Die Entscheidung

Die Helden überlegen wie sie sich auf den bevorstehenden Kampf vorbereiten können. Tejeran untersucht den Bannkreis und beginnt einen zusätzlichen zu zeichnen der gehörnte Dämonen abhalten soll.

Plötzlich – die Helden wissen nicht, wie lange er schon da ist – sehen sie einen bärtigen Mann im Raum sitzen. Es ist Rohal der Weise selbst, in einem hohen Lehnsessel, der in klaren Formen, aber ungemein kunstvoll aus Blutulme geschnitzt ist.
In altertümlichem Garethi beginnt Rohal zu sprechen: “Es ist mir nicht bekannt, welch Darstellung der Ereignisse man Euch gegeben hat. Es mag sein, dass Borbarad nach seiner Art Macht über Euch hat. Wenn Ihr jedoch diewelchen seid, für die ich Euch halte, und wenn wahr ist, was ich über Euch zu wissen vermeine, dann befindet Ihr Euch auf verhängnisvollem Irrweg! Sei es wie es sei: Ich kann Euch die Entscheidung nicht abnehmen, wohl aber sie erleichtern.”
Mit diesen Worten lässt er auf dem Boden neben seinem Stuhl eine glänzende schwarze Kugel materialisieren: ein Schwarzes Auge!
Sie setzt sich in Bewegung und rollt gemächlich auf die Helden zu.
Dann sagt der Weise: “Es gibt nur einen Weg zur Erkenntnis: Beobachtet meinen Bruder und mich!”

Überrascht wollen die Helden den Weisen mit Fragen bestürmen doch verschwindet Rohal wieder genauso plötzlich wie er gekommen ist.
Die Magier, die die Erscheinung mittels Hellsichtzaubern beobachtet haben, stellen klar, dass es sich um ein illusionäres Abbild des Weisen gehandelt hat, ähnlich einem PROJEKTIMAGO, oder eher, eines Progenitors dieser Zauberformel. Zudem war die gesamte Magie in eine Temporalmagie eingehüllt die verblüffende Ähnlichkeit mit jener hatte mit der die Helden in die Vergangenheit gerissen wurden. Ihr Schluss: Dieser Rohal ist nicht derselbe, der draußen die Schlacht vorbereitet, sondern einer aus der Zukunft, der versucht die Vergangenheit zu korrigieren!

Die Helden beschließen der Aufforderung zu folgen.
Tejeran setzt sich, ergreift den Optolithen mit beiden Händen und bittet: “Schwarzes Auge, Schwarzes Auge, zeige uns den Aufenthaltsort Rohals des Weisen!”
In dem düster glimmenden Meteoreisen entsteht ein spiegelndes Bild wie am Grund eines Sees. Langsam schälen sich aus den schwarzen Schlieren erste Bilder.

Ein marmorner Thronsaal mit großen Fenstern wird im Schwarzen Auge sichtbar. Erzmagier, Hochgeweihte und Generäle beraten sich vor einer Landkarte die einen Ausschnitt der Gorischen Wüste zeigt, auf den neben verschiedenen Landmarken auch die Schwarze Feste zu sehen ist.
Durch die Fenster des Saales ist zu erkennen, dass er sich in Keshal Rhi, der fliegenden Festung, hunderte Schritt über der Wüste befinden muss.
Die Anwesenden gehen verschiedene Schlachtpläne durch deren Komplexität aufgrund der aufeinandertreffenden magischen, karmalen und dämonischen Kräfte in höchstem Maße beunruhigend ist.
Tejeran überlegt über Gedankenbilder Rohal eine Botschaft zukommen zu lassen, die Helden entscheiden sich dann jedoch erst dazu, zuerst Borbarad zu beobachten.

Dieser scheint sich im Limbus aufzuhalten und zahlreiche Zauber sehr kunstvoll ineinander zu weben. Ringsherum sind durch den Limbus gehörnte Dämonen auf dem Vormarsch in die Feste. Borbarad betritt das Dämonaion durch einen Sphärentunnel und jetzt fällt den Helden auf, dass dieser Raum sehr viel Ähnlichkeit mit jenem Raum hat in dem die Helden beschworen wurden und dachten auf Rohal getroffen zu sein… sie zweifeln nun daran und fürchten, dass Borbarad sie hinters Licht geführt hat.

