Und am 1. Praios geht die Sonne auf

PRA
1
1014 BF
Und am 1. Praios geht die Sonne auf
Shirchtavanens Drachenhöhle, Schneckenkamm, Windhag, Mittelreich

Xolame erkennt in der Ferne die Ingrakuppen – die Helden sind über den halben Kontinent gereist.
Alawin, Idra und Tejeran sehen sofort, dass sie im Eingang der Drachenhöhle Shirchtavanen’s im Windhag stehen.

Eine Männerstimme ruft “mein Gott” und als die Helden sich umdrehen, erkennen sie einen Mann mit dem Wappenrock der Baronie Schattengrund.
Tejeran und Darion ziehen sich die purpurnen Kutten aus, bevor sie die Höhle verlassen.

Alawin erkennt sogleich den Wappenrock und vermutet, dass es sich bei dem Mann um jemand handelt der die traditionelle Drachenwacht hält.
Er fragt woher sie gekommen sind – Praiala erklärt, dass sie Gefahren entkommen sind, es eine lange Geschichte ist und sie froh sind, hier heil angekommen zu sein.

Idra beginnt den Drachentöter vom Packpferd zu schnallen und fragt wo der Drache ist, doch der Krieger erklärt daraufhin, dass die Drachenwacht nur aus Tradition fortgeführt wird um den Tod des Drachen zu feiern und die Drachentöter zu ehren.
Praiala lädt ihn ein, an ihrem Gebet teilzunehmen und stimmt ein sehr inbrünstiges und ausgiebiges Dankesgebet an Praios an – anschließend fühlen sich die Helden seelisch gestärkt und zuversichtlicher.

Sie stellen fest, dass nach Idras und Alawins Erinnerung die Pferde vielleicht – wenn auch unter Schwierigkeiten – hinabgebracht werden könnten – der Wagen wird jedoch zurückgelassen.
Praiala fragt, wo die nächste Niederlassung der Beilunker Reiter ist und erfährt, dass diese in Harben sei. Sie plant nämlich einen ausführlichen Bericht nach Gareth zu schicken.

Die Helden nehmen die Zügel ihrer Pferde und beginnen mit dem schwierigen Abstieg.
Sie müssen die Tiere an den Zügeln einen Schmalen Grat hinunter führen und dann in Vorsprüngen der Felswände weiter bergab, die stellenweise viele hundert Schritt in die Tiefe abfallen.
Wie sich herausstellt ist Xolames Pony sehr geschickt im Gebirge und auch die anderen Helden schaffen es ihre Pferde vorsichtig entlang der Vorsprünge in der Wand zu führen.
Auf dem langsamen Abstieg sehen die Helden in den aus Kalkstein bestehenden Felswänden große, versteinerte Schnecken.
Es geht weiter in der Felswand hinab bis sie eine Biegung mit einem Vorsprung errechen, der vom Ruß schwarz verfärbt ist – die Stelle an der Shirchtavanen ihnen auflauerte und sie beinahe in die Tiefe riss.

Im Laufe einer Stunde gelingt es den Helden schließlich den Gebirgskamm hinabzusteigen und weniger steiles, bewaldetes Gebiet zu erreichen. Sobald es das Gelände zulässt steigen sie auf und reiten. Es ist noch früher Morgen als sie das Dorf Schattengrund erreichen – der Hauptort der Baronie Schattengrund am Rande eines Tales – inmitten der Berge. Das Dorf ist umgeben von Weiden für Ziegen und Schafe. Auf einer Klippe über dem Dorf erhebt sich, mit einer Rondrakapelle, die kleine Burg Silbergreif.

Die Helden erinnern sich, dass in dieser Kapelle einer der Köpfe des Drachen hängt. Idra und Alawin wollen dorthin reiten um der himmlischen Löwin zu danken.
Als sie das Dorf durchqueren sind schon Leute unterwegs, die die Heldengruppe mit großen Augen betrachten.
Die Helden erreichen schließlich die Rondrakapelle, die an die Burg angebaut ist und können innen den Kopf des Drachen sehen.
Als die Helden vor der Kapelle beten, öffnen sich die Tore der Burg und eine ganze Schar Berittener verlässt die Burg.

