Herr Eichstätter bedankt sich bei den Helden und sie warnen ihn vor den Gruftasseln. Sie berichten von den gefundenen Gewölben und dem Massengrab.
Nach dem Gespräch wendet sich Herr Eichstätter anderen Dingen zu und die Helden verlassen das Gelände auf der Suche nach einem Badehaus.
Inzwischen ist es Nachmittag. Es stürmt noch, aber es regnet nicht.
Nach ihrem Besuch im Badehaus machen sie sich auf den Heimweg und besorgen sich das Extrablatt des Aventurischen Boten.
Skandal! Tempel des Namenlosen unter Traditionsbrauerei!
Die Helden kehren zurück und übernachten im Hotel Handelsherr. Tejeran arbeitet weiter an seinem Buch, Praiala schreibt einen Bericht an ihren Vorgesetzten und Alawin vertieft sich ins Gebet.
Am nächsten Morgen gehen Praiala und Alawin nach dem Frühstück erst zum Rondratempel wo Alawin mit einem Theologen über den Blitzeinschlag spricht und vom Fund des Tempels berichtet.
Danach schauen sie bei der Brauerei vorbei und werden von der Werkssicherheit begrüßt, aber nicht eingelassen. Auf die Frage nach den bisherigen Maßnahmen in Bezug auf die Gewölbe und den darin gefunden Tempel werden sie darüber informiert, dass gestern noch eine junge Geweihte der Hesinde vorgesprochen hat und sich mit der Erlaubnis des Besitzers alles angesehen hat.
Die Beiden suchen schließlich den Pentagontempel auf und betreten den großen Sternensaal. Die Akoluthen verweisen sie an die junge Geweihte Glarike Walbirga Stippensten. Diese ist im Geweihtenquartier zu finden. Auf dem Boden ihres Arbeitszimmers liegen die Bruchstücke einer Statue. Sie stellen sich vor und Glarike erkennt die Namen der Helden im Bezug auf die Kette der Zwölfgötter, welche die Helden nach Gareth gebracht haben.
Sie hat bereits vor dem Fund des Tempels unter der Brauerei Eichstätter bei ihren Nachforschungen im Stadtarchiv Schriften entdeckt die über einen Tempel des Namenlosen berichten der ca. 350 BF in Alt-Gareth existierte. Randnotizen weisen darauf hin, dass er sich in einem geheimen Keller unter einem Gebäude am Wirselbach befand. Als sie von dem Fund des Tempels erfuhr ist sie sofort dorthin gegangen um ihn zu untersuchen. In den Schriften befand sich auch ein Grundriss des Tempels, welcher genau mit dem gefundenen Gewölbe übereinstimmt. Eine Signatur auf dem Pergament des Grundrisses zeigt die Initialen “H v. S”.
Mittlerweile hat Glarike herausgefunden, dass die Brauerei Eichstätter 595 BF erbaut wurde, auf den Ruinen eines Waisenhauses das im Krieg der Magier zerstört wurde. Dieses war um 0 BF das Waisenhaus der Heiligen Celissa, einer der Acht Märtyrer von Bosparan, Stadtheilige und Streiterin für die Zwölfe, Schutzheilige der Kindern, Armen und Kranken.
Sie schlussfolgern, dass 350 Jahre später der Keller gebaut wurde und das Haus dann zweckentfremdet wurde.
Glarike Glaubensschwester, Chrysallia Stoerrebrandt, boykottiert ihre Nachforschungen, da sie in Glarike eine Konkurrentin um die Gunst des Erzwissensbewahrers sieht. Zudem wurde sie kürzlich aus dem Stadtarchiv verbannt, da sie sich mit ihren feurigen Reden über wuchernde namenlose Kulte in Gareth wohl etwas zu weit aus dem Fenster lehnte.
Sie hat noch eine zweite Karte gefunden, die auch mit “H v. S” signiert ist und aus einem Tempelbauprojekt der Praioskirche 380 BF hier im Stadtbezirk Tempelhöhe stammt.
Auf der Karte steht das Wort “Sanguis” – Blut auf Bosparano.
Die Signatur “H v. S” ist auch deutlich zu lesen.
Glarike bittet die Helden herauszufinden um welches Gebäude es sich dabei handelt. Sie vermutet, dass es ebenfalls einst ein Tempel des Namenlosen war.
Die Helden treffen sich im Hotel Handelsherr und überlegen was zu tun ist.
Praiala sucht die Stadt des Lichts auf, denn sie möchte gerne ins Archiv der Heiligen Schriften um nach Tempeln aus dieser Zeit zu recherchieren.