Starke astrale Fluktuationen beeinträchtigen die Wahrnehmung des Schwarzen Auges, nach und nach fokusiert es unaufhaltsam auf sas Zentrum der magischen Energien die sich vor der Schwarzen Feste zusammenballen.

Die Helden beoachten durch das Schwarze Auge den Aufmarsch der Truppen: Im Norden, jenseits des Monolithenringes, hat ein Heer Aufstellung genommen, wie es die Welt noch nicht gesehen hat: Viele hunderte Ritter in antiken Rüstungen, Magier, Druiden und Geoden zu Fuß, auf einem Kriegselefant, auf Fliegenden Teppichen aus blauer golddurchwirkter Schafwolle, Hesindegeweihte, um ein gelbgrünes Schlangenbanner geschart. An den Flanken berittene Späher, die wohl schon seit Tagen Kontakt mit dämonischen Feinden hatten. Hinter dem Heer ein kleiner Troß getreuer Knappen, Adepten und Versorgungstruppen. Im Himmel über dem Heer schwebt Keshal Rhi, die weiße Festung, auf einer Wolke …
Die Truppen Rohals geben sich rondrianisch und scheinen eine Belagerung vorzubereiten. In Angesicht der schieren Zahl an Helden: Krieger, Magier und Geweihte, wird den Helden nun bewusst weshalb der Boronheilige Khalid al-Ghunar von Rashdul zwei Jahre benötigte, um die Überreste dieser Heeres zu bestatten …

Tejeran versucht sich auf Rohal zu konzentrieren – aber das Bild im Schwarzen Auge wird von hellen Flecken durchzuckt und schwenkt erneut um – diesmal auf Borbarads Horde, die auf das Heer wartet.

Nördlich der Schwarzen Feste wartet teils lauernd, teils völlig unbeweglich Borbarads Horde – oder zumindest ein Teil davon. Hunderte Kreaturen müssen es sein. Der schwarze Gallertdämon und die riesige, siebengehömte schwarze Kröte warten inmitten von Chimären und Daimoniden Raubtieren. Zwischen roten Felsbrocken verstreut stehen in eigenartigen geometrischen Formen unzählige Skelette und lebende Leichname, Schwärme dämonisch-schwarzer Ratten wimmeln dazwischen herum. Schwärme von Schwarzgeiern, Krähen, Raben und anderen Aasvögeln kreisen am bleigrauen Himmel. Halbdurchsichtige Geister sammeln sich wimmernd nahe der Mauern, als warteten sie darauf, bald Gesellschaft zu bekommen.
Aus der Tiefe der Gorischen Wüste kehren untote Patrouillen zurück, und Schwarzmagier und wilde Krieger treffen ein, die respektvoll Abstand zu den zahlreichen Ungeheuern halten.
Und dann setzt an der rechten Flanke in majestätischem Bogen ein schwarzer Kaiserdrache zur Landung an.

Erschüttert wird den Helden bewusst, dass sie sich entscheiden müssen. Sie müssen handeln, wollen sie das Kristallherz verstecken oder es zerstören?
Nach einer kurzen Diskussion entschließen sie sich das Herz aus dem Netz zu nehmen und gemeinsam im Geistesbund zu untersuchen. Die Magier erkennen dass es magisch unzerstörbar gemacht wurde und seine Magie zu komplex ist um sie in solch kurzer Zeit zu erfassen. Dennoch offenbart sich ihnen ein Weg das Herz zu zerstören. Tejeran gelingt es mit einem DESTRUCTIBO allein die Matrix welche die Unzerstörbarkeit erwirkt zu vernichten und das Herz somit verletzbar zu machen.
Unter einem gezielten Hieb von Praialas Streitkolben zerbricht das Kristallherz schließlich in sieben Splitter, von denen jeder in einer anderen Farbe des Regenbogens leuchtet.