Als Alawin die Reiter sieht begrüßt er Jarek Sturmfels, den Vogt der Burg, den die Helden bei ihrem ersten Besuch auf Burg Silbergreif kennengelernt haben. Dieser zügelt sein Pferd und kommt zu den Helden. Er wirkt überrascht die Helden – die Drachentöter – hier zu sehen, noch dazu am 1. Praios.
Bei den Reitern handelt es sich um den Vogt und einige seiner Krieger sowie der Herrin der Burg. Diese stellt sich als Ayla Eiridias von Schattengrund vor, einer Ardariten (einem Orden der Rondrakirche). Praiala erinnert sich, dass Geweihte vom Antritt der Erbfolge ausgeschlossen sind, und ihr wird klar, dass Ayla daher die Verwaltung ihres weltlichen Erbes dem Vogt, Jarek Sturmfels zur Verwaltung übergeben hat.
Nachdem Ayla im Auftrag ihrer alveranischen Herrin ständig unterwegs ist, sei sie auch sehr selten in Schattengrund anzutreffen. Die Tage des Namenlosen habe sie jedoch in den Wänden der eigenen Burg verbracht.
Man erzählt den Helden, dass eine Turmwache am Himmel eine Gestalt gesehen hat und durch das Licht nicht eindeutig war, ob es sich dabei um einen Drachen gehandelt hat. Die Gestalt hat sich gen Osten entfernt und nun reiten die Krieger aus um danach zu suchen – und laden die Helden ein, sie zu begleiten.
Die Helden stimmen zu und die Gesellschaft bricht in raschem Tempo auf. Die Geweihte der Himmlischen Löwin reitet, in rondranischer Tracht, an der Spitze des Zuges.

Als es in die Schlucht des Schattengrundes steil hinabgeht, erreicht die Gruppe eine Abstiegsstelle – auch wenn die Helden absteigen würden, reiten die anderen mit vollem Tempo die Serpentinen der Straße weiter und erreichen schließlich den Grund des Schattengrundes.
Sie erreichen auch den Weiler Bruchsee, tief in der Klamm – ein dunkelgrüner See mit ein paar Gehöften und der Herberge Schattentor – die ganze Gruppe reitet in vollem Tempo weiter, so dass die Helden nicht einmal viel erkennen können.

Die Gesellschaft reitet wieder bergauf und passieren eine Zollstation, ehe sie kurz darauf Widdernhall erreichen und dort eine Pause machen um zu frühstücken. Die Helden haben die Strecke in 4-5 Stunden absolviert – als Alawin, Idra und Tejeran zuletzt auf dem Weg waren (mit dem Wagenzug) haben sie zwei Tage gebraucht.

 

Die Burgherrin steigt in Widdernhall auf einen Bruchstein, auf dem das Fachwerkhaus gebaut steht das den Baronssitz dieses Ortes bildet und beobachtet den Himmel.
Schließlich ruft sie “Da, dort ist es” und die Helden eilen hinzu. Sie bemerken, dass es sich, falls es ein Drache ist, um einen relativ kleines Exemplar handeln muss. Rasch steigt die Gesellschaft wieder auf die Pferde. Die Pause hatte kaum für ein schnelles Frühstück ausgereicht – ehe sie wieder aufbrechen und der Straße weiter folgen, der Gestalt am Himmel folgend.

Nahe der Ortschaft Zinnen überqueren sie den großen Fluss – dort ist sehr viel Betrieb, es scheint sich um eine riesige Pilgerreise zu handeln. Die Helden sehen Menschen aus Andergast, den Nordmarken, aus Greifenfurt….  vor den Pilgern sehen die Helden schließlich einen Greif, der immer wieder über den Pilgern kreist – sich niederlässt und wartet und schließlich weiterfliegt – den Pilgern deutlich den Weg weist. Der Greif kommt aus dem Norden mit der Pilgergruppe, aber es ist zu vermuten, dass auch die Gestalt der die Helden folgten, ein Greif ist.

Sowohl Ayla und Jarek mit seinen Kriegern, als auch die Helden, schließen sich den Pilgern an und folgen dem Greifen gen Süden, Richtung Elenvina.

Schon bald erkennen die Helden vor sich die Mauern der Stadt und vor diesen, auf dem großen Turnierplatz, einen beeindruckenden Menschenauflauf. Alle scharen sie sich um eine Bühne auf der, erhöht damit seine Stimme weiter trägt, mehrere Geweihte des Götterfürsten zu erkennen sind.
Der Greif, der die Pilger von Norden hergeführt hat, fliegt mit einigen Flügelschlägen über die Menge hinweg und lässt sich auf der Bühne neben den Geweihten nieder.

Von den mitreisenden Pilgern erfahren die Helden, dass dort vorne Hilberian Grimm von Greifenstein und vom Großen Fluss stehe und zum Volk spricht. Neugierig bahnen die Helden sich ihren Weg durch die Menge, welche sie, ob ihres höheren Standes, respektvoll passieren lassen.

Als sie nahe genug herangekommen sind um die Rede gut hören zu können lauschen sie den Worten des Erleuchteten.

