdecken, denn ein WIDERWILLE schützt den Eingang vor den Augen unbefugter. Mit vereinten Kräften ziehen sie die schweren Flügel des steinernen Portals auf. Dahinter erstreckt sich eine Vorkammer in der die Helden Opfer einer DISINTEGRATUS-Falle werden. Dank ihrer Erfahrung in der Abtei im Amboss-Gebirge reagieren sie richtig auf den Effekt des BORBARAD-HAUCHS der sie zu ersticken droht. Im weiter führenden Portal befindet sich eine Dämonenfratze aus Mindorium. Idra entdeckt, dass dessen Maul abgegriffen aussieht. Entschlossen greift sie hinein und das Portal öffnet sich. Dahinter erstreckt sich die Schatzkammer des Dämonenmeisters.

Direkt vor den Helden steht eine mannsgroße, goldene Statue eines Löwen mit dem Haupt eines Mannes mit herrlichen Locken. Tejeran, Alawin und Idra erinnern sich an die Sphinx auf der Tempelpyramide von H’Rabaal und blicken sie staunend als. Doch da lösen sich schon ein Dutzend Kugelblitze und zwei Flammenlanzen aus den Augen der Statue. Während die Sphinx in jeder Initiativphase einen weiteren Kugelblitz auf die Helden schleudert treten diese schwer getroffen den sofortigen Rückzug an. Der gerettete Khunchomer Magier stellt sich jedoch mutig dem Sturm aus Kugelblitzen entgegen. Mit einer Art Gardianum-Großschild den er aus seinem Zauberstab formt hält er dem arkanen Bombardement stand. Tejeran und Dariyon glauben ihren Augen nicht, doch gelingt es dem Tulamiden die Kugelblitze aufzuhalten. Immer weitere Blitze lösen sich aus den Augen der Sphinx und der fremde Zauberer, der sie mit all seiner Kraft aufhält fordert die Gefährten atemlos auf: “Tut doch, irgendetwas! Zerstört es!” Die Helden rücken im Schatten des Astralschildes vor und schließlich gelingt es Dariyon mit dem Hammer des Magus den Kopf der Statue zu zerschmettern. Die vergoldete Quarzstatue zerbirst, der Hagel aus Kugelblitzen versiegt und als sich der Rauch und der beißende Ozongeruch verzieht können die Helden sich endlich in Ruhe umsehen.

In der Schatzkammer erblicken sie einen drei Schritt großen schwarzen Monolithen der mit feurig flackernden Zeichen einer unbekannten Schrift bedeckt ist. Tejeran erkennt eine Ähnlichkeit mit den drachischen Glyphen die er auf der Steinkugel Shirchtavanens gesehen hat. Auf einem Pult neben dem Monolith liegt das aufgeschlagene Original des Compendium Drakomagia von Pher Drodont.
Dariyon entdeckt eine Ledertruhe mit sechzig ur-tulamidischen Schriftrollen, die vermutlich Geheimnisse der Magiermogule vom Gadang enthalten.
Idra findet das unter Magiern als verschollen geglaubte Liber Zhammoricam per Satinav. Ein altertümliches Lesezeichen ist auf einer Seite eingelegt und als Idra diese Seite aufschlägt und das Zelemja übersetzt stellt sie fest, dass die Stelle des Buches ein echsisches Zeitreise-Ritual beschreibt.
Praiala erblickt unterdessen ein dunkles, angekettetes Buch das sich magisch bewegt, sich selbst aufschlägt und grauenerregende Illustrationen der Fürsten der Niederhöllen beinhaltet. Es ist ein Zelemja-Echsisch geschrieben und die Geweihte vermutet, dass es sich um das Daimonicum, das berüchtigste und mächtigste Buch über die Siebte Sphäre handelt. Angeblich soll es die wahren Namen von fünf der zwölf Erzdämonen beinhalten, dem einzigen Garanten für eine halbwegs sichere Beherrschung.
Alawin entdeckt unterdessen eine große Standharfe aus dunklem Mohagoni mit zwölf Saiten aus Zwergenstahl deren Schwingungen starke Winde entfachen. Er erinnert sich an den firnelfischen Legendensänger Arktarion Eismeerwandern den die Helden trafen. Dieser erzählte ihnen von Dagal dem Wahnsinnigen, einem Mythos der Elfen. Er war der erste und bedeutendste Legendensänger seiner Rasse, dessen schöne Stimme jeden in ihren Bann schlug und, von seinem Thron an der Gelben Sichel aus, die ganze Welt erfüllte. Seine Harfe soll, der Legende nach, die Zwölf Winde Deres kontrollieren können, eine Kraft deren zerstörerische Macht sich offenbarte als Lügenbringer, der dreizehnte Wind des Namenlosen, Dagals Lied verdarb.
Einen Schatz Borbarads jedoch erblicken sie nicht, die siebengehörnte Dämonenkrone die er besitzen soll. Dies lässt für die Helden nur einen Schluss zu: Borbarad trägt sie gerade während er den Aufmarsch seines Dämonenheeres dirigiert. So langsam läuft den Helden die Zeit davon.

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