Währenddessen können die Helden beobachten wie der Hauptteil von Rohals Heer durch den Ring der Monolithen auf die Feste zumarschiert um sich der Horde des Borbarad zur offenen Feldschlacht zu stellen.
Von den Zinnen der Schwarzen Feste schwingen sich steinerne Gargyle in die Luft, ebenso von den Wänden, wo sie bisher statuenartig gelauert haben.
Überall rings um die Schwarze Feste beginnt der rote Sand aufzuwehen, als sich vergrabene Monstrositäten erheben: untote Trolle, skelettierte Oger, Ghule und Zwergenzombies.
Aus der Hauptkuppel sinkt binnen weniger Minuten ein Heer der grauenhaftesten Dämonen herab. Eine Wolke widerlichsten Gestankes breitet sich langsam aus. Es ist ein regelrechtes Pandämonium schwarzer Höllenkreaturen: der vier Schritt große Dämon mit dem Dariyon im Limbus kollidierte erhebt sich aus der Meute. Seine Gestalt ist die einer aufrecht gehenden gewaltigen Katze mit ledrigen Drachenschwingen auf dem Rücken und einem mit Stacheln versehenen Schwanz. Luft, Staub und Fels um ihn herum scheinen regelrecht zu verglühen und in seiner Aura dämonischer Verseuchung zu verderben. Um ihn sammeln sich die allesverzehrenden blutroten Flammen des Schänders der Elemente. Auf ihren Häuptern tragen die lodernden Feuersalamander Kronen aus bizarr gewundenen, weißglühenden Hörnern und ihre Leiber sind von züngelnden Flammen und Schwefelgeruch umgeben. Alles, was sie berühren, gerät in Brand, selbst der Stein und Staub der Gorischen Wüste flammt unter ihnen auf.
Dann erfüllt das Heulen der blutigen Hetzer die eisige Luft der Gor. Großteils getarnt im fließenden Staub der Wüste sind nur ihre gespenstisch grün leuchtenden Augen hier und da sichtbar als sich die weißen, kalbsgroßen Höllenhunde als Flanken um das Dämonenheer legen.
Eine riesige gepanzerte Spinne lässt sich von der Feste herab. Auf dem Rücken des Chitinpanzers wachsen fünf orangefarbene Hörner zwischen einer Unzahl nässender Warzen. Dort, wo bei Spinnen normalerweise ein vieläugiges Haupt sitzt, quellen dem Dämon einige Dutzend Tentakel aus dem Leib, die ein unheiliges blaues Licht umspielt.
Eine weitere sechs Schritt durchmessende Spinne folgt der ersten. Auf ihrem Haupt thronen acht Hörner und ihr riesiger Leib wird von dämonischem Feuer umspielt.
Dann ergießt sich ein Zug aus dunklen Kuttengestalten in das Zentrum des Heerhaufens und schwarze, gehörnte Greifen, unter deren Gefieder die Höllenglut schimmert, steigen in den Himmel.
Schließlich sinkt, langsam materialisierend, eine gelb-violette Wolke aus dem Dämonaion herab. Mit niederhöllischem Gebrüll brechen dutzende Zantoiden hervor. Die drei Schritt großen, aufrecht gehenden Säbelzahntiger springen mit weiten Sätzen über große Felsen in Richtung des rohalschen Heeres, doch der adamantene Wille des Dämonenmeisters hält sie vorerst zurück.
Den niederen Dienern des blutdürstigen Zerstückelers folgt eine Schar feister, warzenbedeckter Körperklumpen, die von fetten, eitriggelben Beinen mit nach innen gebogenen Vogelkrallen getragen werden. Um jeden der dämonischen Leiber winden sich fünf mannsdicke, schuppige Tentakel und aus den messerscharfen Krakenmäulern ist wildes Kreischen zu hören aus die feisten Blutsäufen strategische Positionen beziehen. Beim Anblick der gewaltigen Tentakel mit denen die Dämonen Menschen einfach in der Luft zerreißen können erklärt sich den Helden wieso diese furchtbarsten Kämpfer des Jenseitigen Mordbrenners von Gelehrten als ‘Vernichter’ bezeichnet werden.

