Praiala kommt nach genauem Studium des Ehevertrages zu dem Schluss, dass die Geschichte, wie Bosvani sie Megrim erzählt hat, soweit schon korrekt ist und informiert die anderen Helden darüber. Während der aufrechten Ehe wird das Handelshaus Schollbecher in Kyndoch von Gundola Bosvani verwaltet, der selbst das Handelshaus Unfreud in Harben besitzt. Sollte sie Ehebruch begehen oder sich von ihm scheiden lassen dann würde das Handeshaus von Megrims Familie gänzlich in seinen Besitz übergehen und Megrim nach der Scheidung mittellos dastehen.
Diese Nachrichten sind leider nicht wirklich gut und bis auf den Diebstahl des Ehevertrages fällt den Helden so erst einmal keine Lösung ein – und Praiala ist strikt dagegen moralisches Unrecht durch illegale Handlungen zu mildern und drängt daher auf eine legale Lösung der Situation.
Die Helden kommen sich schließlich überein dass sie, sollte ihnen keine bessere Lösung einfallen, Megrim mit einer entsprechenden Summe aus ihrer eigenen Tasche aushelfen würden damit sie ein neues Leben mit ihrem Geliebten, dem Musicus Endrigo Montazzi, beginnen kann.
Zufriedenstellend ist diese Lösung jedoch nicht – immerhin würde Bosvani dadurch endgültig in den Besitz von Megrims Erbe gelangen und das erscheint allen Helden nicht gerecht.
Praiala macht sich auf den Weg zum Traviaschrein um Travidan Crniza, den Priester, aufzusuchen. Dieser hat in der Zwischenzeit aus eigener Neugier in den Aufzeichnungen seines Vorgängers dessen Tagebucheintragungen zu Megrim und Bosvanis Hochzeit gefunden. Offenbar war auch Traviago von Westfal mit den Umständen des politischen Eheschlusses unzufrieden, wollte ihnen den erbetenen Trauungssegen jedoch nicht verweigern, da dies sicherlich ein politisches Nachspiel mit sich gebracht hätte.
Bosvani bestand darauf die Trauung nach horasischer Tradition durchzuführen und das Treuegelöbnis durch das Brautpaar, wie im Lieblichen Feld nicht unüblich, im Sinne der Göttin Rahja auf immerwährende Leidenschaft zu schwören.
Nach einer langen Zwiesprache mit der Gütigen Mutter entschied sich Traviago schließlich die Ehe, wie beim einfachen Volk üblich, nur durch einen einfachen Eidsegen zu besiegeln, anstatt einen Traviabund zu aussprechen. Bosvani und Megrim’s Vormund hatten zwar, wie bei Erblinien adliger Gemeinschaften oder mächtiger Händlerfamilien bindend, einen formell korrekten Traviabund eingefordert, Traviago hatte das Zeremoniell jedoch soweit adaptiert, dass es den Beiden nicht auffiel. Laut Traviago’s Tagebuch habe er den Eidsegen so angelegt, dass dieser bis zu Megrim’s achzehntem Lebensjahr anhalten würde.
Erfreut folgert Praiala, dass Megrim durch ihr Abenteuer mit Endrigo ihre Seele nicht mit einem Ehebruch befleckte, da der Eid vor der Göttin Travia tatsächlich bereits verjährt war.
Leider bringt sie dies jedoch nicht weiter was den Ehevertrag betrifft, der trotz allem weiterhin seine Gültigkeit besitzt.
Zurück bei ihren Gefährten berichtet Praiala was sie herausgefunden hat. Tejeran’s Klugheit ist es schließlich, die ihnen einen Lösungsweg aufzeigt, als er Praiala danach fragt, ob denn Megrim’s Erbe nur im Falle eines Ehebruchs durch sie selbst an Bosvani fällt – sollte die Ehe aus anderen Gründen geschieden werden, würde sie selbst wieder darüber verfügen können.
Praiala bestätigt dies – zweifelt aber wie die Anderen daran, dass Bosvani einer Scheidung zustimmen würde. Tejeran sieht die anderen Helden an und fragt dann, welche Gründe es denn hier gibt, damit eine Ehe geschieden werden kann, auch wenn der Ehemann nicht damit einverstanden ist.
Da sich Praiala gerade erst ins Eherecht eingelesen hat erklärt sie, dass dies nur bei begründeten Verfehlungen des Ehemannes möglich wäre. Wenn er seine Frau misshandeln würde oder wenn er selbst Ehebruch beginge. Und so geschmacklos die goldenen Ketten, die Megrim auf Wunsch ihres Mannes trägt, auch sind, rechtfertigen diese alleine noch keine Scheidung.
