DSA Forum Sonnenstraße

Das viele Blinkzeug raubt zwar Xolame beinahe die Sinne, Ryo hingegen lässt es abseits der interessanten und leicht verspielt wirkenden Lichtspiegelungen in der Halle relativ kalt.

Die Suche nach dem Artefakt seiner Ahnen hat Ryo vom hohen Norden Aventuriens über das mühsame Zusammenklauben von Spuren und Legenden nach jahrelanger Odyssee hierher geführt. Und auch dies ist nur eine Zwischenetappe auf seiner Suche nach der sagenumwobenen Stadt Isiriel, elementare Stadt des Wassers, erbaut von den Ryo’s Vorfahren den Hochelfen. Trotz der Gewissheit, noch lange nicht am Ziel zu sein, allein die Aussicht einen Schritt weiter zu kommen – nach all diesen Strapazen – lässt Ryos Herz höher schlagen und Adrenalin durch seine Adern pumpen.

Aufgeregt lässt Ryo seinen Blick durch die Halle schweifen um das Artefakt zu erspähen, dass seine Großmutter als einzige Hoffnung erwog. “Die Krone der Valariel”, ein Artefakt aus uralter Zeit, dass den Untergang der Stadt Isiriel überstanden haben sollte. Leider sprach die Legende nicht über das genaue Aussehen und doch konnte Ryo immer wieder Puzzelstücke in verschiedenen Sagen und Geschichten zusammensammeln, die nach Ryos Überzeugung ihren Ursprung in der Krone hatten. Zuletzt fand sich der konkrete Hinweis, dass ein Gefolgsmann der Wesenheit Phex die Krone in dem ihr geweihten Tempel in Gareth versteckte. Und nach Wochen der Suche in diesem Moloch namens Gareth ist Ryo seinem Ziel näher als jemals zuvor.

Während die Heldengruppe und insbesondere Idra mit Neetya Triffon, der Phexhochgeweihten sprechen meint Ryo zu sehen, dass diese ihm zuzwinkert, als sie die Helden in das Geheimnis von Phexens Silberkammer einweiht und ihnen die Säcke aushändigt.

Ryo schließt die Augen und versucht, die Melodie des Ortes zu erspüren. Die Gefährten, die er vor einigen Tagen in dieser riesigen Menschenstadt kennenlernte, freuen sich über das bestandene Abenteuer. Aber noch mehr in fröhliche Laune versetzt sie die Vielzahl von blitzenden runden Silber- und Goldplättchen die ihnen in den Säcken überreicht werden. Ryo lächelt vor sich hin. So sehr er die hastige Welt der Rosenohren mit ihrer Geschäftigkeit auf seinen Reisen zu schätzen gelernt hat, so bleibt sie ihm doch auch stets verschlossen. Er erinnert sich an den Schankjungen, der das Silberstück ungläubig anstarrte, dass ihm Ryo als Dank für das frische Glas Wasser entgegenstreckte. Hier sollte es also sein: Das Artefakt der Hochelfen, dass zu suchen er von seiner Sippe ausgesandt wurde. Fröhlich summt er ein Lied, öffnet die Augen und blickt zur Phexgeweihten.

Die in eine grüne Kutte gehüllte rothaarige Menschenfrau ist von einer schrecklichen Narbe im Gesicht gezeichnet, die scheinbar auch ein Auge erblinden ließ. Konträr zu dieser Entstellung zeigt ihre Mimik aufgeweckte und fast verspielte Züge, als sie die Geschichte von Phexens Schatzkammer lebhaft untermalt, fast wie ein Schauspieler, zum besten gibt.

Am Ende der Geschichte kommt Neetya zu dem Part der Belohnung für die Mühen: “Wer jedoch die Prüfungen und Herausforderungen zu meistern versteht, den belohnt der Listige. Jeder, der hierher findet, auf dem lag einen Wimpernschlag lang Phexens Aufmerksamkeit und so sollt ihr neben dem Segen des Grauen Schatten auch etwas mitnehmen, dass euch für die Zukunft wappnet. Alawin von Rabenstein, nimm diesen Beutel und fülle ihn mit Phexens Gaben hier im Fuchsbau!”
So werden die Helden einer nach dem anderen aufgerufen, zuletzt auch Ryo “Ryo Windläufer, der du einen viel weiteren und verworreneren Weg noch als die anderen hier gehen musstest, nimm diesen Beutel und fülle ihn mit Phexens Gaben hier im Fuchsbau!”