Und dann geschieht, worauf Heer und Horde gewartet hatten. Der schwarze Kaiserdrache wendet seinen Kopf zur Rechten, und als die Helden seinem Blick folgen, können sie zwei weißbärtige Männer, jeder in einem fliegenden Stuhl, sehen. Aus der Entfernung sehen die beiden zum Verwechseln aus.
Beide Brüder sind von einer gleißenden Schutzaura umgeben und tragen die einfache graue Tunika, ein Gewand, mit dem sie sich auf kein Spezialgebiet festlegen. Auch die fliegenden Stühle sind sich ähnlich: bequeme Lehnsessel mit kunstvoll geschnitzten Schlangenfiguren. Der eine aus Blutulme, getragen von einer geflügelten, dämonischen Schlange, der andere aus einem unbekannten weißen Holz, getragen von einem Dschinn der Lüfte.

Die Helden verfolgen das Gespräch zwischen Rohal und Borbarad im Schwarzen Auge, doch auch die Heere vernehmen die Worte, denn die Stimmen der Beiden tragen weit über das Schlachfeld.

Rohal: “Ich nehme an, du wirst das Geschehene als logische Fortsetzung deiner These darstellen, daß jeder ein Recht auf die freie Gestaltung der Wirklichkeit hat.”
Borbarad: “Und du wirst darauf bestehen, daß Freiheit dort enden muß, wo die der anderen beginnt – und seien sie noch so unbedeutend.”
Rohal: “Ich teile die Auffassung meiner Freundin Niobara, daß in der Zukunft nichts und niemand unbedeutend ist. Wir wissen doch, daß Los selbst die Ordnung über den Zeitfluß gesetzt hat, und daß der erste und größte Frevler dagegen ihr grimmigster Wächter wurde.”
Borbarad: “Und dennoch geschah und geschieht es immer wieder. Dies ist nicht die erste Zeitmanipulation und auch nicht die letzte – soweit diese Kausalität überhaupt angebracht ist.”
Rohal: “Aber die Kausalität macht doch das Wesen der Schöpfung aus. Sumu ist alles, was wirklich ist, und Los ist alles, was möglich ist, und alles, was jenseits davon ist, das sind die Niederhöllen – maximale individuelle Freiheit, maximales Chaos.”
Borbarad: “Wo wären denn wir, wo wäre denn die Schöpfung, hätte Los sich nicht die maximale Freiheit genommen, Sumu zu erschlagen. Und auch du hast dir die Freiheit genommen, das Reich zu regieren.”
Rohal: “Aber ich habe es als Fehler bereut.”
Borbarad: “Ich bereue nichts!”
Rohal: “Wenn du möchtest … “
Borbarad: “Ich kenne deinen Weisspruch: Einem fliehenden Feind soll man goldene Brücken bauen. Aber ich fliehe nicht.”
Rohal: “Dann sei es, Bruder. Wir beide wußten, daß es unvermeidlich ist.”
Borbarad: “Unverrneidlich wohl – aber nicht unbeeinflußbar. Denn diesmal, Bruder, hast du etwas übersehen … “
Borbarad reißt die Arme hoch.
Rohal: “Solch Entscheidung treffen nicht wir … “
Rohal streckt die seinen zum Bannspruch nach vorne und nickt plötzlich den Helden zu – oder zumindest in Richtung der Feste.