Als die Helden daraufhin zu spekulieren beginnen, dass man dann doch Bosvani einfach nur beim Ehebruch erwischen müsste und wenn es passende Zeugen gäbe, Megrim damit die Scheidung einreichen könnte, weist Praiala die Helden doch entschieden darauf hin, dass es aber nicht in Megrims Sinne wäre, wenn Bosvani durch Magie oder dergleichen unlautere Mittel zum Ehebruch verleitet wird – schlimmstenfalls könnte das Megrim bei einer Scheidungsverhandlung angelastet werden – wenn es bewiesen werden kann – oder zumindest den Grund für die Scheidung mildern. Auf jeden Fall wäre es jedoch illegal und könnte Jeden und Jede, die derartiges versucht, selbst in rechtliche Schwierigkeiten bringen.
Sie überlegt kurz und teilt den anderen Helden dann mit, dass sie Megrim aufsuchen wird.
Praiala verlässt daraufhin die Räumlichkeiten der Helden und erkundigt sich bei einer Dienerin, wo Megrim sich aufhält und ob diese sie empfangen kann.
Während die Helden einen Rundgang durch die Stadt machen unterhält sich Praiala alleine mit Megrim. Diese hält ihren Mann nicht für untreu, bestätigt aber, dass Bosvani viele Geschäftsreisen unternimmt.
Die anderen Helden beratschlagen währenddessen bei ihrem Stadtrundgang weiter und schließlich schlägt Idra vor, dass sie ja einmal versuchen könnte herauszufinden wie sehr Bosvani tatsächlich zu seinem Eheversprechen steht. Sie geht also alleine zum Haus ihres Gastgebers zurück und sucht Bosvani auf um sich von ihm die Stadt Harben zeigen zu lassen. Stolz flaniert er an der Seite der gutaussehenden Garethischen Grafentochter durch die Straßen der Stadt. Im Gespräch entgeht es Idra nicht, dass Bosvani eine ausgeprägte besitzergreifende Art hat. Er scheint an allem das ihm gehört, solange es ihm niemand streitig macht, das Interesse zu verlieren. Alles was ihm nicht gehört, aber von Anderen als begehrenswert gesehen wird, scheint er erobern zu wollen. Idra vermutet dass es wohl dieser Wesenszug ist der ihn zu so einem bedeutenden Handelsherren hat werden lassen.
Da sie vermutet, dass Bosvani für die rahjanischen Freuden sehr zugänglich ist zeigt Idra durchaus freizügig viel Haut und genießt die Sommersonne. Ihrem Begleiter gegenüber gibt sie sich sehr distanziert und höfisch, zeigt ihm jedoch hier und da, dass seine Worte bei ihr ins Schwarze treffen. Bosvani, der Idra als schwierige und somit begehrenswerte Eroberung sieht, gibt sich alle Mühe ihr zu gefallen und schlägt schließlich vor nachmittags auf seinem Privatsegler eine kleine Rundfahrt zu machen.
Am Hafen stellt sich heraus, dass der Privatsegler “Amethystkranich” allem Anschein nach ein klassisches, leichtes Transportschiff vom Typ einer Schivonelle ist. Das Innere des Schiffes ist jedoch gar nicht für Transporte ausgelegt sondern zu einem luxuriösen Aufenthalt ausgebaut. Die Kajüten sind großzügig angelegt und bieten wesentlich mehr Platz als auf Schiffen üblich. Teures Mobiliar im horasischen Stil, Ölgemälde und Musikinstrumente dekorieren den Salon und in Bosvani’s großem Schlafzimmer steht ein übergroßes, tulamidisches Bett mit Seidenbezügen.
Bosvani gibt sich als vollendeter liebfelder Gentleman und sorgt dafür, dass Idra die Fahrt genießt. Diese tut ihr Möglichstes um seine Begierde zu wecken, ohne selbst den ersten Schritt zu tun. Als Bosvani schließlich von sich aus Annäherungsversuche unternimmt ziert sie sich jedoch und vertröstet ihn ‘da sie ihn ja noch nicht lange genug kennt’.
Zurück in Harben macht sich Idra abends nochmal auf den Weg zum Hafen und holt Informationen über die Besatzung von Bosvani’s Schivonelle ein. Besonders interessiert ist sie an den Namen der Matrosen die sie im Inneren des Schiffes getroffen hat, und die somit auch über Bosvani’s Umgang wissen könnten.