Schmunzelnd tritt Ryo vor und nimmt den leeren Beutel entgegen. "Mir hätte klar sein sollen, dass euer Gott der Diebe und Händler, der Rätsel und Geheimnisse mag, mir die Krone nicht einfach so geben würde sondern ein weiteres Rätsel hinzufügen wird. Ich danke euch." Ryo nickt der rothaarigen Geweihten zu und lässt seinen Blick durch den Raum schweifen, während er langsam durch den Raum geht. Er versucht sich zu erinnern, welche Hinweise zum Artefakt ihm die Ältesten in seiner Sippe mitgegeben haben. Nebenbei hebt er einige der herumliegenden goldenen Plättchen auf, die bei den Rosenohren so gern gegen Waren getauscht werden. Er ist sich sicher, dass dies ihm die nächsten Schritte auf seiner Reise erleichtern wird.

Vor Ryos innerem Auge sieht er seine Großmutter, einer der weisen Stammesältesten, deren Furchen im Gesicht trotz der elfischen Altersresistenz von einem überaus langen und erlebnisreichen Leben sprechen. Sie war es, die Ryo vor Jahren auf die Fährte der Krone der Valariel führte.

“Ryo, mada'hui, die Krone der Valariel ist eine Verbindung von nurdra und zerza. Sie ist Leben und Tod, Schaffen und Zerstörung in einem. Und doch hat sie eine weltliche Form, es ist eine filigrane Krone, ein Meisterwerk selbst unter den Meisterwerken der fenvar. Sie wird von blauen Saphiren geziert und ist erfüllt von mandra, aber auch taubra. Sie wurde von Valariel-aus-den-Wogen-geboren vor tausenden von Jahren geschaffen und ist nach meinem Wissen das einzige Artefakt, dass dir den Weg in das heilige Isiriel weisen kann. Und sie offenbart sich nur würdigen fey'e.”

Die Suche in der Schatzkammer scheint beinahe aussichtslos, zuviel von den Metallplättchen, die die Sicht auf interessantere Objekte versperren. Und von diesen dürfte es tatsächlich einige geben, wie Ryo beim aufsammeln bemerkt. Verborgen unter den Plättchen entdeckt Ryo ein handwerklich wunderschön verarbeitete lebensechte Statuette eines Onyx-Fuchses.

Ryo lächelt als er sich bückt und den Onyx-Fuchs von den Goldplättchen befreit. Er bewundert die wirklich schön gearbeitete Statue. Hier hat sich wohl jemand die Zeit genommen und nicht so hastig gearbeitet, wie das sonst bei den schnelllebigen Rassen üblich ist. Sanft streicht er über den Kopf des Fuchses.

"Kannst du mir vielleicht verraten, wo ich diese Krone finden soll?" Leise murmelt er das Lied, dass ihm das Wirken Zauberei zeigt. "Uida mandra sanya'ray"

Die etwas mehr als faustgroße Statuette zeigt einen Fuchs, der zum Sprung bereit, den Körper knapp über dem Sockelboden auf dem er steht in Spannung hält. Sogar einzelne Muskel- und schön definierte Sehnengruppen hat der unbekannte Künstler dargestellt und Ryo hat das Gefühl als könnte sich die Spannung der Statue jederzeit in einem blitzschnellen Sprung entladen. Auch Fellstrukturen sind dezent eingearbeitet und beim buschigen Schwanz entdeckt Ryo eine kleine Verletzung, die jedoch offensichtlich absichtlich mitverarbeitet wurde und keine Beschädigung darstellt. Beim Untersuchen der Statuette von allen Seiten fallen Ryo schließlich noch die kurz im Lichtschein aufblitzenden Augen des Fuchses auf. Hier sind scheinbar kleine geschliffene Bernsteine als Einlegearbeiten verwendet worden, die jedoch das einzige zusätzliche Material abseits des Onyx zu sein scheinen. Alles in allem bestätigt sich auch bei genauerer Untersuchung das erste Bild: Eine handwerklich wunderschön verarbeitete lebensechte Statuette eines Onyx-Fuchses.
Und ohne eine Spur von Magie.

"Wie freundlich von dem Fuchs, dass er dieselbe Augenfarbe hat wie ich!" freut sich Ryo. "Aber weitergeholfen hast du mir bis jetzt noch nicht." Er stellt die Statue wieder auf den Boden und durchsucht weiter den Raum, auf der Suche nach einer Krone. Dabei benutzt er wieder den Zauber, der es ihm ermöglicht Magie im Raum zu erkennen, diesmal konzentriert sich Ryo aber nicht auf ein einzelnes Objekt, sondern lässt seinen Blick langsam durch den ganzen Raum schweifen während er langsam weitergeht.