Alawin und Tejeran gehen zum Stadtarchiv, Dariyon besucht Gyldana Bugenhog in der Akademie und forscht in der Bibliothek nach.
Die Bibliothek in der Akademie befasst sich großteils mit Magierecht und ein wenig mit magischen Sprüchen, es ist daher schwieriger etwas zu Chroniken aus dieser Zeit zu finden.
Die Recherche ist mühsam und an diesem Nachmittag werden sie nicht fündig. Am Abend treffen sie sich wieder im Hotel Handelsherr.
Am nächsten Tag setzen sie ihre Recherche fort.
Praiala stellt fest, dass es im Kirchenarchiv generell wenige Unterlagen aus der Priesterkaiserzeit gibt. In einem Buch aus dieser Zeit liest sie, dass ein “Tempel der Läuterung” erwähnt wird. Scheinbar ein Praiostempel, der zur Zeit der Priesterkaiser in Gareth erbaut wurde.
Im Stadtarchiv finden Alawin und Tejeran heraus, dass es 415 BF einen großen Stadtbrand gab, bei dem viel zerstört wurde. Fast alle Gebäude auf der Tempelhöhe wurden bei dem Brand zerstört.
Am Abend trffen sie sich wieder im Handelsherr und tauschen sich über ihr Ergebnisse aus, ehe sie am nächsten Tag weiter forschen.
Alawin beschließt im Rondratempel nachzuforschen, leider nicht sehr erfolgreich.
Dariyon findet in der Akademie heraus das während der Priesterkaiserzeit Künstler, Magiekundige und Rondrageweihte von der Praioskirche gefoltert und vor dem Tempel hingerichtet wurden.
Im Stadtarchiv finden sie ein Dokument das über den Beginn der Priesterkaiserzeit berichtet. 335 BF wurde Rude II. von Gareth, Sohn Kaiser Ugdalf’s von Gareth, drei Tage vor seiner Krönung am 19. Rondra ermordet. Obwohl er das fünfte Kind seines Vaters war, kam er als Einziger für die Thronfolge und die Fortführung der Linie in Frage. Seit dem Tod seines Vaters 333 BF regierte für ihn ein Regentschaftsrat unter Vorsitz des Boten des Lichts Aldec Praiofold II.
Die Wunden auf dem Leichnahm des ermordeten Prinzen wiesen einen Purpurschimmer auf und an seinem Leib wurden Löwenmale gefunden die als Indizien einer Verwicklung der Rondra-Kirche in die Tat gedeutet wurden.
Am 4. Travia 335 BF, am Tag des Erntefestes, ermächtigte der Bote des Lichts, der zu dieser Zeit bereits Reichsverweser und Vorsitzender des Regentschaftsrats war, den Sonnenmarschall Praioslob von Selem, einen befürchteten Umsturz durch die Rondra-Kirche zu vereiteln. Das Vorgehen der Sonnenlegion ging als Erntefestmassaker in die Geschichte ein und läutete die Ära der Priesterkaiser ein. Es kam reichsweit zu Schließungen von Rondra-Tempeln, Verhaftungen, gewaltsamen Konflikten und in Folge auch zu Hinrichtungen.
Idrasmine empfielt Tejeran einmal in der Taverne Smaragdnatter mit dem Wirt zu sprechen. Dort treffen sich gerne Gelehrte, vielleicht ist auch jemand dabei der die Geschichte Gareths sehr genau kennt. Der elfische Wirt, Lamiadon Farnweide, sei dafür bekannt sich gerne mit seinen Kunden in philosophischen Exkursen zu verlieren.
Tejeran besucht abends die Smaragdnatter und unterhält sich mit dem Wirt. Dieser kennt sich zwar mit der Geschichte der Stadt aus, wo ein ehemaliger Praiostempel mit dem Namen “Tempel der Läuterung” vielleicht gestanden haben mag, weiß er leider auch nicht. Lamiadon nennt Tejeran jedoch eine Reihe von Namen von Personen die ihm vielleicht weiterhelfen könnten.
Ymratan Mallorn, den Leiter des Museums für Reichsgeschichte, ein profunder Kenner der Geschichte des Reiches.
Curvan Baerensen, den Oberarchivar des Stadtarchivs, der das kryptische Ordnungssystem des Stadtarchivs verwaltet.
Valnar Yitskok, den Erzwissensbewahrer des Mittelreichs, sofern er sich herablässt sich zu solchen Themen zu äußern.