Schlussendlich berichtet sie Praiala über ihre Rundfahrt mit Bosvani, dessen Privatsegler und der Mannschaft. Aufgrund der Innenausstattung vermutet sie, dass Bosvani bei seinen Geschäftsreisen durchaus öfter Begleitung von weiblichen Gästen hat und hofft, dass die Mannschaft genug darüber weiß.
Anschließend ziehen sich alle für die Nacht zurück und die Helden ruhen sich aus.
Am nächsten Morgen machen sich die Helden bereits im Morgengrauen auf den Weg zur Morgenandacht im Rondratempel.
Nach dem Tempelbesuch begibt sich die Gruppe zusammen mit der Geweihtenschaft der Donnernden Herrin auf die Pilgerreise nach Schattengrund.
Praiala und Idra bleiben in Harben wobei Idra weiterhin ihre Zeit mit Bosvani verbringt und Praiala sich um Nachforschungen bzgl. dessen Treue kümmert.
Praiala sucht Tagsüber ein paar der Matrosen der “Amethystkranich” auf und kann herausfinden, dass so gut wie Alle darüber wissen, dass Bosvani sich auf seinen Geschäftsreisen immer wieder mit gutaussehenden Damen trifft und mit ihnen die Nacht verbringt. Der Handelsherr zahle zwar sehr gutes Geld dafür dass sie kein Wort über die Dienstreisen verlieren, eine Geweihte des Götterfürsten anzulügen trauen sie sich jedoch nicht und bitten sie um Verschwiegenheit.
Praiala berichtet Megrim davon, dass Bosvani auf seinen Geschäftsreisen scheinbar tatsächlich regelmäßig fremdgeht und rät ihr dazu ihren Mann diesbezüglich zur Rede zu stellen. Sie verspricht Megrim auch, ihr im Falle eines Rechtsstreits vor Gericht zur Seite zu stehen, schlägt aber vor erst mit Bosvani zu sprechen um auch seine Seite der Geschichte zu hören.
Am nächsten Morgen berichtet Megrim Praiala und Idra von ihrem Gespräch mit ihrem Mann. Auf ihre Fragen hin erzählte er ihr, dass er mit Idra eine Rundfahrt gemacht habe, dies jedoch rein aus Höflichkeit gegenüber den Helden vom Windhag und aus Gastfreundschaft geschehen sei. Als sie ihren Mann dann fragte wieso das “Handelsschiff” so luxuriös ausgestattet sei und berichtete, dass Idra ihr von einem seidenen, tulamidischen Bett erzählte, behauptete er dass er auf seinen langen Geschäftsreisen sich etwas Luxus gönne und räumte ein, dass es Megrim hier in Harben ja auch nicht gerade schlecht ginge. Auf die Frage was Idra auf dem Schiff in seinem Schlafzimmer zu suchen hatte wusste er zuerst keine Antwort, behauptete dann aber dass diese eben das gesamte Schiff sehen wollte.
Schließlich erklärte Megrim ihm, dass sie gehört habe, dass er auf seinen Geschäftsreisen, während sie in ihren goldenen Ketten zuhause auf ihn wartete, mit anderen Frauen Rahja opfern würde. Als Bosvani dies abstritt habe sie ihn aufgefordert mit ihr und Praiala gemeinsam auf sein Schiff zu gehen und die Besatzung zu befragen.
Diese Blöße wollte sich Bosvani dann in der Öffentlichkeit doch nicht geben und so gestand er ein, vielleicht doch einmal Untreu gewesen zu sein. Als Megrim ihm erklärte, dass sie sich deswegen von ihm scheiden lassen wolle erklärte er ihr, dass sie doch ein schönes Leben hier in Harben habe und es ihr an nichts fehle. Er beteuerte er würde sich keinen Fehltritt mehr erlauben und bittet sie ihm keine Schande zu machen.
Megrim erklärte ihm, dass sie nicht mehr so leben könne und sich von ihm trennen wolle. Sollte er einer stillen Trennung und Auflösung des Ehevertrages nicht zustimmen würde sie vor dem Harbener Gericht eine offizielle Scheidung beantragen und das würde seinem Ansehen wesentlich mehr schaden.
Am Boden zerstört willigte Bosvani schließlich ein und sicherte Megrim zu die entsprechenden Schritte einzuleiten.
In den nächsten Tagen kümmert sich Praiala um die Durchsicht der Unterlagen bezüglich der Scheidung und der Auflösung des Ehevertrages. Megrim handelt mit ihrem Mann aus, dass er ihr das Handelshaus Schollbecher, ihr Erbe, zu einem guten Preis abkauft. Ausgestattet mit genug Geld um mit Endrigo ein glückliches Leben zu führen planen die Beiden noch im nächsten Monat nach Süden abzureisen.