Rohals Heer rückt in geschlossener Formation voran. Magier auf fliegenden Teppichen, Dschinne und Elementare Meister heben von der schwebenden Festung ab. Die Kriegsformationen werden von Geweihten mit karmalen Kräften geschützt, welche die heranpreschenden Dämonen aufhalten während Zauberer und Geweihte die Gehörnten zu exorzieren versuchen. Immer wieder öffnen sich Astralstrudel und reißen Dämonen in den Limbus, doch hält dies die Horde nur kurzzeitig auf, denn die verbannten Dämonen strömen wenig später durch die Sphärentunnel erneut aus der Schwarzen Feste hervor.
Die Luft knistert und flimmert, als beinahe tausend astral begabte Kreaturen auf beiden Seiten beginnen, ihre Kräfte einzusetzen. Hunderte magisch aufgepeitschter Berserker auf beiden Seiten stürzen voran. Kugelblitze huschen irrlichternd über die Ebene.
Mit mächtigem Flügelschlag steigt der schwarze Kaiserdrache auf und stößt ein infernalisches heiseres Krächzen aus, das Magiekundige an den KRÄHENRUF der Hexen erinnert. Aus dem Nichts tauchen Hunderte von schwarzen Eulen und Falken auf, um sich mit unerklärlicher Wut auf die Magier in Rohals Heer zu stürzen. Ihr kreischender Zorn reißt die Raben, Krähen und Elstem mit, und in einer wirbelnden schwarzen Wolke verwandeln die Vögel sich in jene eleganten, großäugigen Magiehasser, die jeder Magier seither zu fürchten gelernt hat: Nachtwinde!
Elementarer Zorn ergießt sich als Felslawinen, Orkanböen und Feuerstürme über die Horden Borbarads, doch die Diener des Schänders der Elemente erwiedern die Angriffe mit brandheißen Ascheregen, aus dem Staub emporwuchernden, allesverschlingenden Rankenwäldern und erstickenden Rauchwolken.
An der Front gegen das Heer aus Untoten scheint es als gelänge es den Truppen Rohals den Feind zurückzudrängen. Dann jedoch beginnen sich die eigenen Gefallenen hinter der Front zu erheben, beseelt von Dämonen der Herrin der Untoten. Als diese den Kämpfern in den Rücken fallen, beginnt die Formation zu brechen und die Dämonen des Blutdürstigen Zerstückelers beginnen in die Reihen einzudringen und sie in ein Blutbad zu verwandeln.

Rötliche Stalagmiten und schwarze Basaltzacken brechen aus dem Boden und spießen zappelnde Opfer auf. Allenthalben wälzen sich Verwundete und Wahnsinnige am Boden. Graue Mahlströme brechen wabernd auf und reißen strudelartig Dämonen und Untote in die Sphären. Brennende Vögel, Flugteppiche und Dämonen stürzen, flammenden Kometen gleich, vom Himmel – so muß der Untergang Bosparans ausgesehen haben.
Längst ist Rohals Heer in kleine Gruppen zerbrochen, die, dicht aneinandergedrängt, standhalten. Borbarads Dämonen toben, Blut und Feuer hinter sich herziehend, über das Schlachtfeld. Die Wolkeninsel ist von geflügelten Steinwesen umgeben, zerberstende Gargylen regnen auf die Kämpfenden unten herab. Um die Geoden und Druiden im Nordosten tanzen Feuer und Eis. Dann beginnt die Erde zu beben, Hunderte Kreaturen verharren und versuchen, auf den Beinen zu bleiben. Schwarze Basalttürme brechen aus dem Boden rings um die elementaren Duelle zwischen Geoden und Feuersalamandern, Druiden und Riesenspinnen. Der ganze Kampfplatz auf 100 Schritt bricht schwarz in die Höhe, roter Sandsturm und Gargylentrümmer rieseln herab. Die basaltenen Finger ballen sich zur Faust, 150 Schritt hoch, und schließen sich über dem gemeinsamen Todesschrei von Zwergen und Dämonen.
Ätzender Säureregen weht über zuckende Menschenleiber. Die Wolkenfeste zieht einen Schwaden beißenden Qualmes hinter sich her, rings umher brechen ganze Stücke ab und verdunsten im Sturz. Und dann stürzt Feuer vom Himmel wie über Selem und Zhamorrah, und Rohals Mannen vergehen in Hekatomben.