Aus dem Reichs-Epistulum

Zuerst liest ein Lichtsucher des Elenviner Praiostempels aus dem Reichs-Epistulum des heiligen Lichtboten Anselm Praiodan XXI. Heliodan aus dem Götterlaufe 603 BF an Kaiser Eslam von Almada. Diese heiligen Schrift bestimmt die Praioskirche seit mehreren hundert Jahren wird seitdem von allen Heliodani als Concordats-Epistulum dem Kaiser, ‘ihrem Sohn’, befohlen, zuletzt 992 BF dem greisen Kaiser Reto von Jariel Praiotin XII. Heliodan.)

 

Warum die Praios-Kirche heilig und gut ist:

»In heilig Herrn Praiosens (Sancti · Praionis · Nomine) Gefolge hält uns dasselbst die Einhelligkeit aller Reyche und Landte auf Deren unterm Sonnen-Firmamente. [Einhelligkeit], weil’s nämlich die Staats-Kirchen ist, die Herrn Horaszens, Ucuris Sohn, Gotteslieb unt Wundermacht einstens in Alt-Küslich unt Alt-Bosparan (Daimonen hinfort!) den Leuten befohlen alz heilig und gut, denn der hat zwei heilig Prajos-Szepter gehabet: in der linken das des heiligen höchsten Sonnen-Herrn, gleiszend Blitz unt golden Sonn, unt in der rechten das eigne, gleichwohl in des Himmels-Herrn gerechtem Antlitz: Herr Horasz ward fölglich allgewaltig auf Deren! Ist dies niht wunderpar? Herr Horasz ergo hat Wunder gewirket und gerecht geherrscht alz Ucuris Sohn auf Deren, unt die Hoffnung hat geheißen, daz er wiederkommen möge eins Praioslaufs, denn die Leut’ haben ihn geliebet: Hoffnung unt Liebe. Unt die Fürsten unt Bürger haben den Gerechten gefürchtet ob seiner güldnen Unerbittlichkeit, waz heilig und gut ist, denn Praios unt Ucuri unt Horasz sind auf Alveran und Deren die höchsten: Hoffnung unt Liebe unt Recht unt Fürcht, was auch uns all am höchsten ist. Unt die Götterläuf habens gut gemehret in gefällgem Glauben! Schluszendlich nämlich ist’s unsre Nachfolge auf Herrn Horaszens heilgem Throne linker Hand, die all dies heilig unt gut unt unfehlbar machet!«

Warum ein Heliodan nicht eine Staats-Person sei:

»Unsre heilge Succession (Sancta · Successio · Nostra) auf dem linken Throne meinet nun, daz der rechte nicht der unsre ist – dies ist der deine, Cayser. Herr Horasz nämlich war ein Gottessohn und darum ein andrer alz all die Horasz-Cayser im Reiche Bosparan. Die, die nach ihm kamen bald, waren wol noch heilig unt gut und – bedenket, Cayser dies! – Heliodan unt Horasz in einem und darum von gröszter Macht. Doch dann kämen die unheilgen Daimonen-Meister unt der Thron Bosparans wankte vor Herrn Praiosens unt des Heliodans, unsrem Zorne. Doch in unsren Prajosläufen sint die Menschlein nicht mehr Helden, unt das linke Szepter sollt nicht mit dem rechten in einer Staats-Person sein: Das linke – unsres- herrscht im Praios-Staat mit Gottesfurcht bis hin zur härenen Geißlung der eignen Person um Praiosens Wohl willen! Das rechte – Eures – herrscht im Cayser-Reich mit Gefälligkeit der Städter bis hin zur Geißlung der heiligen Gottes-Person! Das linke ragt hinauf in den Himmel unt wird eins mit der Sonn, gleichsam flehend: „Verbrenn mich, Praios, den Sünder!”, wo er doch heiligmäßig gelebet und doch niht hinreichlich; das rechte weist hinab zum verdammten Namenlosen und den finstren, verfluchten Niederhöllen, doch gleichsam flehend: „Lasz mein Cron golden glänzen, Praios, denn dein Fürst bin ich!” Das kämmt, weil wir zweierlei haben im Menschengeschlecht: Den, dem ein Thron in Praiosens güldner Hall von vornherein angedacht, und den, der den anderen Elf oder dem Namenlosen heilig – darum, Cayser mag eine Praios-Person niht Staats-Person sein, denn wie sollt er all den Verdammten ein guter Herr sein?«

Warum der Cayser dem Heliodan in der Kirche untertan:

»Weil aber der Cayser dem Heliodan (Quia · Imperator · Heliodani) im Staate über ist, mit was einer Inbrunst gehört’s sich dann, Cayser dem Heliodan unt all seinen Geweihten in der Kirchen untertan zu sein – denn dort findst dein Heil im gülden-gleiszend Praios-Recht, das dein Staats-Recht gleichsam ist. Alz Cayser magst du niht einem der andren Elfe fölglich sein oder auch ein Magus, sondern allein dem Praios huldigen in seiner Garether Hallen. Darum ist die Praios-Kirche Staats-Kirche, und wann immer du in die Licht-Stadt reitest, dann ist dein rechtes Szepter minor vor unsrem linken majorennen. Um wieviel – frag ich dich – hast du dich vor unsrer Weisheit zu verneigen, der wir alz höchster aller gebieten, wenn das Bäuerlein selbst vor dem Gemein-Geweihten auf der Straß’ Acht hat? Allein darum, weil wir dorten Sonn und Cron heiligen.«

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Aus der Rede des Hilberian

Gesprochen vom Erleuchteten Hilberian Grimm von Greifenstein und vom Großen Fluss – unter dem “Heil!” und “Hoch!” der Barone, Ritter und Städter. (Notiz: kursiver Text markiert die Zurufe des Volkes)

 

Warum die Praios-Kirche heilig und gut ist:

»Die Heliodani schreiben ganz recht, nicht wahr dies ist wohl offenbar, dass allein in ihrem heiligen Amte auf dem linken Throne der guten Macht des allmächtigen Herrn Praios – heilig! heilig! heilig! – der Fortbestand an unverbrüchlicher Autorität derselben Staatskirche gegeben sei, die einstens vor unzähligen Götterläufen der Herr Horas – heilig! – seinen Untertanen, den Städtern und Bauern, befohlen habe, und nicht minder den Grafen und Prinzen, die auf Deren als brüchige Spiegelbildchen des Herrn Praios in Alveran demnach in den zwölfgöttlichen Landen herrschen mögen. Wie können sie’s in Heuchelei dem kaiserlichen Throne, dem (vermeintlich) rechten, wagen, nicht zu schreiben, dass auf eben demselben finstre Daimonen – Daimonen! Praiosseibeiuns! Sanctus!  hausten über viele Götterläufe hinweg in Bosparanischen Praiosläufen? – heilig! heilig! – Das nennen die Erhabenen Weisheiten ‘Concordats-Epistulum’ vor dem Antlitz des zornesgleißenden Herrn droben in Alverans Firmament? – Sünde! Sünde! Praiosvergib! – Bannen und blitzen mögen die Lichtboten, bannen und blitzen! Mögen der Sonne goldne Strahlen herniederfahren und verbrennen, was da Lug und Trug an der heiligen Mutter Kirche ist! Was bet’ und bitt’ ich drum Praioslauf um Praioslauf – Praiosseibeiuns! – Und doch, meine Töchter und Söhne, hat der Heliodan recht, denn er ist unfehlbar – heilig! heilig! – vor dem Goldenen Greifenherrn: Dass die Autoritait der Kirche, heilig und unverbrüchlich, aufgrund eben dieser Unverbrüchlichkeit durch die Götterläufe gewachsen in himmlische Höhen; nimmer war die heilige Mutter ergo gottgefälliger als heut; nimmer mächtger als heut; nimmer zorniger ob dem Unrechte als heut! Wanket, Ihr Leut’, Herrn Praios’ gleißend’ Zorn dräut über Euch – schaut droben, die heilge Sonn, schauet! – könnet Ihr’s ertragen? Die göttliche Gerechtigkeit? Könne! Ihr’s? – Nein, da schauet Ihr zu Boden, hinab zum Namenlosen! Verkommnes Reich auf Deren! Fürchtet Euch! Nichts auf Deren ist heilger als Praios, Ucuri, Praios’ Sohn, und Horas, Ucuris Sohn – höret das! Und vergesst’s nicht!«

Warum der Heliodan eine Staats-Person sei:

»Weil nun auf Deren nichts heiliger und mächtiger zu sein vermag als der, dem Horas einzig Licht auf Deren und praiosgefällig allerhöchste Autorität verliehen hat – der Heliodan! – heilig! heilig! – drum mag wohl weithin nichts sein kein Kaiser! – heilig! – der dem praiosgesandten Heliodan sagen mag, was recht und gut ist und was nicht, vielmehr ist’s andersherum – Herr Horas hat dem Heliodan zwei Sonnen-Szepter gegeben, ein linkes und ein rechtes, und das linke hält die Erhabne Weisheit noch immer in Händen; das rechte hingegen hat er vollkommen fort gegeben, einem mächt’gen Kaiser der gleichwohl dem greulichen Fuchs sich verschrieben, zur eignen Gewalt- und nicht nur dem. Was haben die Kaiser Heliodani – heilig! – sintemalen recht getan, dass beide Szepter auf ein weitres in einer Hand sie einten – vernehmt’s, Ihr Leut’, vernehmt’s! Was waret Ihr und Eure Altvorderen hingegen verderblich, dass Ihr dem Weg des linken Szepters nicht folgen wolltet in Eurer praiosverdammten Gefälligkeit! Wie konntet Ihr’s wagen? Wie? – Auf die Knie! auf die Knie! – Dass Herrn Rohal Ihr auf den Thron gehoben! – Auf die Knie … nieder!
Eine heilige Kirche, allgemein und praiosgefällig, sind wir aus drängendem Glauben gezwungen zu bekennen und zu behaupten. Denn außer ihr ist kein Heil auf Deren! Als die Leut’ nun sprachen: ‘Schauet, da sind zwei Szepter’ – in der Kirche nämlich – da sprach Herr Horas nicht, höret gut, Ihr Leut’: ‘Das ist zuviel!’, aber: ‘Das ist genug!’ – wer wagt’s da zu leugnen, dass beide Szepter in des Lichtboten Hand seien, wovon das linke von ihm geführet und das rechte für ihn geführet wird von den Königen und Rittern. Das linke Szepter ist über dem rechten, denn Horas spricht: ‘Es ist kein König, ohne von Praios; wo aber ein König ist, der ist von Praios gesandt!’ Lässt sich das niedere rechte Szepter da nicht auf das höhere linke zurückführen? Und wenn das rechte vom linken nun abweicht, dann höret des Praios’ Wort, das geschrieben steht in Seinem Buche: ‘Der Praios-Geweihte richtet alles und wird von niemand gerichtet.’ Ist nicht der Kaiser dem Heliodan untertan, frag’ ich Euch? – Wagt Ihr’s da zu zaudern? Wer ergo der von Praios so geordneten Gewalt widersteht, widersteht der zwölfgöttlichen Dereordnung! Somit erklären, entscheiden und behaupten wir dass allen Geschöpfen überhaupt zum Heil notwendig ist, sich dem Heliodan zu unterwerfen.«

Und eyn weiters Mal warum der Kaiser dem Heliodan in der Kirche untertan ist:

»Nach allem, was gut und recht gesagt und geschrieben ist hie und andernorten, postulieret, Ihr Leut’, als gut und recht:

1. Dass die Kirche vom Herrn Praios allein befohlen sei.
2. Dass allein der Heliodan Herr der Kirche sei und unfehlbar und überhaupt ohn’ Falsch.
3. Dass ihm alles zukomme.
4. Dass er allein des Kaisers und der Könige Reiche als recht und heilig siegeln kann.
5. Dass des Heliodan Name der einzige ist in den Tempeln.
6. Dass dieser Name einzig sei auf Deren.
7. Dass ihm zukomme, Kaiser Könige und Herzöge abzusetzen.
8. Dass die Kirche des heiligen Herrn Praios nimmer gefehlt hat und, nach dem Buche Praios, nimmer fehlen wird.
9. Dass er nicht gerichtet werden darf
10. Dass er ein Heiliger ist, denn das göttliche Oraculum hat ihn Heliodan geheißen.
11. Dass allein er heilig zu sprechen vermag.
12. Dass auf Deren kein grimmer Schild gegen Daimonen und Hexerei ist.

Postulieret!«

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Das Volk jubelt Hilberian zu, begrüßt seine Kritik an der Kirche des Götterfürsten. Sie rufen ihn Lumerian. Ihren Erneuerer der Praioskirche der der Welt Licht bringen soll.

 

Da die Helden komplett erschöpft und ausgezehrt sind, und sich langsam ein Fieber bemerkbar macht, mit dem sie sich wohl in den Tagen des Namenlosen angesteckt haben, fragen die Helden bei der Torwache von Elenvina nach der nächsten Herberge.
Jedoch antwortet man ihnen, dass es derzeit, mit dem Ansturm der Pilger, in keiner Herberge des Stadt mehr freie Betten gäbe. Die Übernachtung mit dem Zelt auf und um die Turnierwiese sei jedoch gestattet.

So schlagen die Helden ihr Zelt auf, kochen sich einen Gulmondtee und legen sich erst einmal schlafen. Xolame scheint besonders unter dem Fieber zu leiden das bei ihr nicht nur kurzzeitige Ohnmachtsanfälle, sondern in den Wachphasen regelrechte Wutausbrüche verursacht.