Ingor Torbauer, ein Patrizier der aktuell den Sitz als Bauherr von Gareth im Stadtrat inne hat und damit über alle Bauvorhaben in der Stadt entscheidet.
Jergolf Prackstetter, ein Mietkutschenfahrer und Freizeit-Historiker der seine Kunden gerne mit Details aus der Stadtgeschichte unterhält.
Am nächsten Morgen suchen die Helden Jergolf Prackstetter auf und mieten ihn für einen ganzen Tag. Bei der Rundfahrt erzählt er ihnen verschiedene unterhaltsame Geschichten, auch über die Priesterkaiserzeit, von einem “Tempel der Läuterung” weiß er jedoch nicht zu berichten.
Sie lassen sich von ihm zum Rathaus fahren um dort den Bauherren Ingor Torbauer zu befragen.
Sie betreten das Rauthaus durch den Vorhof, in dem eine hölzerne Tribüne zur Verlesung öffentlicher Kundgebungen steht die, wie ein Galgen verrät, auch bei Hinrichtungen Verwendung findet.
Im Durchgang zur Eingangshalle sind eine ganze Reihe von Steckbriefen und öffentlichen Aufrufen ausgehängt.
– Gesucht wird der Buntig! Macht seinen Schmierereien ein Ende und helft unserer tapferen Stadtgarde bei der Suche! Hinweise, die zu seiner Ergreifung führen, werden mit 3 Dukaten belohnt. Liefert ihn selbst und ihr erhaltet volle acht zehn Dukaten!
– Es sei hiermit zur Kenntnis gegeben, dass das Bußgeld für öffentliches Schnorren in Alt-Gareth ohne Bettelmarke des Bettelvogts aufgrund wiederholter Vorfälle auf 3 Silbertaler angehoben wird! Der Bettelvogt
– Witwe Hermine Ahlemeier sucht ordentliche Untermieter für geräumige Wohnung im Arenaviertel, Schnittengasse (alte Sattlerei). Reichlich Platz und täglich warme Kost (gegen Aufpreis).
– Lasst Euch nicht die Premiere vom Schneider von Vinsalt im Fuchsbau entgehen! Erlebt Liebe, Habgier, Tragik, Blut! Eintritt ab 8 Heller, die Loge für nur 2 Dukaten!
– In Praios’ Namen fahndet die Stadtgarde nach der gemeinen Diebin und hinterlistigen Einbrecherin, genannt Silberkatze. Lasst euch nicht vom Namen täuschen, sie ist herzlos wie ein Zant! Halbelfe, silberweißes Haar, blaue Augen, graziler Körperbau, markanter Ausschnitt. 40 Dukaten und die Bronzene Banderole der Stadt Gareth als Belohnung für ihr Ergreifen!
– Helft mit! Verhindert Seuchen! Meldet Eure Kranken! Der Siechenherr
– Gesucht: Isidian Winterkalt, wegen Verstoß gegen Magiegesetze. 25 Dukaten. Ausgeschrieben durch den Bund des Weißen Pentagramms.
– Extrem-Nørdsdag am 30. Boron im Tanzgewölbe Nachtwacht. Mit: Sturmfront, Metaella Donnerklang, Stahlimdottir und das Alt-Thorwal Hammer-Orchester! Alle Biere bis Mitternacht zum halben Preis.
– Lautenklang! Spielmann Odilbert spielt auf! Auf ihrem Geburtstag, ihrer Taufe, Hochzeit, oder Feier. Zu finden im Bardenhaus Aldifreid von Trallop.
Die Helden erreichen den Spießersaal und die Schreibstuben der Beamten. Hier melden sich die Bürger bei ihren Amtsbesuchen an und warten darauf aufgerufen zu werden. Die Gruppe gibt an mit Ingor Torbauer in der Sache des Stadthauses der Familie von Luring sprechen zu wollen da aufgrund der Beschädigungen bei der letzten Feier ein größerer Umbau ansteht der auch die Fassade betrifft.
Während des Wartens betrachten sie Schlachtengemälde von Gareths Kämpfern die den Spießersaal schmücken.
Nach einiger Zeit des Wartens werden sie aufgerufen und von einem Beamten ins Obergeschoß geführt.
Vorbei am Ratssaal in dem der Stadtrat zu seinem Sitzungen zusammenkommt und durch die Galerie zur Treppe ins Dachgeschoß. Hier führt der Beamte sie durch den Heldengang, in dem Gemälde bedeutender Garether Helden ausgestellt sind, durch den Empfangssaal in dem das in Gold eingeschlagene “Buch der Helden Gareths” liegt und vorbei am Pachtbalkon, dem Greifensaal mit dem Freigericht und dem Hochgericht sowie der Praioskapelle zu den Kammern der Ratsherren. Hier finden sie die Zimmer des Gerichtsherren, der Siegelherrin, des Speicherherren, des Kammerherren und auch das des Bauherren.