Hoch oben am Himmel, inmitten von Rauch und Asche, sind nun wieder die beiden Brüder auf ihren fliegenden Stühlen zu sehen. Beider schützende Schirme schimmern noch immer, doch der Eine scheint plötzlich überrascht. Der Andere erhebt sich in seinem Stuhl, und sein Fluch ist über der ganzen Ebene zu hören: “Bei der Ewiglichkeit der sieben Sphären, der sechs Elemente und der einen Kraft, beim Mysterium von Kha und dem Losstern, bei der Macht der zwölf Götter, der sechs Giganten und der sechs Urdrachen, bei den Sünden von Mada und Satinav, beim Willen unseres Vaters und bei der endlosen Verdammnis des Namenlosen spreche ich diese Worte:
Ewiger Los, Herr der Welten und Schöpfer des Alles, umfange diesen Geist und diese Seele, und du, Menacor, sechsflügeliger Wächter des Limbus, halte Wacht über ein Äon Äonen, auf daß kein lebender und kein noch zu zeugender Mensch, Elf, Zwerg, Echs, Ork‚ Drach. Fee, und auch keiner von gemischter oder anderer Gattung, in der Lage sei, selbigen zurückzurufen in die Dritte der Sphären, es sei denn, dies ist der Wille der Angerufenen oder mein Wille.
Also spricht Rohal, Sohn des Nandus.
FAHR ZUR HÖLLE, BORBARAD!”

Plötzlich bricht mit kosmischen Gewalten ein Urgewitter über die Welt herein. Gigantische Blitze stehen wie weißglühende Sprünge im Weltengefüge am Himmel. Ehe der Blick in Schleiern der Finsternis Erholung findet, bohren sich neue Blitze gleißend in die Augen. Ein beißend kalter Orkan rast über die Hochebene, reißt den roten Staub in massiven Wellen hoch und treibt ihn vor sich her. Böen, dem Heulen Hunderter Dämonen gleich, werfen solide Felszacken, Menschen und Ungeheuer gleichermaßen zu Boden. Und jedesmal, wenn die bebenden Kreaturen den Höhepunkt der entfesselten Katastrophe zu sehen glauben, erzittern die Sphären unter noch wütenderen, immer stärker werdenden Erschütterungen.
Im Optolithen erkennen die Helden wie Rohal den durch die Zerstörung des Kristallherzens verwundbaren Leib Borbarads vernichtet und seinen unsterblichen Geist in die Sphären bannt. Einem gigantischen AUGE DES LIMBUS gleich wird die Seele des Dämonenmeisters durch die sich ausweitende Sphärenruptur gerissen.
Mit infernalischem Kreischen jagen Sprünge durch die roten Mauern von Borbarads Festung. Mauerstücke, so groß wie Häuser, fliegen, wie von der Faust eines sich befreienden Giganten getroffen, in alle Richtungen. Blaues Feuer tanzt auf den schwarzen Trümmem. Höllischen Regenbogen gleich brechen Astralgeister und Dämonen aus den zersplittemden Trümmern hervor, heulend steigt eine Kaskade in den kobaltblauen Himmel, dazwischen wirbeln tausende glänzender Moskitos auf. Glosendes Mobiliar und lodernde Teppiche regnen herab. Selbst die Monolithen, eine Meile entfernt, werden entwurzelt oder stürzen in den roten Staub.
Die Helden, die sich in der zusammenbrechenden Schwarzen Feste aufhalten, können sich nur mittels Magie vor der Auslöschung retten, doch durch Borbarads Satinav-Beschwörung an ersteren gebunden, werden sie im Kontinuum mitgerissen — durch die Wand!

Noch während die Helden dahin wirbeln, teils durch die Luft, teils durch den Limbus, verdichtet sich das unbestimmte Gefühl des Fallens.
Taubheit legt sich auf Augen und Ohren, es ist, als ob sie durch Wasser beobachten würden.
Und dann stürzen die Helden hinein in das Heulen, das an diesem Ort wohl für alle Zeiten anhalten wird, und vertrautes blaues Flackern hüllt sie ein …