Der Bauherr Ingor Torbauer begrüßt die Helden freundlich und lässt sich über das mögliche Bauvorhaben berichten. Da sie behaupten das Gebäude im Stil der Priesterkaiserzeit halten zu wollen und nach Details zu dieser Epoche fragen verweist der Bauherr sie auf zwei Personen die die Geschichte der Baustile bestens kennen.
Mirya Steinsberg, kompetente Architektin und Leiterin des Bauunternehmens “Felsenfest”.
Donatus Malscetta, zweiter Baumeister am Ingerimmtempel und Lehrmeister der Architekturgeschichte.
Die Helden verabschieden sich und suchen den Ingerimmtempel auf wo sie Meister Donatus Malscetta zu einem Exkurs über die Baustile des Mittelreiches überreden.
Der gutaussehende, studierte Horasier mit dem braunen Kinnbart freut sich sichtlich über das Interesse und teilt gerne sein Wissen.
Wie die Helden wohl wissen ist Gareth berühmt für seine prachtvollen Bauten aus allen Epochen. Die Unterscheidung der Baustile verzückt nicht nur Hesindejünger und Baumeister, sondern auch die Geschichtsgelehrten des Reiches. Die heutigen Neubauten lehnen sich an etablierte Stile nach den Vorlieben der Bauherren an.
Die Praioskirche baut nach wie vor im Ucurianischen Stil, Gelehrte schätzen den Rohalismus, günstige Mietskasernen entstammen dem Geist des Pervalschen Stils. Am weitesten verbreitet ist jedoch die Garethik.
Ordnet man die Baustile nach den Epochen ihrer Entstehung so beginnt man mit dem Güldenländischen Tempelstil der mit der Güldenländischen Einwanderung begann. Im Gegensatz zu dem sonst vorherrschenden tulamidischen Stil erkennt man ihn an den großen Pylonen, dicke, bemalte Säulen und den lichtarmen Hallen der Gebäude.
Mit der Ausbreitung des Bosparanischen Reich verbreitete sich danach der Bosparanische Stil den man an den Kuppeln, Atrien und Säulengängen erkennt, ein gutes Beispiel dieses Stils sind die Kaiserthermen Gareths.
Mit dem Fall Bosparans begann der Garethische Stil, auch Garethik genannt, seine Blütezeit. Er ist eher trutzig, bedient sich aber auch vertikalem Strebwerk sowie Rippen- und Spitzbögen. Hier finden sich erstmals die bekannten Fassadenfiguren wie Wasserspeier. Besonders gute Beispiele für diesen Stil sind die Alte Residenz, der Rondratempel, das Rathaus sowie die Wehrtürme der Stadtmauer.
Mit der Priesterkaiserzeit nahm der der Ucurianische Stil Einzug der durch Prunkvolle Kuppeln, überbordendes Schmuckwerk, Gold, Bernstein sowie große Monumentalstatuen glänzt. Gebäude aus dieser Zeit sind natürlich der Tempel der Sonne und die Priesterkaiser-Noralec-Sakrale.
Die Rohalszeit prägte dann die Rohalsche Ornamentalistik die auf eine dezente Bauweise setzt die oft Pflanzensymbolik aufweist und in ihrer Form das Gewachsene imitiert. Schön zu sehen sind diese Merkmale am aus dieser Zeit stammenden Pentagontempel.
Mit der Elsamidenzeit verbreitete sich danach der Elsamidische Stil, mit ihren Arkaden, Zwiebeltürme und filigrane Verzierungen. Sehen sie sich dies an der Neuen Residenz oder am Rahjatempel an.
Schlussendlich kommen wir zum Monumentalstil, auch Pervalscher Stil, da er zu Zeiten Kaiser Pervals seine Blüte erlebte. Diese Epoche prägen Kolossalbauten, schmucklose Standbilder und glatte Fassaden. Der Zirkel der Freien Wissenschaften und die Bardo-und-Cella-Thermen sind gute Beispiele dieses Stils.
Nach diesem Gespräch das in einer Privatvorlesung mündete bedanken sich die Helden und nehmen die Priesterkaiser-Noralec-Sakrale genauer in Augenschein um sich die stilistischen Merkmale des Ucurianischen Stils einzuprägen.